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Die 120 Tage von Sodom

Kinostart: 23.10.2008 | Italien (1975) | Drama, Erotikfilm | 115 Minuten | Ab 18
Originaltitel:
Salò o le 120 giornate di Sodoma

Die 120 Tage von Sodom ist ein Drama aus dem Jahr 1975 von Pier Paolo Pasolini mit Paolo Bonacelli und Giorgio Cataldi.

Salò oder Die 120 Tage von Sodom ist Pasolinis provokante Adaption des Skandal-Buches von Marquis de Sade. Die Handlung um die sexuellen Ausschweifungen reicher Herren wurde ins faschistische Italien verlagert.

Aktueller Trailer zu Die 120 Tage von Sodom

Komplette Handlung und Informationen zu Die 120 Tage von Sodom

Pasolinis Salò oder Die 120 Tage von Sodom gehört zu den umstrittensten Werken der Filmgeschichte. Denn der Film konfrontiert den Zuschauer mit einer grenzenlosen und nur schwer erträglichen Orgie pervertierter Lust und Grausamkeit. Bereits die Titel der drei Kapitel in die der Film aufgeteilt ist, geben einen Vorgeschmack: Höllenkreis der Leidenschaft, Höllenkreis der Scheiße und Höllenkreis des Blutes. Pasolini verlegt die berüchtigte literarische Vorlage Die 120 Tage von Sodom des Marquis de Sade in die faschistische italienische Republik Salò. Vier Männer und vier Frauen entführen eine Gruppe unschuldiger Heranwachsender, um diese in einem abgeschiedenen Anwesen als Sklaven zu halten. Gemäß ihrem Motto, „Alles was maßlos ist, ist gut”, unterziehen die Vertreter des sich im Untergang befindlichen Regimes ihre Opfer einer nicht enden wollenden Tortur sexuellen Mißbrauchs, Demütigung und Folter. Und so wenig den Gefangenen in Die 120 Tage von Sodom ein Ausweg gewährt wird, so wenig lässt Pasolini dem Zuschauer einen Rückzugsort.

Pier Paolo Pasolinis Saló oder Die 120 Tage von Sodom (OT: Salò o le 120 giornate di Sodoma) hat eine schwierige Rezeptionsgeschichte hinter sich und noch heute steht der Film in Deutschland auf dem Index und unterliegt dem Werbeverbot. Doch was Die 120 Tage von Sodom auszeichnet ist nicht so sehr die Grausamkeit des Dargestellten – es ist die kühle, analytische Grausamkeit der Darstellung, mit der Pasolini dem Zuschauer einen Film vorsetzt, der sich herkömmlichen Mechanismen cineastischen Erzählens verweigert. Es macht, einfach gesagt, keinen Spaß, dem unmenschlichen Geschehen auf der Leinwand beizuwohnen. Trotzdem, oder gerade deshalb ist Saló oder die 120 Tage von Sodom so sehenswert, denn Pasolini bringt darin Gewichtiges über das Unmenschliche im Menschlichen zur Darstellung.

Salò oder Die 120 Tage von Sodom ist zugleich Pier Paolo Pasolinis Vermächtnis: Im November 1975, dem Erscheinungsjahr des Films, wurde Pasolinis Leiche am Strand von Ostia gefunden. Er wurde von einem Stricher erschlagen und anschließend mehrfach mit Pasolinis Alfa Romeo überfahren. Die Bilder des toten Regisseurs, die durch die Zeitungen gingen, ähnelten auf erschreckende Weise der letzten Einstellung seines Films Accattone – Wer nie sein Brot mit Tränen aß von 1961.

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