Feuchtgebiete ist wohl jedem ein Begriff. Das Buch von Charlotte Roche aus dem Jahre 2008 hat hohe Wellen geschlagen und eine breite Diskussion ausgelöst. 2013 wurde das Buch mit Carla Juri in der Hauptrolle verfilmt. Viele waren überrascht und empört über die Dreistigkeit und die bewusste Provokation der Romanvorlage und des Films, andere lobten die Offenheit, mit der in beiden Medien die sonst eher tabuisierten Themen aufgegriffen wurden. Heute kann sich jeder selbst ein Bild vom Film machen.
Helen (Carla Juri) lebt ihr Teenagerdasein etwas anders, als die meisten sich das Leben einer 18-Jährigen vorstellen würden. Sie hat eine ungewöhnliche Einstellung zu den Themen Körperhygiene und Masturbation sowie zu vielen anderen Dingen, die selten öffentlich angesprochen werden. Nach einem Unfall bei der Intimrasur muss Helen ins Krankenhaus zur OP. Vom Krankenbett aus versucht sie ihre Situation zu nutzen, um ihre entzweite Familie wieder zusammenzubringen. Gleichzeitig wirft sie ein Auge auf den Krankenpfleger Robin (Christoph Letkowski). Als sie ihn bei einem Spaziergang mit einem anderen Mädchen beobachtet, packt sie jedoch die Eifersucht. In Rückblicken werden ihre Gedanken und Erfahrungen dem Zuschauer nähergebracht.
Charlotte Roche sagte, dass ihr Roman Feuchtgebiete zu 70 % autobiografisch sei. Sie wolle mit ihrem Werk auf Tabus in der Gesellschaft hinweisen und die übertriebene Reinlichkeitskultur kritisieren. Die Gesellschaft solle über ihre Konventionen und Normen nachdenken und sich auch nicht fürchten, diese infrage zu stellen. Die Schweizerin Carla Juri bekam auch größere Rollen in internationalen Produktionen. Zuletzt spielte sie die isolierte Dr. Ana Stelline in Blade Runner 2049.
- Heute im TV: Feuchtgebiete
- Sender: 3sat
- Sendezeit: 22.25 Uhr
Werdet ihr euch Feuchtgebiete ansehen?