Die Top 7 der Anwaltsserien

29.04.2012 - 08:00 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Unsere Top 7 der Anwaltsserien. Hier Julianna Margulies als Good Wife.
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Unsere Top 7 der Anwaltsserien. Hier Julianna Margulies als Good Wife.
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Crime-Serien sind des Serienfans liebstes Hobby. Wir schauen den Ermittlern auf der Jagd nach Missetätern über die Schulter. Häufig setzt die Handlung ein, wenn bereits ermittelt wird. Schuldig gesprochen wird er dann in unserer Top 7 der Anwaltsserien.

Erschöpfte Richter beschweren sich, dass es in Gerichtssälen seit der Ausstrahlung von Richtersendungen wie Alexander Holt oder Barbara Salesch zugeht wie am Alexanderplatz. Keiner lässt die Juristen aussprechen, alle kommen und gehen, wann sie wollen und das Publikum feuert seine Favoriten an wie im Fussballstadion. Gut für die armen Richter, dass die Anwälte anscheinend noch nicht angefangen haben, Anwaltsserien zu gucken. Denn die Juristen in Serien benehmen sich oft nicht viel zivilisierter als ihren kleinen Brüder von Sat 1 oder RTL. Dafür ist der Unterhaltungswert um einiges höher. Wir stellen euch unsere Top 7 der besten Anwaltsserien vor.

Platz 7: Edel & Starck – Pointierte Streitgespräche
Felix Edel (Christoph M. Ohrt) und Sandra Starck (Rebecca Immanuel) betreiben zusammmen eine Anwaltskanzlei. Beide werden ihren Nachnamen charakterlich gerecht: Sandra ist eine starke Frau, dickköpfig und selbstbewusst, Felix ist ein edler, charmanter Gentlemen, dessen Selbstbewusstsein sich jedoch hart an der Grenze zu Arroganz und Selbstüberschätzung befindet. Und so geraten die beiden Kollegen – ob auf Grund eines Falls oder privat – ständig aneinander, was zu humorvollen und pointierten Streitgesprächen führt. Die ursprünglich für Sat 1 produzierte Serie läuft seit letztem Jahr übrigens im NDR.

Platz 6: Danni Lowinski – Die Anwältin, der die Armen vertrauen
Die gelernte Friseuse Danni Lowinski (Annette Frier) ist die Ritterin des Rechts und die Rächerin der kleinen Leute. Als sie nach ihrem Jurastudium mit Mitte 30 keinen Job bekommt, macht sie aus der Not eine Tugend. Mit ihrer Rechtsberatung in der Einkaufspassage hilft sie denjenigen, die es wirklich gebrauchen können. Mittlerweile könnt ihr auf Sat.1 bereits die dritte Staffel mit der preisgekrönten Ein-Euro-Anwältin bestaunen.

Platz 5: Perry Mason – Das Urgestein im TV-Saal
Einst die am längsten laufende und erfolgreichste Anwaltsserie, ist keine Liste zum Genre ohne Perry Mason komplett. Zwischen 1957 und 1966 lief die Show erstmals bei CBS und ihr bleibender Einfluss lässt sich vielleicht auch darin erkennen, dass noch bis in die 90er Jahre TV-Filme mit Raymond Burr als Perry Mason gedreht wurden. Dabei setzte die Show in Sachen Genre-Struktur einige Maßstäbe zur dramatischen Gestaltung des eigentlich langweiligen Gerichtstreibens.

Platz 4: Law & Order – Recht und Ordnung seit Jahrzehnten
Law & Order mag keine reine Anwaltsserie sein, doch wie kaum eine andere Show hat sie, ständig auf den Spuren aktueller gesellschaftlicher Problemzonen, das amerikanische Rechtssystem auf Herz und Nieren geprüft. Im Idealfall ist die Originalshow von Dick Wolf eine nüchterne Chronik von Menschen, die ihren Job machen und dabei nicht immer das erreichen, was sie wollen. Es gibt kaum ein Thema, das bei Law & Order nicht abgegrast, kaum eine ethische Frage, die nicht debattiert wurde. Es gibt lustigere Serien auf dieser Liste und welche, die sich öfter Experimenten hingegen. Doch keine andere Show hat die Grenzen des gesellschaftlich Machbaren im Justizsystem derart ausgearbeitet wie Law & Order.

Platz 3: Ally McBeal – Tagträume und Unisex-Toiletten
Kauzige Anwälte brachte David E. Kelly so gut wie immer in seinen Serien unter, egal, ob sie sich in Gerichten, Vorstädten oder Krankenhäusern abspielten. Einen ersten Höhepunkt an Skurrilität erreichte er jedoch mit Ally McBeal. Eine ganze Kanzlei von schrägen Typen fuhr er da auf, deren Exzentrizitäten nur noch von Richtern und Mandaten übertroffen wurde. Ally McBeal war keine sonderlich tiefsinnige Serie. Doch sie hatte ihr Herz am rechten, Selbstgespräche führenden Fleck. In den ersten vier Staffeln brillierte die Show in der Gratwanderung zwischen soapigen Stories, surrealistischen Einfällen und verdammt komischen Dialoggefechten.

Platz 2: Boston Legal – Ein Spinoff überflügelt das Original
Boston Legal ist eigentlich ein Spin-Off von Practice – Die Anwälte. Warum wir dann nicht das Original genommen haben? Wegen Alan Shore (James Spader) natürlich. Der König der (scheinbar) sinnlosen Plädoyers ist die Hauptfigur in Bostotn Legal. Das Rhetorikgenie ist sich für keinen theatralischen Auftritt zu schade, um einen Fall zu gewinnen. Wird er provoziert, reagiert er bissig wie ein Dobermann und in politsch-weltanschaulichen Dingen ist er ein Zyniker vor dem Herrn. Unterstützt wird er von seinem Chef Danny Crane. Dieser wird verkörpert von William Shatner, was die Serie mit allerlei Captain Kirk-Witzen selbstironisch verarbeitet. Weiblichen Gegenwind bekommen die beiden Machos von Shirley Schmidt (Candice Bergen), Mitbegründerin der Kanzlei Crane, Pool & Schmidt.

Platz 1: Good Wife – Vom Herd in den Gerichtssaal
Was kann eine Serie schon mit Julianna Margulies falsch machen? Es hilft natürlich, wenn erstklassige Vorlagen die Schauspieler zu Höchstleistungen antreiben. Andere Serien verschießen ihr Pulver in der ersten Season. The Good Wife hingegen fing als gute Serie an und steigerte sich in Staffel 2 zur Top-Show. Alles beginnt mit einem Abstieg. Nachdem ihr Mann über einen Sex-Skandal stolpert, muss die ‘gute Hausfrau’ Alicia für die Familie sorgen. Sie steigt wieder als Anwältin ein, muss sich hoch arbeiten und gleichzeitig die Hintergründe des Skandals um ihren Ehemann aufklären. Alicia ist keine, der wir unsere Sympathie nur so zuwerfen. In ihrer Komplexität erweist sie sich trotzdem als eine der faszinierendsten Vertreterinnen der Anwaltszunft, die das Fernsehen zustande gebracht hat.

Sind das auch eure Top-Anwälte?

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