Bjo Trimble, geboren 1933 als Betty JoAnne Trimble, war einer der ersten Science-Fiction-Superfans. Als Genre-Enthusiastin nahm sie an zahlreichen Conventions teil und war Mitbegründerin der Sci-Fi-Fankultur. Sie belebte die Los Angeles Science Fiction Society (LASFS) wieder und organisierte auch Treffen für Gleichgesinnte.
Bald darauf war sie auch von der Serie Raumschiff Enterprise besessen, die 1966 mit William Shatner in der legendären Hauptrolle als Captain Kirk startete: Eine schicksalsträchtige Leidenschaft, die das Überleben der Serie sichern sollte – und eines der größten Sci-Fi-Franchises der Welt begründete.
Bjo Trimble rettete die Star Trek-Originalserie vor der Absetzung
Tatsächlich gab es zum Ausstrahlungszeitpunkt von Raumschiff Enterprise nicht besonders viele Fans wie Bjo. Star Trek hatte kaum Hardcore-Trekkies, bis die Serie Jahre später regelmäßig auf anderen Sendern wiederholt wurde: Und das geschah nur dank Bjo.
Nach der 2. Staffel sollte Raumschiff Enterprise nämlich wegen schlechter Quoten abgesetzt werden. Wie Slashfilm berichtet, waren es Bjo und ihr Ehemann John, die eine riesige Briefkampagne an den Sender NBC starteten und die Serie vor ihrer Absetzung bewahrten. Der Sender war von der Aktion sogar so überfordert, dass er Star Trek-Macher Gene Roddenberry Massenmanipulation vorwarf.
Trimbles Bemühungen hatten Erfolg: Star Trek bekam eine 3. Staffel und hatte damit genug Episoden, um an andere Sender als Wiederholung (via Syndication) verkauft zu werden. In den folgenden Jahren wurde die Serie zum Grundstein für das riesige Sci-Fi-Franchise, das wir heute kennen. Bjo schaffte es mit ihren Fan-Aktivitäten sogar ins US-Fernsehen, wie ein YouTube -Video mit diesem Mitschnitt von 1979 bezeugt (bei Minute 6:38):
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Trimble bekam zum Dank einen Auftritt in Star Trek: Der Film
Bjo Trimbles Bemühungen blieben nicht unbemerkt oder ungedankt. Star Trek-Macher Gene Rodenberry lud für Star Trek: Der Film mehrere nennenswerte Trekkies ein, um in einer Szene im Film im Hintergrund aufzutreten. Auch Bjo und ihr Ehemann waren eingeladen – John musste jedoch absagen, da er arbeiten musste. Eine Entscheidung, die er ein Leben lang bereuen würde.
Bjo hingegen genoss den Drehtag am Set in vollen Zügen. Noch Jahrzehnte später schwärmt sie im Interview mit StarTrek.com über die Erfahrung:
Es war wirklich aufregend, all die begeisterten Fans zu sehen und den stets höflichen und geduldigen Regisseur Robert Wise kennenzulernen.
Das Catering scheint der mittlerweile 92-Jährigen besonders gut in Erinnerung geblieben zu sein:
Wir trugen alle weiße, hellbraune oder hellgraue Uniformen. Was gab es zum Mittagessen? Grillhähnchen und Wassermelone! Die meisten Fans am Set genossen das organisierte Chaos, das mit den Dreharbeiten einherging.
Bjo Trimble ist mit 92 Jahren noch immer ein Star Trek-Fan
Mit 92 Jahren ist Superfan Bjo Trimble auch heute noch unter uns. Auch, wenn sie sich zu den neueren Produktionen nicht mehr äußerte, lobte Trimble noch die Serie Star Trek: Deep Space Nine und vermutete, dass Franchise-Erfinder Rodenberry sie ebenfalls gemocht hätte, wäre er noch am leben gewesen. Ob sie auch die kommende Star Trek-Serie über die Akademie der Sternenflotte sehen wird, wissen wir leider nicht.
Als ihr Ehemann John vor einem Jahr verstarb, löste sein Tod eine rührende Welle an Trauerbekundungen für Bjo aus. Gewisse Trekkies sind im Fandom eben fast genauso beliebt, wie die Stars selbst.