Die besten Musikfilme der 2000er aus Deutschland
- Fallen Angel: GramParsons?2Musikfilm von Gandulf Hennig.
Am 20. September 1973 ging eine bizarre Meldung durch die amerikanische Presse: Der amerikanische Sänger und Songwriter Gram Parsons war im Alter von 26 Jahren an einer Überdosis Heroin in Verbindung mit einem Medikamenten-Alkohol-Mix in einem Motelzimmer in Kalifornien gestorben. Kurz danach war sein Leichnam aus der Leichenhalle des Internationalen Flughafens von L. A. gestohlen und offenbar in der Wüste rituell verbrannt worden. Mit dieser Meldung "erlebte" Gram Parsons kurzfristig eine größere Popularität, als er sie jemals im Leben genießen konnte. Gandulf Hennig, unter dem Namen Norrin Radd als Musiker und Bandleader ein renommierter Name in der deutschen Popszene, erzählt in "Fallen Angel: Gram Parsons" die spannende Lebensgeschichte eines genialen Musikers, der als Erfinder des Country Rock gilt und dabei maßgeblichen Einfluss auf Musiker wie Keith Richards, Mick Jagger, Elvis Costello, Emmylou Harris, Tom Petty hatte, um nur einige zu nennen.
- Polymnia'sChildren?Musikfilm von Dirk R. Heidinger.
Diese Doku begleitet sechs junge Opernsänger aus sechs verschiedenen Ländern bei ihren ersten Schritten auf der Bühne. Unterstützt werden sie dabei von einem engagierten Regisseur, der seine Erfahrungen an die neue Generation weitergeben will.
- EugenOnegin?31Musikfilm von Andrea Breth und Brian Large mit Peter Mattei und Anna Samuil.
Star-Regisseurin Andrea Breth inszenierte ihren Salzburger "Eugen Onegin" als intimes Kammerspiel und schuf damit den Rahmen für eine ungewöhnlich vielschichtige Figurenzeichnung durch die wunderbaren Interpreten.
- Fidelio?1Musikfilm von Tiziano Mancini und Pier'Alli mit Carsten Stabell und Juha Uusitalo.
Pierluigi Pier'Allis "Fidelio" mit Waltraud Meier und Peter Seiffert war die grandiose Eröffnungsinzenierung des Palau des les Arts "Reina Sofía" in Valencia 2006 - dem spektakulären Opernneubau von Stararchitekt Santiago Calatrava.
- Idomeneo?Musikfilm von Dieter Dorn mit John Mark Ainsley und Pavol Breslik.
Uraufgeführt wurde Mozarts "Idomeneo" 1781 im Münchener Cuvilliés-Theater - und mit Dieter Dorns Inszenierung der gleichen Oper wurde es 2008 feierlich wiedereröffnet. Ein glanzvoller Abend!
- Manon?Melodram von Vincent Paterson und Andreas Morell mit Anna Netrebko und Rolando Villazón.
Manon, ein junges Mädchen aus der Provinz, soll in ein Kloster eintreten. In einem Gasthaus begegnet sie dem jungen Chevalier Des Grieux, mit dem sie Hals über Kopf nach Paris flieht. Schwere Zeiten brechen für das Paar an, das immer wieder, zum Teil selbst verschuldet, auseinander gerissen wird. Manon, die tragische Heldin, ist hin- und hergerissen zwischen Liebe und oberflächlichen Flirts, zwischen Frivolität und tiefem Bekenntnis. Netrebko scheint wie geschaffen für diese Rolle, souverän signalisiert ihr Körper die Gegensätze von mädchenhafter Unschuld, Laissez-Faire und Introvertiertheit. Ihre Stimme dagegen ist von einer großen Wärme, deutet Geheimnisse an, wird von einer unergründlichen Sehnsucht begleitet. In der Rolle des Des Grieux spiegelt die geschmeidige und schlanke Tenorstimme von Rolando Villazón die ganze Bandbreite der brennenden Leidenschaft eines dem Schicksal geweihten Liebhabers wider.
