Meine Schauspieler des Jahres - Russell Crowe

21.12.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Russell Crowe ist mein Schauspieler des Jahres
Universal Pictures International (UPI)/moviepilot
Russell Crowe ist mein Schauspieler des Jahres
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Welcher Akteur stand dieses Jahr vor der Kamera und hat mich beeindruckt? Die Antwort auf diese Frage war schwierig und letzten Endes habe ich mich für den unerwartetsten meiner Kandidaten entschieden. Aber Russell Crowe ist einfach stark!

Welcher Schauspieler hat mich 2012 begeistert? Schwer zu sagen, da ich von einigen Leistungen der unterschiedlichsten Akteure beeindruckt war. Trotzdem soll an dieser Stelle ein Name genannt werden, der – vor allem in Deutschland – das gesamte Jahr über eigentlich mit Abstinenz auf der großen Leinwand glänzte. Der einzige Film, der Russell Crowe (L.A. Confidential) im Abspann aufführte, war The Man with the Iron Fists und im Grunde genommen handelt es sich dabei schon fast um einen Cameo-Auftritt. Doch egal wie begrenzt sein Part angelegt war: Gegen seine Präsenz kommt keiner an und deswegen ist der neuseeländisch-australische Mime mein Schauspieler des Jahres.

Im Chaos der furiosen Kampfsequenzen reiht sich ein atemberaubender Drahtseilakt an den nächsten: Im Regiedebüt von RZA (Coffee and Cigarettes) verbleibt kaum Zeit zum Durchatmen und wenn nicht gerade eine ikonische Geste des Martial-Arts-Film zitiert wird, erledigt die Zeitlupe ihr Übriges und entfesselt einen Overkill an visuellen Eindrücken. Zwischen Zitierwut mischen sich die unterschiedlichsten Klänge und dann tritt Russell Crowe auf den Plan. Ein Fremder, der gar nicht in das Szenario passen mag und das erste Erscheinung von Jack Knife wird zum Highlight des gesamten Films.

Der Mann, der als Gladiator gelitten, den Todeszug nach Yuma beschritten und als Robin Hood sogar Gutes getan hat, betritt das Szenario und sagt an, was Sache ist beziehungsweise greift mithilfe seines Taschenmessers rigoros durch. Obwohl ich eigentlich mit allem gerechnet habe, entlockte mir dieser Augenblick ein What the Fuck mit Begeisterung. Russell Crowe agiert hier völlig abseits der üblichen Hollywood-Zoten und dreht einfach herrlich auf. Die Spielfreude ist jedem seiner Gesichtszüge abzulesen und darüber hinaus präsentiert er sich von einer angenehm ironischen Seite, die prächtig unterhält.

Im Nachhinein habe ich mich gefragt, welcher der Beteiligten am Film so gut mit ihm befreundet ist, dass er die Rolle angenommen hat. Augenscheinlich erübrigt sich die Frage, wenn der Rest von Man with the Iron Fists genauer betrachtet wird: Vom professionellen Martial-Arts-Epos ist der Film meilenweit entfernt und trotzdem ist die Begeisterung und Leidenschaft aller Mitwirkenden für das Projekt spürbar. Russell Crowe ist da keine Ausnahme – selbst wenn er größtenteils nur seinen Bart spazieren trägt.

Die einzige Frage ist, wie kann Herr Crowe diesen Auftritt überbieten? Ein Blick auf seine zukünftige Filmographie genügt, um euphorisch zu antworten: In der Musical-Adaption Les Misérables wird er als Inspektor Javert singend Hugh Jackman (Prestige – Die Meister der Magie) und Anne Hathaway (Love and Other Drugs – Nebenwirkung inklusive) gegenübertreten. Das ist großartig! Punkt.

Lässt euch meine Begeisterung für Russell Crowe ratlos zurück oder könnt ihr diesem Mann ebenso viel abgewinnen wie ich?

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