12. The Caretaker: “I'm a disruptive influence.”
Matt Smith war in seiner ersten Staffel in einer Folge Untermieter, Peter Capaldi versucht sich als Hausmeister. Es gibt Kombinationen, die passen einfach wie Rorys Faust auf Hitlers Auge. Der Höhepunkt der Folge ist wohl sein erster Kontakt mit der jungen Courtney Woods, die er mit den Worten "Nice to meet you" fröhlich begrüßt, sobald sie sich ihm als störender Einfluss vorgestellt hat. Der zwölfte Doctor ist wohl wirklich so etwas wie ein gealterter anarchistischer Opa. Grummelig wie der erste, aber anders als dieser außerordentlich anti-autoritär. Auch wenn ihm diese Einstellung später natürlich noch auf die Füße treten wird...
11. Mummy on the Orient Express: “We Surrender!”
Manchmal sind die einfachsten Monsterauskonterungspläne die besten. Sicher, der verzwickte und geniale Plan, mit dem der elfte Doctor in Day of the Moon die Wesen der Silence austrickste, ist etwas ganz Besonderes, aber nicht alle Geschichten müssen sich durch solch komplizierte Auflösungen beenden lassen. Das Ende dieses ganz besonderen, und erstaunlich gruselig aussehenden Monsters ist simpel, gut durchdacht und fügt sich hervorragend in die übergreifende thematische Story der Staffel ein. Und sie bleibt spannend bis zur letzten Sekunde, die links unten auf dem Bildschirm davontickt.
10. Flatline: “They’re in the walls!”
Wie dreht man eine Actionszene mit den ca. 5 Pfund, die als jährliches Budget für Doctor Who zu Verfügung stehen? Man lässt sich etwas einfallen. So etwas wie die Boneless, zweidimensionale Wesen, die alles zu sich in Wände und Boden ziehen können. Diese recht einfache Idee wurde von Autor Jamie Mathieson und Regisseur Douglas Mackinnon fantastisch zum Leben erweckt und in mehr als nur einer spannenden und außergewöhnlichen Szene realisiert. Die Effekte sehen großartig aus und Clara, die in dieser Szene quasi den Doctor mimt, bleiben nur wenige Sekunden um sich einen Plan einfallen zu lassen. Glücklicherweise hatte das Zimmer einen dieser komischen Hängestühle...
9. Dark Water/The Caretaker: “Has anyone offered you a coffee?”
Stell dir vor du stirbst und du landest wo? In einer Bürokratie. Die Szenen, in denen Steven Moffat das Leben nach dem Tod als unbequeme Bürogespräche realisiert, erinnern in ihrer satirischen Schärfe an Filme von Terry Gilliam. Doch es steckt noch mehr dahinter: Als wir schließlich herausfinden, dass die bürokratische Atmosphäre von Mastermind Missy gezielt als Waffe eingesetzt wird, erlangen die Dimension gleich noch eine weitere Dimension. Chris Addison, der Jenseits-Sekretär Seb spielt, ist einer der unterhaltsamsten Bösewicht-Sidekicks, die es je in Doctor Who gab und er hat seine ganz eigene Art, seine Opfer zu zermürben. Schade nur, dass er am Ende zerpustet wurde.
8. Listen: “There’s something on your bed.”
Eine bildgewordene Gruselfantasie, simpel und doch so effektiv wie nur möglich. Diese Szene in der genialen Folge Listen ließ mir Haare an Stellen zu Berge stehen, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich dort Haare besaß. Steven Moffat sagte einmal, was er in seiner Kindheit am meisten an Doctor Who schätzte, war dass die Serie sich nie zu schade war, offensichtlich Kinder traumatisieren zu wollen. Er folgt einer stolzen Tradition. Diese allein von der Beleuchtung her grandios visualisierte Szene lässt vermuten, dass es ziemlich verstörend sein muss, in Steven Moffats Kopf zu leben. Was geht da nur alles vor sich...
7. Dark Water: “Don’t cremate me!”
Das vielleicht Einzige, was ich der achten Staffel von Doctor Who objektiv vorwerfen könnte, wäre die Unklarheit über das Zielpublikum. Dark Water lief eine Woche nach der überfluffigen und offensichtlich kinderorientierten Folge In the Forest of the Night und kam mit einer Idee um die Ecke, die so dunkel und makaber ist, dass sie eigentlich nur noch tiefschwärzester Humor zu sein scheint: Die Toten spüren alles, was mit ihnen geschieht. In Listen könnte man aus dem Zimmer rennen, vor einem Weeping Angel kann man die Augen nicht verschließen und bei Clockword Droids die Luft anhalten. Aber das hier ist kein Monster, kein lustiges Gegrusel. Es ist nur eine Idee und jetzt ist sie draußen und richtet Unheil in den Köpfen des Nachwuchs, und dem Rest der Bevölkerung an. "Familien-Serie"...