Erste positive Kritiken zu Gus van Sants Milk

03.11.2008 - 15:37 Uhr
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NEWS » Sean Penn in der Hauptrolle des ersten homosexuellen Stadtrats aus San Francisco

Die Premiere von Milk, Gus van Sant s erstem Biopic über den schwulen Stadtrat Harvey Milk, der vor 30 Jahren von einem Fanatiker ermordet wurde, zog in der vergangenen Woche nicht nur zahlreiche Prominente, sondern auch eine ganze Reihe führender kalifornischer Politiker an. Wie der San Francisco Chronicle und Oregon Live berichten, wurde die Premiere ebenso von zahlreichen politischen Gruppierungen unterstützt, die sich für die Rechte von Homosexuellen starkmachen. Weggefährten von Harvey Milk waren ebenso zugegen und sprachen einleitende Worte zu einem Film, der zu den heiß erwartenden Filmen des letzten Quartals 2008 gehört. Dies rührt in den USA auch daher, dass in einigen Bundesstaaten noch über die Legalisierung der Ehe unter Gleichgeschlechtlichen diskutiert wird. In Kalifornien wurde unlängst die Petition Proposition No. 8 eingereicht, die die gleichgeschlechtliche Ehe wieder verbieten soll.

Nach fünf Jahren Experimentalfilm kehre Gus van Sant wieder zum Mainstream zurück, meint Todd McCarthy in der Variety. Sean Penn verkörpere die Titelfigur des Harvey Milk auf überwältigende Art. Der Schauspieler trug bei den Dreharbeiten eine Nasenverlängerung und überrascht in Milk mit einem ungewohnt offenen Lachen. Er spielte mit außergewöhnlicher Tiefe und Weisheit den Politiker, der in den 1070ern aus New York nach San Francisco kam und dort mit frischem Charisma und seiner offenen Art in den Stadtrat gewählt wurde. Der Film thematisiert neben der politischen Karriere des Harvey Milk auch seine komplizierte Liebesbeziehung und privaten Probleme. Neben Sean Penn glänzt Milk mit einer Hochglanzbesetzung, wie sie noch nie in einem Gus van Sant – Film vorkam: Emile Hirsch, Josh Brolin und Diego Luna sind unter anderem in Nebenrollen zu sehen.

Lob erfährt auch die Ausstattung des Films, die das San Francisco der 1970er Jahre hervorragend in Szene gesetzt habe. Keine schlechten Aussagen über einen Film, den Gus van Sant ohnehin nicht promoten möchte, wie er in einem Interview sagte. Er wolle vielmehr, dass die Kritiken für sich sprechen und die Leute so in die Kinos ziehen. Penn wird wohl auch als stärkstes Vehikel dienen, um ein möglichst breites Publikum anzusprechen.

In den USA startet Milk Ende des Monats, in Deutschland leider erst am 19. Februar kommenden Jahres.

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