- Letharg - derFilm?2Musikfilm von Bjarne Wilking mit Stephan Lenze.
Der Tag beginnt. Isoliert von der Außenwelt beginnt der Protagonist in einem monotonen Kreislauf aus "Schlaf" und "Arbeit" an einer mysteriösen Maschine zu bauen, der materiellen Schnittstelle von Reflexion und Abstraktion. Gefangen in einem Strudel aus Euphorie und Apathie konfrontiert der Protagonist den Zuschauer mit einer Welt, in der Masken und Fassaden jegliche Bedeutung verloren haben.
- Turandot?4Musikfilm von Kaige Chen mit Maria Guleghina und Marco Berti.
Der vielfach preisgekrönte chinesische Filmregisseur Chen Kaige setzt einen authentischen Rahmen für das Drama der chinesischen Prinzessin Turandot - nicht nur die Kostüme, auch das Bühnenbild wurde vorab in China entworfen.
- Return of theTüdelband?1Musikfilm von Jens Huckeriede.
Der musikalische Dokumentarfilm handelt von der Lebensgeschichte der einstmals international berühmten Volksmusiker, den "Gebrüdern Wolf". Neben einem historischen Rückblick zeigt der Film die ungewöhnliche Geschichte der Hamburger "Hymne" "An de Eck steiht'n Jung mit'n Tüdelband" das 1911 von Ludwig Wolf geschrieben wurde und noch heute gegenwärtig ist. Der Film spannt einen musikalischen Bogen, der 1895 bei den Wolfs beginnt und beim HipHop unserer Zeit endet.
- Domspatzen - Ein Jahr mit Deutschlands ältestemKnabenchor?1Musikfilm von Matti Bauer.
Seit über Tausend Jahren berührt der Knabenchor der Regensburger Domspatzen mit seinem liturgischen Gesang die Zuhörer. Es ist eine harte Ausbildung, die für die Jungen im Alter von 10 Jahren beginnt. Ein Jahr lang begleitet der Film die jungen Sänger und erlebt Höhen und Tiefen ihres Lebens als angehende Domspatzen mit. Da gibt es den Heimweh geplagte Marco, den schüchternen Johannes, Peter, der immer gut drauf ist, den Klassenprimus Max und den nachdenklichen Maxi. Fern von den Eltern führen sie einen Kampf um Anerkennung durch die Lehrer und Mitschüler und gegen das Heimweh, das sie immer wieder überfällt. Was sie eint, ist die Liebe zum Gesang und der Ehrgeiz, als erste in den berühmten Konzertchor zu kommen, der weite Konzertreisen unternimmt und im Fernsehen auftritt.
- Mikrofan3.651Musikfilm von Matthias Stähle mit Philipp Babing und Julia Ehlers.
Mit Mikrofan verwirklicht Drehbuchautor, Produzent und Regisseur Matthias Stähle ein Projekt, das schon seit dem Studium als Skript auf dem Schreibtisch des Filmemachers ruhte. Damals wollte Stähle den Film als Abschlussarbeit umsetzen, entschied sich letztendlich aber aufgrund der begrenzten Filmzeit dagegen. Statt auf 20 Minuten bringt es Mikrofan so nun auf 80 Minuten Laufzeit und erzählt ein Dreiecksgeschichte rund um einen jugendlichen Rapper und seine Freunde.
Sam ist Rapper, wie seine besten Freunde auch. Rund um einen Bolzplatz in Hamburg-City, beschattet von drei Wolkenkratzern, leben sie in den Tag hinein und lieben ihre Musik. Als einer seiner Freunde eine Affäre mit Lisa, Sams langjähriger Freundin beginnt, kehrt zornige Stille ein, bis der Mikrofan das Wort ergreift.
- Tosca?1Musikfilm von Hugo de Ana mit Fiorenza Cedolins und Marcelo Álvarez.
