Die besten Filme aus Taiwan - Panorama Berlinale 2015

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TaiwanPanorama Berlinale 2015
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Produktionsjahr
Stimmung
Produktionsländer
Altersfreigabe
  1. TW (2015) | Drama
    5.5
    8
    4
    Drama von Tso-chi Chang mit Shang-Ho Huang und Hsueh-Feng Lu.

    Die Kamera heftet sich an die Fersen zweier Brüder, der eine schwul, der andere hetero. Beide suchen einen Job und Geld, um zu überleben. Beide suchen sich selbst, sehnen sich nach Rückhalt. Der jüngere Bruder verkauft Gemüse auf dem Markt und trifft dort eine junge Frau, die nicht sprechen kann, aber gerne allerhand verrückte Sachen anstellt. Der Ältere fühlt sich zu einem Nachtclubtänzer hingezogen und verstrickt sich in dubiose Geschäfte. Der Film nimmt den Rhythmus ihres Driftens und Abdriftens auf, ist ganz nah an seinen Helden. Einsame Momente am Fluss, ausgelassene Streifzüge durch die Clubszene im nächtlichen Taipeh, das Geschrei auf dem Markt, stille Stunden zu zweit – immer wieder wechselt die Tonlage und damit die Stimmung. Zui Sheng Meng Si beweist einmal mehr, dass das junge taiwanesische Kino nicht auf eine klassische Dramaturgie zurückgreifen muss, um sein Publikum zu fesseln. Es ist ein Leben in der Schwebe, ohne feste Koordinaten. So wird der Film auch zu einem Sittengemälde, zum Panorama einer Gesellschaft, die der jüngeren Generation keinen Platz zu bieten hat. (Text: Berlinale)

  2. TW (2015) | Drama
    6.6
    11
    2
    Drama von Doze Niu mit Regina Wan und Ivy Yi-Han Chen.

    Pao, ein junger Mann aus Südtaiwan, wird Ende der Sechzigerjahre zur Elite-Einheit Sea Dragon eingezogen. Die Männer sind auf der Insel Kinmen vor der chinesischen Küste stationiert, die immer wieder von Maos Truppen bombardiert wird. Bald sieht sich Pao mit einem Angriff konfrontiert, bei dem nicht nur Bomben, sondern auch kommunistische Flugblätter abgeworfen werden. Da Pao weder den körperlichen noch den psychischen Anforderungen des militärischen Drills gewachsen ist, wird er in die “Einheit 831” versetzt. Der Deckname steht für Bordelle, die halboffiziell eingerichtet wurden, um die taiwanesischen Soldaten an der Front bei Laune zu halten. Pao trifft auf weibliche Häftlinge, die als Prostituierte im Einsatz sind, um so ihre zivilen Gefängnisstrafen zu verkürzen. Nach dem Thriller Monga (2010) und dem satirischen Melodram Love (2012), zwei Erfolgen, die beide im Panorama zu sehen waren, greift Doze Niu Chen-Zer nun Tabuthemen der jüngeren taiwanesischen Geschichte auf. Er zeigt die repressive Männergesellschaft des Militärs und Frauen, die in stereotypen Geschlechterrollen und Gewalthierarchien gefangen gehalten werden. Zugleich erzählt der Film eine anrührende Geschichte vom Erwachsenwerden. (Text: Berlinale)