Die Top7 der besten Remakes

23.07.2010 - 14:00 Uhr
Ben Hur
MGM
Ben Hur
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Was in der Schule eine Sechs und in der Wirtschaft einige juristische Scherereien mit sich bringen kann, gehört bei Filmemachern dieser Welt schon seit Ewigkeiten zum guten Ton: Das Remake. Pünktlich zum Kinostart von Karate Kid haben wir für Euch die Top 7 der besten Remakes zusammengestellt.

Hollywood ist in der Regel nicht für seine außergewöhnliche Kreativität bekannt. Und was macht der Drehbuchautor, wenn ihm die Ideen fehlen? Richtig, er greift auf Altbewährtes zurück, baut es etwas um und fertig ist das Remake. Das kann gut gehen, muss es aber nicht. Wir präsentieren Euch sieben Remakes, die dem Original keine Schande gemacht haben und sich sehen lassen können.

7. Der Angriff des Killerwackelpuddings: the-blob
Bei dem eher saloppen Titel the-blob verwundert es schon ein wenig, dass das Original a) anno 1958 ein voller Publikumserfolg war und b) 29 Jahre später tatsächlich unter dem selben Namen neu aufgelegt wurde. Der B-Horrormovie über eine schwabblige Masse, die sich durch eine US-amerikanische Kleinstadt frisst, wusste aber mit inneren Werten zu überzeugen und sorgte auch noch im Remake für ein wohliges Schaudern beim Kinozuschauer. Wer den Film gesehen hat, macht danach allerdings einen großen Bogen um Wackelpudding.

6. Die Vorher-Nachher-Show: Dawn of the Dead
Auch ein Zombie muss mit der Zeit gehen und flexibel sein, will er heutzutage auf dem schlechten Arbeitsmarkt eine Chance haben. Das dachte sich wohl auch Zack Snyder als er 2004 das Remake zum Meilenstein Zombie – Dawn of the Dead von George A. Romero drehte. Statt sich an den etwas lethargischen Zombies der Vorlage zu orientieren, entschied er sich für die pfeilschnelle Bestie, die für Angst und Schrecken sorgen: den rennenden Zombie. Die Maßnahme wertete den sonst so behäbigen Zeitgenossen ungemein auf und sorgte für sein Revival. Das Original Zombie – Dawn of the Dead von George A. Romero ist aber nach wie vor fantastisch und gehört ohne Frage weiterhin zu den ganz großen Vertretern seines Genres.

5. Rat-Pack auf Beutetour: Ocean’s Eleven
Viel hilft viel, dachte sich Steven Soderbergh und verpflichtete für sein Remake von Ocean’s Eleven (Frankie und seine Spießgesellen) mal eben die halbe amerikanische Schauspielelite. Das musste er auch, schließlich hatte das Original von 1960 mit Legenden wie Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. in den Hauptrollen ordentlich vorgelegt. Also holte sich Steven Soderbergh George Clooney, Brad Pitt, Julia Roberts und noch ungefähr 293 weitere Stars ins Boot und zauberte mit ihnen eine charmante Gaunerkomödie alter Schule auf die Leinwand. Das bedeutet, keine bombastische Action und keine millionenverschlingenden Spezialeffekte, dafür aber ein bis ins letzte Detail durchdachter Raubzug, witzige Dialoge und eine glänzend aufgelegte Darstellerriege.

4. Abfahrt pünktlich um 3:10 P.M.: Todeszug nach Yuma
Der Western hat seine besten Tage schon lange hinter sich. High Noon Star Gary Cooper zog in den 40ern des letzten Jahrhunderts durch die Prärien und Saloons des wilden Westens und auch das Meisterwerk Spiel mir das Lied vom Tod von Sergio Leone ist mittlerweile schon etwas angestaubt. „So what“, dachte sich Columbia Pictures und beauftragte 2003 den Regisseur James Mangold damit, ein Remake von Zähl bis drei und bete aus dem Jahr 1957 zu drehen. Damals sollte der verarmte Farmer Dan Evans (Van Heflin) den verhafteten Schwerverbrecher Ben Wade (Glenn Ford) quer durch die schwarz-weiße Wildnis zum Todeszug nach Yuma bringen … und das bitte pünktlich bis 3:10 Uhr. In der Neuauflage waren es dann Christian Bale und Russell Crowe, die sich zusammen auf den Weg und den alten Vorbildern alle Ehre machten. Aber da der Western ja wie schon gesagt out ist, hielt sich der Ansturm an den Kinokassen in Grenzen und der Todeszug nach Yuma fuhr grade so die Produktionskosten wieder ein.

