Ant-Man - Wie lange müssen wir noch warten?

29.05.2014 - 10:55 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
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Wird Marvel den geplanten Starttermin für Ant-Man einhalten? Die Hinweise mehren sich, dass dies nach dem Ausstieg von Edgar Wright nicht der Fall sein wird.

2013 meinte Marvel Studios Mastermind Kevin Feige, Regisseur Edgar Wright und seine Vision seien “der einzige Grund, warum wir Ant-Man drehen”. 2006, bevor Iron Man das Marvel Cinematic Universe ins Kino brachte, das Comic-Haus an Disney verkauft wurde und die Nachfolger Avengers und Iron Man 3 Milliarden einspielten, stieg der Regisseur von Shaun of the Dead und Hot Fuzz in die Comic-Welt ein, um einen der weniger bekannten Superhelden Marvels ins Kino zu bringen. Acht Jahre und einen unerwartet gigantischen Erfolg des MCU später führte diese Vision zur Trennung. In der offiziellen Mitteilung vergangene Woche hieß es noch, der Starttermin von Ant-Man sei von der personellen Veränderung nicht betroffen. Aber ist das realistisch?

Mehr: Dreht Edgar Wright nach Ant-Man-Ausstieg mit Johnny Depp?

Eigentlich soll Ant-Man im Juli 2015 in den USA im Kino starten. Als deutscher Starttermin ist der 27.08.2015 vorgesehen. Doch kurz vor dem langen Memorial Day-Wochenende schied Edgar Wright aus dem Projekt aus. “Kreative Differenzen” seien der Grund dafür gewesen (wir berichteten). Im Hollywood Reporter wurde nun der Ablauf des “visionären” Zerwürfnisses nacherzählt. Ursprünglich sollten die Dreharbeiten für Ant-Man bereits am 2. Juni starten. Das Cast um Paul Rudd war bekannt, das Drehbuch von Edgar Wright und Joe Cornish soweit fertig. Doch Kevin Feige veranlasste Änderungen des Drehbuchs, weshalb der Drehstart auf den 28. Juli, knapp ein Jahr vor US-Kinostart, verschoben wurde. Diese durch andere Autoren aus dem Hause Marvel durchgeführten Überarbeitungen des Skripts veranlassten den Regisseur Edgar Wright dazu, das Projekt, an dem er seit 2006 beteiligt war, zu verlassen.

“Kevin Feige [und seine wichtigsten Mitarbeiter] führen Marvel mit einer beispiellosen Vision, aber wenn du einen echten Auteur holst und ihn in den Ablauf bringst, passiert eben sowas.”, meinte eine anonyme Quelle zum Hollywood Reporter. “Sie wollen nicht, dass du zu viele eigene Ideen mitbringst oder zu viele Visionen hast.” Angeblich fürchten einige Marvel-Obere schon, dass Guardians of the Galaxy mit seinem Killer-Waschbär, dem wortkargen Baum und dem mit Blockbustern unerfahrenen James Gunn auf dem Regiestuhl schon zu visionär sei; um beim V-Wort zu bleiben. Edgar Wright dürfte mit seinem Studio-Debüt, dem finanziellen Misserfolg Scott Pilgrim aus dem Jahr 2010, solche Befürchtungen kaum aus der Welt geschafft haben.

Edgar Wrights Ausstieg ist nicht er einzige Rückschlag, den Marvel verkraften muss. Einige wichtige Crew-Mitglieder hätten Ant-Man nun in der Phase der Vorproduktion ebenfalls verlassen. Hauptdarsteller Paul Rudd hält dem Projekt noch die Treue, vielleicht auch aus vertraglichen Gründen, immerhin werden Marvel-Stars in der Regel über Jahre hinweg an ihren Helden gebunden. Doch ein neuer Regisseur hätte, verschiebt Marvel Ant-Man nicht, nur wenige Wochen Zeit, sich in das seit einem knappen Jahrzehnt bestehende Projekt einzuarbeiten. Zudem fehlt von einem Wright-Ersatz derzeit jede Spur.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Regisseur mit Marvel in Konflikt gerät. Jon Favreau, Kenneth Branagh und insbesondere Patty Jenkins können ein Lied davon singen. Die Regisseurin von Monster wurde im Oktober 2011 für Thor 2 engagiert, im Dezember desselben Jahres verließ sie den Film wegen kreativer Differenzen. Nur drei Tage später hieß es, Alan Taylor sei einer der Wunschregisseure des Studios. Einen Monat nach Jenkins Abgang wurde Taylor engagiert. Nach weiteren Überarbeitungen des Skripts, fanden die Dreharbeiten dann zwischen September und Dezember 2012 statt. Knapp ein Jahr später startete Thor 2: The Dark Kingdom in den Kinos.

Sollte Marvel in den nächsten Tagen keinen Regisseur für Ant-Man finden, könnte Kevin Feiges Terminplan der Marvel-Filme bis zum Jahr 2028 gehörig durcheinander gewirbelt werden. Vielleicht ist die immer wahrscheinlicher werdende Verschiebung des Superheldenfilms aber auch das beste, was Ant-Man zu diesem Zeitpunkt noch passieren kann. Oder Marvel nimmt sich Fox zum Vorbild. Dessen X-Men: Erste Entscheidung wurde von Matthew Vaughn ab August 2010 gedreht und kam bereits im Mai 2011 in die Kinos; ein unglaublicher Zeitplan der seinerzeit viele offen stehende Münder zurückließ.

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