Der Höhepunkt der Verona-Saison 2006 war die TOSCA-Inszenierung des argentinischen Regisseurs Hugo de Ana. Bis zu 15 000 Besucher pro Vorstellung kamen, um die berühmteste aller Puccini-Opern in außergewöhnlicher Besetzung zu erleben: Fiorenza Cedolins, Marcelo Álvarez und Ruggero Raimondi unter der Leitung des Dirigenten Daniel Oren. Die magische Atmosphäre der Arena wird wunderbar von den Filmaufnahmen eingefangen: die milde Nachtluft, den Sternenhimmel, die aufwendige Bühne mit ihren prächtigen Kulissen, die Kostüme und ausgefeilten Licht- und Toneffekte. Ein beeindruckender Abend, eine Feier der Musik und ein Fest der Stimmen.
- Charley'sGirls?1Dokumentarfilm von Astrid Heibach mit Franz Bielmeier und Peter Hein.
"Charley's Girls" dokumentiert die Geschichte der gleichnamigen Punkband, die im Zentrum der Düsseldorfer Punkszene in den Jahren 1977 bis 1979 ihre Auftritte im legendären "Ratinger Hof" hatte. Franz Bielmeier gründete seinerzeit zusammen mit Markus Oehlen und Peter Hein, bekannt als Sänger der Gruppe "Fehlfarben", die "erste deutsche Punkband", der später noch weitere wegweisende Bands wie "Mittagspause" und schließlich "Fehlfarben" folgten. Mit einer collagehaften und der bunten Punk-Ästhetik verpflichteten Gestaltungsweise gelingt Astrid Heibach ein amüsanter Rückblick aus der Perspektive von Bielmeiers kleinem Enkel, der auf entwaffnende Weise das Treiben der "Punk-Opas" erzählt und kommentiert. Erst kürzlich hatte Jürgen Teipels erfolgreiches Buch "Verschwende deine Jugend", in dem er die "Oral History" jener Düsseldorfer Szene zusammengetragen hatte, für eine Art Punk-Revival in Deutschland gesorgt. Astrid Heibach ist seit den 1970er Jahren als Film- und Videokünstlerin tätig und wurde unter anderem 1992 mit dem Deutschen Videokunstpreis ausgezeichnet.
- Flamenco MiVida?1Dokumentarfilm von Peter Sempel.
Peter Sempels Musik-Tanz-Roadmovie zeigt eindrückliche Bilder vom Flamenco aus Andalusien zu den Ursprüngen des Mythos nach Indien und zu Verwandten in Ägypten und Japan. Er trifft auf prominente Künstler wie Matilde Coral, Eva Yerbabuena und den Sänger El Pele, auf Pferdekutscher, Kneipiers oder Hausfrauen. Er besucht Festivals, Tanzstudios und Theater, aber auch kleine Kneipen, private Partys und Küchen. Überall findet er Aficionados mit ihrem unerschütterlichen Glauben an die Kraft des Flamenco. Es bedeutet Schmerz und Verlorenheit, Glückseligkeit und Leidenschaft, geradezu wie eine Droge. "Flamenco ist mein Leben", bekennen sie stolz: "..wie Bakterien in meinen Adern" sagt Matilde Coral und lacht.
- Bis zum letztenMoment?Dokumentarfilm von Sebastian Stoppe.
Im April startet an der Universität Leipzig nicht nur das Sommersemester, für die Mitglieder des Leipziger Universitätsorchesters beginnt ihre Probenphase. Die leidenschaftlichen Hobbymusiker haben sich ein anspruchsvolles Programm ausgewählt: Der Zauberlehrling von Paul Dukas, das Violinkonzert von Jean Sibelius und die Sinfonische Suite Scheherazade von Nikolai Rimsky-Korsakow. Am Ende der Vorlesungszeit im Juli ist der Große Saal des Gewandhauses bereits für das große Sinfoniekonzert gebucht. Nur drei Monate Zeit haben die Studenten, die keine musikalischen Profis sind, um ihr Programm auf die Beine zu stellen. In diesem Film zeigen sie uns, wie sie unter ihrem Dirigenten Juri Lebedev proben. Sie erzählen von ihrer Motivation, das Orchester überhaupt zu gründen, mit anderen zu musizieren und ihre Freizeit für die Musik zu opfern. Sie berichten, worauf es beim Probenwochenende besonders ankommt und wie sie sich kurz vor dem Konzert fühlen. Der Film begleitet die jungen Musiker von ihrer ersten Probe bis zum Konzertabend. Er schaut hinter die Kulissen und beschreibt die Geschichte dieses einzigartigen studentischen Orchesters.
