Ein Cyborg-Solo-Film wäre wahrscheinlich das Ende für DC

11.09.2018 - 16:00 Uhr
Cyborg in Justice LeagueWarner Bros.
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2020 soll es mit einem DC-Film um Cyborg soweit sein. Doch warum der Streifen Warner Bros.' Superhelden-Franchise das Licht ausknipsen könnte, erfahrt ihr hier.

Über einen Cyborg-Solo-Film wurde zuletzt immer wieder spekuliert. Neue Einschätzungen von Cyborg-Darsteller Ray Fischer lassen ihn allerdings weite Ferne rücken. Denn Cyborgs Kostüm müsste, anders als das seiner Kollegen Batman oder Aquaman, über eine Laufzeit von ca. 120 Minuten komplett mit CGI dargestellt werden. Wegen der im Computer generierten Effekte sei die Verwirklichung "sehr, sehr kostspielig." 200 Millionen US-Dollar würde der Cyborg-Film um das gleichnamige Mitglied der Justice League kosten. Dies jedenfalls meint der Darsteller des DC-Helden, Ray Fisher, wie er auf dem Heroes & Villains FanFest  (via Comic Book ) jüngst bekanntgab. Ein Blick in die Vergangenheit und Zukunft des Superhelden-Filmfranchises aus dem Hause Warner Bros. lässt nicht nur Zweifel um die tatsächliche Realisierung des Projekts aufflammen. Es könnte dem Studio auch unnötig teuer zu stehen kommen.

Das gefloppte Zugpferd Justice League könnte teuren Cyborg-Film verhindern

Cyborg wäre in einer solchen Preisregion zum kommerziellen Erfolg verdammt. Denn mit einem Produktionsbudget in Höhe von 200 Millionen Dollar stellte er einen so genannten Tentpole-Film dar. Damit bezeichnet man besonders kostspielige Filme eines Studios, die aufgrund ihrer erwarteten, hohen Einnahmen eine finanzielle Säule des jeweiligen Unternehmens darstellen. Doch in der Vergangenheit hatten Warner und DC genau mit diesem Geschäftsmodell zu kämpfen. Justice League aus dem letzten Jahr erwies sich mit seinem geschätzten Budget von 300 Millionen Dollar als bisher größter Misserfolg des Franchises, der Warner früheren Berichten zufolge bis zu 100 Millionen Dollar Verlust eingebracht haben könnte.

Justice League

Auch Batman v Superman dürfte keine Motivationsspritze für Cyborg sein

Neben Justice League avancierte Batman v Superman: Dawn of Justice aus dem Jahre 2016 zwar nicht per se zum Flop. Gleichwohl war das Einspiel von weltweit über 870 Millionen Dollar kein allzu großer Erfolg für Warners angeblich zwischen 250 und 300 Millionen Dollar schwere Produktion (zuzüglich kolportierter Marketingkosten von 150 Millionen Dollar) - zumindest wenn man den Worten diverser Finanzanalysten glaubt. So berichtete Variety  vor dem Kinostart des Streifens, dass selbiger 800 Millionen Dollar einnehmen müsste, um seine Gesamtkosten wieder reinzuholen - Studio-Insider hätten den Wert dagegen als "aufgebläht" zurückgewiesen. Nichtsdestotrotz bräuchte Cyborg offenbar ein massives Einspielergebnis, um grüne Zahlen zu schreiben. Wenn schon Justice League, das große Aufeinandertreffen einiger der bekanntesten DC-Helden, floppt, wie könnte Cyborg sich dem entgegenstemmen? Zumal der Held offenbar nicht in den Popularitätssphären eines Batman oder Superman wandelt. In einer Welt, in der DC und Warner alle Bedenken um einen Cyborg-Film in den Wind schlagen, würde er dem Unternehmen wohl ernsthafte Schwierigkeiten bereiten.

Batman v Superman: Dawn of Justice

Warner und DC auf neuen Wegen

Doch zu einem möglichen Riesenverlust muss es gar nicht erst kommen. Es verdichteten sich bei Warner und DC in den vergangenen Monaten ohnehin die Zeichen auf einen Kurswechsel im Superhelden-Kino. Zwar erwartet uns im Dezember noch der angeblich 160 Millionen Dollar teure Aquaman (via Screen Rant ) als weiterer Ableger des DC Extended Universe (DCEU). Allerdings wurde mit Walter Hamada im Januar ein neuer Präsident von DC Films ernannt. Dieser soll einige Projekte komplett aussortiert und den Fokus auf große Helden des Franchises gelegt haben. Des Weiteren sollen kleinere, weniger bekannten Superhelden essenzieller Teil der neuen Ausrichtung sein. Todd Philipps' Joker-Film mit Joaquin Phoenix könnte für Warner zudem eine vom DCEU losgelöste Ära neuer Comic-Filme einleiten. Die Umsetzung und das damit einhergehnde Risiko eines 200 Millionen Dollar schweren Cyborg-Films tendiert vor dem Hintergrund dieser gemeldeten Veränderungen Richtung Planungsstopp.

Glaubt ihr, dass uns ein dermaßen teurer Cyborg-Film erwartet?

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