Dragon Ball-Stimme im Interview: Es muss nicht immer "größer, größer, größer" sein

27.09.2019 - 15:45 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Son-Goku als Super-SaiyajinBird Studio / Shueisha, Toei Animation
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Das Turnier der Kraft gipfelt heute in seinem großen Finale. Wir haben mit dem deutschem Son-Goku-Sprecher über seine Erfahrungen in Dragon Ball Super gesprochen - und seine Wünsche.
Nach etwas mehr als zwei Jahren ist es endlich auch bei uns soweit: ProSieben Maxx strahlt die 131. und somit finale Episode von Dragon Ball Super aus, in der sich das Schicksal des 7. Universums entscheidet. Dieses Ereignis nahmen wir uns zum Anlass, mit Stefan Bräuler, Son-Gokus deutscher Stimme, über seine Zeit mit dem Anime-Hit sowie seine Wünsche für die Zukunft der Serie zu sprechen.

Dragon Ball ist "eine neue Ebene" für Stefan Bräuler

Das Gespräch mit Stefan Bräuler fand in einem kleinen Café mitten in Berlin statt. Seine mir so vertraute Stimme zu hören und dabei sein Gesicht und nicht das von Son-Goku zu sehen, brachten mich dabei kurzzeitig aus dem Konzept. Den Sprecher eines deiner Lieblingscharaktere triffst du ja nicht jeden Tag.

Stefan Bräuler genoss vor seinem Wechsel von der Theaterbühne hinters Synchron-Mikrofon eine klassische Schauspielausbildung in München und haucht Son-Goku seit nunmehr zwei Jahren in Dragon Ball Super Leben ein.

Dies sei seine erste Hauptrolle gewesen und eine völlig neue Erfahrung. "Für die Karriere bedeutet das zunächst mal, besonders in diesem Umfang, eine neue Ebene. [...] Und vom Fachlichen und Technischen ist es natürlich auch so, dass mich das ausbildet [...] und das genieße ich sehr."

Son-Goku

"Und was das künstlerische Leben mit so einer Figur angeht, ist es natürlich auch eine neue Dimension, denn man kommt nicht umhin, dass man sich mit dieser Figur und in dieser Figur entwickelt".

Für Son-Goku: "Ich hatte das Gefühl, ich wäre soweit"

Dabei flößte ihm seine Verpflichtung als neuer Son-Goku, nicht zuletzt wegen der langen Geschichte der Reihe und des Charakters, zunächst gehörig Respekt ein. Ein Eindruck, welcher sich bestätigen sollte, wie Stefan Bräuler weiter ausführte.

In der Anfangszeit mit Son-Goku hatte er das Gefühl, er habe in seiner Laufbahn einen Punkt erreicht, an dem er für eine solch große Rolle bereit gewesen wäre, "doch ob man wirklich so weit ist, merkt man ja erst, wenn man es tut [...]. Ich habe heute noch Respekt davor, vor dieser Verantwortung einer Rolle, die in einer Serie so eine große Relevanz hat."

Kritik an Stefan Bräulers Son-Goku

Hinzukamen, speziell nach Stefan Bräulers offizieller Bestätigung als neuer Son-Goku, auch kritische Äußerungen aus der Dragon Ball-Community, die keinesfalls an ihm vorbeigegangen seien. "Das macht was mit mir", gestand Herr Bräuler. "Das hat auch zur Folge gehabt, dass ich mich ein bisschen zurückgezogen habe [...]."

Son-Goku als Zweifacher Super-Saiyajin

Er habe Verständnis für die Enttäuschung einiger Fans, schiebt jedoch hinterher, er wolle es nicht ändern, "und ich kann es auch gar nicht ändern." Stattdessen überwiegt bei ihm die Freude, Son-Goku sprechen zu dürfen "und ich gebe mich da rein, mit allem, was ich habe."

Alles geben musste der Synchronsprecher im Future Trunks-Arc, kam ihm darin doch eine Doppelrolle als Son-Goku und Goku Black zu.

Bösewicht Goku Black war eine schauspielerische Herausforderung

Die Rolle des Bösewichts stellte Stefan Bräuler jedoch vor spezielle Hürden. Besonders Goku Blacks Wesen zu finden und zum Leben zu erwecken, erwies sich als schwierig. "Ich glaube, 80% zum Bösewicht liegen in der Seele und die muss lebendig werden, [...] aber wenn ich tendenziell eher ein zarter Mensch bin, dann habe ich vielleicht zu wenig Böses, dann muss ich das schauspielerisch akquirieren."

Nachdem er Goku Blacks böse Seele gefunden hatte, bereitete ihm die Rolle als Bösewicht Spaß, wobei es ihm half, den Schurken "als so eine Art Alter Ego" von Son-Goku zu betrachten. "Also als etwas, das auf der Basis seiner Persönlichkeit stattfindet." Er habe seinem guten Son-Goku gewissermaßen einen anderen Anstrich verpasst.

Goku Black

Hilfreich war für ihn ebenfalls, dass er Son-Goku, ähnlich wie auch Dragon Ball-Schöpfer Akira Toriyama, nicht als strahlenden Helden wie beispielsweise Superman betrachtet. "Er macht das ja nicht für die Anerkennung. Also so habe ich es zumindest nie verstanden. [...] Dazu braucht er dieses 'Außen', er braucht die Gegner, natürlich ist das egoistisch, dass er diese Kämpfe führen will."

Dabei sei für Stefan Bräuler Son-Gokus Handlungsweise "vielleicht ein bisschen philosophischer und unkonventioneller. Es ist einfach mehrschichtiger und vielleicht nicht so [...] hochstilisiert."

Besonders Son-Gokus Charakterzug, die Welt nicht in gut und böse zu unterteilen, habe ihm an seiner Figur imponiert, denn so erlange Son-Goku "eine Größe, wo diese Heldenmodelle zu eindimensional" seien.

Gegenbewegung zum "größer, größer, größer" in DBS würde Stefan Bräuler gefallen

Son-Goku

Da Dragon Ball, nicht zuletzt aufgrund des Hypes rund um Dragon Ball Super: Broly, wieder enorm erfolgreich ist, wollte ich außerdem von Stefan Bräuler wissen, was er sich für die Zukunft mit Son-Goku wünscht. "Was mir zum Beispiel gefallen würde, ist, wenn es zu diesem 'größer, größer, größer' jetzt eine Art Gegenbewegung gibt, dass es wieder rudimentärer wird. [...] Dass das Kleine wieder groß wird [...]."

Eine solche Entwicklung würde ihm besonders in Kombination mit einer Loslösung von Super-Saiyajin-Transformationen oder Ultra-Instinkt gefallen. Für ihn dürfte es gerne wieder purer werden. "Ich kann keine Saiyajin-Stufen nehmen, sondern habe halt nur mich und muss mit dem auskommen und bin auch schon etwas in die Jahre gekommen."

Die finale Dragon Ball Super-Episode läuft heute um 16:30 Uhr auf ProSieben Maxx.

Was sagt ihr zu Stefan Bräulers Aussagen zu seinem Son-Goku?

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