- Plattln in Umtata - mit der Biermösl Blosn inAfrika?4Dokumentarfilm von Peter Heller mit Gerhard Polt.
Drei Musiker vom Stamm der Bayern, sehr bekannt als "die Biermösl Blosn", reisen mit Kind und Kegel nach Südafrika. Mit Alphorn, Tuba, Trompeten und 23 anderen Instrumenten begeben sie sich in ein musikalisches Abenteuer. Ein rhythmisches "Battle" zwischen den Alpenpartisanen und ihren schwarz afrikanischen Herausforderern zieht sich über Straßenecken, Nachbarschafts treffen und durch Mehrzweckhallen der gewaltigen und armen Townships. Neugierig, mit großem Vergnügen und mit Respekt vor der jeweils anderen Musik entwickeln sich hinreißende Auftritte und Begegnungen voll anrührender Momente und witziger Szenen. Und weil Hans, Michael und Stofferl' Well kritische und neugierige Reisende sind, fließt in den Film viel über Lebensumstände, Einzelschicksale, Rassismus heute und Apartheid der Vergangenheit aber auch Hoffnungen auf eine bessere Zukunft Afrikas ein. Auf Safari im Nachbarland Namibia schließlich, zeigt ihnen ein schwarz- afrikanischer Chor, wie man deutsches Liedgut , wie "Brunnen vor dem Tore" auch mal richtig in Schwung bringen kann. Zurück in Bayern, bringen die Biermösl ihrem Publikum, von Gerhard Polt prächtig unterstützt, afrikanische Gefühle bei.
- Tamara?1Dokumentarfilm von Peter Kahane.
Tamara Danz war die ostdeutsche Antwort auf Janis Joplin, Tina Turner oder Patty Smith. Ein Star - eigenwillig, aufsässig und intelligent. Ein bunter Vogel im Käfig der Angepassten. Die Frontfrau mit der großen Klappe. Die sichtbare, hörbare Hoffnung auf Veränderung im eingemauerten Land. Der Film erzählt eine Liebesgeschichte. Zwei Männer erinnern sich an die wichtigste Frau in ihrem Leben. Rüdiger Barton und Uwe Hassbecker waren die musikalischen Köpfe der Rockband Silly. Sie waren Tamaras Partner auf der Bühne und im Leben. Rivalen, die Freunde geblieben sind. Sie erzählen von ihrer Liebe zu Tamara. Von Zweifel, Lust, Empörung und Kampf mit dem Tod. Es entsteht ein Film über die Liebe, über ein Land, über die Sehnsucht. Tamara Danz starb im Juli 1996.
- DasReichsorchester?41Musikfilm von Enrique Sánchez Lansch.
Die Berliner Philharmoniker waren von 1933-45 das deutsche Vorzeigeorchester und damit Repräsentanten des nationalsozialistischen Regimes. "Das Reichsorchester" beleuchtet im Jahr des 125-jährigen Jubiläums der Berliner Philharmoniker diese Ausnahmesituation - vor allem für die Musiker, die diese Zeit wie unter einer Glasglocke erlebt haben.
- Cyrano deBergerac?1Musikfilm von Tiziano Mancini mit Plácido Domingo und Sondra Radvanovsky.
