Sibylle Canonica über Alter und Schönheit

06.01.2009 - 14:30 Uhr
Alter und Schönheit
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NEWS» Schauspielerin Sibylle Canonica zu ihrem neuen Film Alter und Schönheit von Michael Klier

Was hat Sie an dieser Figur gereizt, als Sie das Drehbuch ALTER UND SCHÖNHEIT zum ersten Mal gelesen haben?

Die Figur der Rosi flattert leichtfüßig in das Geschehen um die vier Männer. Sie ist nicht greifbar, sie ist widerspenstig, aber dann sie lässt sich doch einfangen. Genau das hat mich gereizt. Dieses Widersprüchliche in der Figur. Sie lässt sich nicht in die Karten schauen. Sie ist verletzlich und doch stark und mutig. Sie findet sich zwischen vier gestandenen Männern, die ihr Leben zwar gelebt, aber ihre Träume vernachlässigt haben….

Wie würden Sie diese Männer charakterisieren?

Sie sind alle sehr unterschiedlich und mit der Situation leicht überfordert. Der eine entwickelt einen kindlichen Trotz, der andere eine Unbeholfenheit, die er bisher nicht kannte. Der Dritte möchte noch einmal von vorn beginnen und der Vierte will endlich seinen Frieden finden.

Würden Sie zustimmen, dass ALTER UND SCHÖNHEIT ein Männerfilm ist?

Was ist ein Männerfilm? Ich mag keine Etiketten, aber das soll doch jeder selbst entscheiden. Rosi hatte für jeden dieser Männer eine ganz besondere Bedeutung. Ja klar, die Männer auch für sie. Sie hatte zu jedem der Männer eine besondere Beziehung. Es wird viel über deren Männerfreundschaften geredet, aber für diese Frau war es trotz der zerbrochenen Liebesbeziehung auf Grund der tiefen freundschaftlichen Verbundenheit nach zehn Jahren möglich in diese ernste Geschichte einzusteigen.

Bevor wir weiter über die mögliche Vergangenheit und Zukunft der Figuren spekulieren: Wie war die Zusammenarbeit mit Regisseur Michael Klier?

Ganz wunderbar, sehr speziell. Michael Klier ist ein Regisseur, der sehr intuitiv arbeitet, dem Schauspieler sehr viel Raum gibt. Er lässt beim Drehen Momente zu, in denen man spürt, dass er sich später überlegen wird, wie sich dies in den Film einfügt, obwohl es vorher eigentlich anders von ihm anders angedacht war.

Als Zuschauer hat man das Gefühl, das ist eine Clique, die sich schon lange kennt oder zumindest viel Zeit gehabt haben muss, miteinander zu proben. War es so?

Es gab nicht viel Zeit zu probieren. Es war einfach die Bereitschaft der Schauspieler zusammen mit dem Regisseur – und dazu gehört natürlich das ganze Team – gemeinsam die Geschichte zu entwickeln.

Wie war die Zusammenarbeit mit den vier männlichen Kollegen?

Es war ein großes Vergnügen.
Alter und Schönheit wirkt sehr französisch. Angesichts so ernster Themen wie Lebenskrise und Tod erwartet man von einem deutschen Film eigentlich ein ganz schweres Kaliber und nicht diese Leichtigkeit und diesen Humor.
Es ist ein leiser Film. Er hat viele berührende und auch komische Momente. Die Situation ist ernst, doch liegt darüber eine ganz gewisse Leichtigkeit, die sicherlich mit der Verbundenheit der Figuren durch eine gemeinsame Vergangenheit zu erklären ist.

Zum Schluss ist es so, dass Manni loslassen kann. Ist das für Rosi auch ein Punkt, an dem sie loslassen, vielleicht sogar abschließen kann?

Es spielt sicher eine große Rolle, dass die Begegnung zwischen Manni und Rosi überhaupt zu Stande kommt. Sie lässt sich auf dieses Wiedersehen ein, wohlwissend, dass diese Begegnung mit Ihrer großen Liebe wieder Gefühle in ihr wachrufen wird. Welche weiß sie nicht. Beide – Manni und Rosi – stellen sich der Situation. Das ist mutig. Und das ist letztlich etwas sehr tröstliches.

Der Ferrari ist im Film ja für viele so ein Luxusobjekt der Begierde. Ist das ein typischer Männerwunschtraum?

Ach, ich glaube nicht. Ich war total begeistert von dem Ferrari, ich bin ihn wirklich gern gefahren. Aber ein Luxusobjekt der Begierde?

Copyright: X Verleih AG

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