Die besten ernsten Psychothriller - Recherche

  1. US (1999) | Thriller, Politdrama
    Arlington Road
    7.4
    7.7
    556
    167
    Thriller von Mark Pellington mit Tim Robbins und Jeff Bridges.

    Arlington Road beginnt wie eine scharfsinnige Studie über paranoide Vorstadtbewohner. Michael Faraday (ein weinerlicher Jeff Bridges, der fast den ganzen Film über den Tränen nahe ist) ist ein College-Professor, der amerikanische Geschichtskurse über Terrorismus gibt. Seit seine Frau, eine FBI Agentin, bei einer vermasselten Razzia, die entfernt an die Waco-Tragödie erinnert, ums Leben kam, sind Verschwörungstheorien für Michael zur Besessenheit geworden. Nachdem er dem Nachbarsjungen das Leben rettete, freundet sich Faraday mit den Eltern des Jungen an, hält den Ehemann aber bald für einen Terroristen. In der ersten Hälfte des Films macht sich Faraday lächerlich mit dieser Vermutung: Er hat keine wirklichen Beweise und ist alles andere als ein beständiger Protagonist. Ungeachtet der Tatsache, dass übertriebene Paranoia der Regierung seiner Frau das Leben kostete, verhält sich Faraday ebenso paranoid. In der zweiten Hälfte verändert Regiesseur Mark Pellington die Gangart und die DInge entwickeln sich gänzlich anders als erwartet …
    Arlington Road wartet mit einem erstaunlichen Ende auf, das wie ein Schlag in die Magengrube wirkt. Es ist ratsam oder vielleicht sogar erforderlich, den Film ein zweites Mal anzusehen, um den äußerst smart in Szene gesetzten Thriller in all seinen perfekt ausgearbeiteten Details zu erfassen.

  2. DE (2010) | Psychothriller, Thriller
    5
    7
    6
    Psychothriller von Jörg Grünler mit Fritz Karl und Jessica Schwarz.

    Investmentbanker Andreas steht kurz vor einem weiteren, erfolgreichen Deal: dem Verkauf des mittelständischen Pharmaherstellers Pharma Votec, der ein vielversprechendes Antidepressivum entwickelt hat. Vom Abschluss des Deals verspricht sich Andreas gar sein Vorrücken in den Vorstand der Bank. Zu Hause dagegen läuft Andreas' Leben weniger glatt. Er hat den Unfalltod seines Sohnes mitverschuldet, seine Frau Julia ist seit Monaten deswegen in der Psychiatrie und selbstmordgefährdet. Kurz bevor Andreas Julia wieder zurück nach Hause holen will, erreicht ihn die schreckliche Nachricht, dass seine Frau sich umgebracht hat. Unter Schock muss Andreas noch am gleichen Abend feststellen, dass Julias Mitpatientin, Sarah, sich im Trubel der Ereignisse aus der Klinik stehlen konnte und bei Andreas heimlich Unterschlupf gefunden hat. Was Sarah behauptet ist ungeheuerlich: Julia habe ein Medikament verabreicht bekommen, das gerade erst die Zulassung passiert habe und womöglich in Wechselwirkung mit anderen Medikamenten zu Bewusstseinsveränderungen und ihrem Suizid führte. Andreas wird hellhörig, als er von Sarah erfährt, dass das Medikament ein Produkt ausgerechnet der Firma ist, die er für eine enorme Summe an einen Pharma-Großkonzern verkaufen will. Die entflohene Sarah macht einen zwar ängstlich-wirren, gleichzeitig aber auch entschlossenen Eindruck auf ihn. Inwiefern er ihr trauen kann, bleibt zunächst unklar, denn sie ist die Frau des Psychiatrie-Professors Dr. Walter Munz und befindet sich seit Jahren wegen ihres auffällig aggressiven Verhaltens in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie in Behandlung. Die mysteriösen Umstände von Julias Tod lassen Andreas handeln. Er beginnt zusammen mit Sarah bei Pharma Votec zu recherchieren. Als Prof. Munz selbst sich in die Suche nach seiner Frau einschaltet, überschlagen sich die Ereignisse. Andreas flüchtet mit der überspannten jungen Frau bis nach Wien, wo er jedoch immer mehr Ungereimtheiten in Sarahs Story entdeckt. Ist sie tatsächlich die Frau, die sie vorgibt zu sein? Hat sie womöglich selbst bei Julias angeblichem Selbstmord die Hände im Spiel gehabt?