Die besten Filme der 1980er - Holocaust

  1. Shoah
    8.4
    9.3
    662
    30
    Geschichts-Dokumentation von Claude Lanzmann mit Simon Srebnik und Michael Podchlebnik.

    Der französische Filmemacher Claude Lanzmann legte Mitte der 80er Jahre mit "Shoah" eine der radikalsten und umfassendsten Filmarbeiten über die Vernichtung des europäischen Judentums im Nationalsozialismus vor. 12 Jahre Arbeit, 350 Stunden Material, 9 1/2 Stunden Film gegen das Vergessen. Dabei verzichtet dieses epische Großprojekt auf Musik, auch auf jegliche Form des Kommentars und vor allem auf historisches Archivmaterial - auf die Bilder von Massengräbern, Gaskammern, von ausgemergelten Körpern. Im Mittelpunkt stehen nicht die Dokumente der Vergangenheit, sondern die Gegenwärtigkeit des Erinnerns. Lanzmann besuchte die Orte der Vernichtung, die "Todesfabriken" Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka, Auschwitz und fand Orte vor, über die Gras gewachsen war. Daher die Insistenz, mit der er in Polen, in Israel, in den USA, in Deutschland letzte Augenzeugen der Katastrophe - seltene Überlebende der "Sonderkommandos", Zuschauer und auch NS-Täter - ausfindig machte und zu Deportation und Lageralltag befragte. Das Erlebte aber drängt mit aller Kraft ins Vergessen. Es bedurfte eines hohen, psychologisch geschulten Aufwands und einer ausgefeilten Fragetechnik, um die Befragten zum Sprechen zu bringen und ihnen zu entlocken, was nicht bewältigt werden kann. Ohne chronologische Anordnung und bewusst fragmentarisch präsentiert, ergeben die Interviews ein subtil gewobenes Geflecht ineinander verschränkter Perspektiven auf das Unbegreifliche.

  2.  (1986) | Biopic, Drama
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    5
    1
    Biopic von Michael Lindsay-Hogg mit Farrah Fawcett und Tom Conti.

    Beate Kunzel (Farrah Fawcett) heiratet als junge Frau Serge Klarsfeld (Tom Conti), dessen Vater der Judenverfolgung in Auschwitz zu Opfer fiel. Als Au-pair-Mädchen wird sie in Paris mit dem Holocaust der Nazis und dessen Folgen konfrontiert. Nach dem Krieg wird sie zu einer der erfolgreichsten Nazijägerinnen, die u.a. Klaus Barbie Anfang der 1970er Jahre in Bolivien aufspürte…

  3. US (1980) | Drama, Kriegsfilm
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    3
    Drama von Boris Sagal mit Melissa Gilbert und Maximilian Schell.

    Die Verfilmung des amerikanischen Bühnenstücks nach dem Tagebuch von Anne Frank ist ein zeitloser, aufrüttelnder Appell an Menschlichkeit und Solidarität. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt Otto Frank, Überlebender eines Konzentrationslagers, zurück nach Amsterdam, in das Dachbodenversteck eines Hinterhauses, wo er sich mit seiner und einer anderen jüdischen Familie zwei Jahre lang vor den Nazis versteckt gehalten hatte. Dort findet er das Tagebuch seiner Tochter Anne, die im Lager ums Leben kam. Das Tagebuch über ihre Zeit im "geheimen Hinterhaus" dokumentiert viele unterschiedliche Dinge: die Spannungen zwischen Menschen, die auf kleinstem Raum zusammenleben müssen; die Verzweiflung, die aufkommt, wenn der geringste Lärm, den man verursacht, das Leben aller vernichten kann. Annes Tagebuch erzählt aber auch von der ersten Liebe, von Selbstzweifeln, der Entwicklung eines verwöhnten, rechthaberischen Mädchens zu einer sensiblen und intelligenten jungen Frau und von der menschlichen Fähigkeit, auch unter den schlimmsten Lebensbedingungen die Hoffnung nicht aufzugeben.