3. Fuck, Fuck, Fuck: Departed – Unter Feinden
Obwohl die Dialoge zu 90 Prozent aus Flüchen und Schimpfwörtern bestehen, hat Hollywood mit Departed – Unter Feinden ein astreines Remake hingelegt. Dabei waren die Bedenken zunächst groß, als Martin Scorsese eine Neuauflage des chinesischen Gangsterfilms Infernal Affairs – Die achte Hölle ankündigte. Das Original von 2002 hatte die Messlatte schon auf eine beachtliche Höhe gelegt, so dass die Kinogemeinde befürchtete, der Starregisseur würde sich mit der Umsetzung übernehmen. Doch alle Zweifel waren unberechtigt. Die Hollywoodstars Leonardo DiCaprio, Matt Damon und Jack Nicholson lieferten sich vor der Kamera ein derart packendes Psychoduell, dass Departed – Unter Feinden ein Selbstläufer war. Ob das Remake sein großes Vorbild aber noch toppen kann, darüber streiten sich die Geister und das sollen sie gefälligst auch weiterhin tun.

2. Mach schon mal drei Särge fertig: Für eine Handvoll Dollar
Für eine Handvoll Dollar war 1964 vielleicht nicht der erste Italo-Western der Filmgeschichte, aber sicher der erste, der dem ganzen Genre ein Gesicht gab. Düster, brutal und zynisch erzählt der Auftakt der Dollar-Trilogie die Geschichte des einsamen Revolverhelden Joe, der ein kleines Dorf in New Mexiko vor zwei rivalisierenden Gangsterbanden rettet. Der junge Hauptdarsteller, ein gewisser Clint Eastwood, sprang mit der Rolle über Nacht gleich mehrere Stufen der Karriereleiter hinauf und auch der Name Sergio Leone ist seitdem nicht nur eingefleischten Filmfans ein Begriff. Das japanische Original Yojimbo, der Leibwächter von 1961 ist auch gut, hat statt schlecht gelaunter Cowboys aber jede Menge schlecht gelaunter Samurais zu bieten.

1. Und das vielleicht beste Remake an der Spitze: Ben Hur
Den Platz an der Spitze der besten Remakes hat sich der Klassiker schlechthin gesichert: Ben Hur mit Charlton Heston in der Hauptrolle. Zwei gleichnamige Filme gab es vorher bereits, die die Geschichte des jüdischen Fürsten Judah Ben Hur erzählten, aber beide kamen nicht an die Größe und Popularität des oscarprämierten Meisterwerkes heran. In 12 Kategorien war Ben Hur nominiert, elf davon gewann der Monumentalfilm auch – genauso viele wie Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs und Titanic rund 40 Jahre später. Aber das war nicht der einzige Rekord, den Ben Hur damals brach: Es gab 365 Sprechrollen, 50.000 Komparsen und über eine Millionen Requisiten. Alleine die Vorbereitungszeit betrug fünf Jahre. Die 19 Millionen Dollar Produktionskosten wären für heutige Verhältnisse Peanuts, damals war diese Summe aber unvorstellbar. Extrapunkte gibt es für das berühmteste Wagenrennen der Filmgeschichte.

Es gibt noch einige andere gut gelungene Remakes, die aber nicht alle in unsere Liste gepasst haben. Welche fallen Euch noch ein und welche Neuauflagen haben Eurer Meinung nach hier in unseren Top 7 nichts verloren?

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