Eine Paraderolle für Plácido Domingo! Die Geschichte des Cyrano de Bergerac, jenes noblen Franzosen mit der langen Nase und der tragischen Liebe zur schönen Roxane, ist zwar ein Bühnenklassiker und wurde auch schon mehrfach verfilmt. Doch die Oper von Franco Alfano ist leider allzu selten zu sehen, was verwundert, wenn man einmal Plácido Domingo in der Titelpartie gesehen hat. Mit seiner 121. Bühnenrolle hat der Startenor zweifellos eine Partie gefunden, die seiner enormen Bühnenpräsenz entspricht. Und Domingo überzeugt von der ersten bis zur letzten Minute, von der ersten Fechtszene bis zum berührenden Tod des Cyrano. Komponist Alfano mischt in diesem Werk aus den 1930er Jahren modernen Orchesterklang und französisches Flair: eine Oper für Feinschmecker. Dieser "Cyrano" wurde im Februar 2007 im Palau de les Arts "Reina Sofía" aufgezeichnet, der neuen Oper in Valencia. Er ist eine Koproduktion mit der MET und der Royal Opera in London.
- Händel - DerFilm?1Musikfilm von Ralf Pleger mit Matthias Wiebalck und Joyce DiDonato.
Händel wurde am 23. Februar 1685 geboren und starb am 14. April 1759. Er ist der erste "Pop-Titan" der Geschichte. Seine Hits wie das "Hallelujah", die "Sarabande" oder der zur Champions-League-Hymne umgewidmete Krönungschor "Zadok the priest" sind allbekannte Ohrwürmer. Als Komponist war er ebenso gewieft wie als Unternehmer. Er war Eruopas erster Superstar, und sein eigenwilliges Temperament sorgte für eine Vielzahl von Anekdoten. Der Film erzählt die schönsten, amüsantesten und spannendsten Händel-Anekdoten in Form von aufwändig gestalteten Spielszenen nach. Vorbild für die Ausstattung der Inszenierungen waren u.a. die satirischen Gemälde und Karikaturen von William Hogarth, dem Londoner Heinrich Zille des 18. Jahrhunderts. Händels Abenteuer werden von Künstlern und Experten ersten Ranges kommentiert. Zu ihnen gehören die Besteller-Autorin und Händel-Enthusiastin Donna Leon, die Mezzosopranistin Joyce DiDonato, der Countertenor Lawrence Zazzo und die Dirigenten Alan Curtis und René Jacobs. Händels mitreißende Musik ist in hochkarätigen Darbietungen zu erleben. Darüber hinaus sind die Filmszenen ausschließlich mit Händelscher Musik orchestriert. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Halle, Hamburg, Rom, Hannover und London. Drehorte mit barocker Kulisse sind Schloss Bückeburg in Niedersachsen sowie die Herrenhäuser Gärten in Hannover.
- Tanzmäuse?Musikfilm von Maren Erdmann.
Ostberlin 1987. Die zehnjährige Katharina soll bei einem Kulturwettbewerb der Schule tanzen. Als sie ihre Freundin Alina überredet, ihr zur Seite zu stehen, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Wären da nicht der große Bruder, Bandsalat und die Angst, die hohen Erwartungen der Anderen zu enttäuschen. Der Film erzählt vom Beginn einer echten Freundschaft in einer Zeit, in der es vor allem darum ging, den Schein zu wahren.
- Breaking the Rules: Auf den Spuren der amerikanischenGegenkultur?Musikfilm von Marco Mueller.
Die cineastische Zeitreise führt durch die Geschichte der amerikanischen Gegenkultur, von der Beat Generation in New York und San Francisco bis zu den Anfängen des Hip-Hop im New Yorker Stadtteil Bronx. Auf der Suche nach den Schlüsselmomenten der verschiedenen Bewegungen nimmt Filmemacher Marco Müller den Zuschauer mit auf eine Reise quer durch die USA, von Küste zu Küste. Wichtige Zeitzeugen lassen durch ihre Erzählungen verschiedene Formen der Gegenkultur wieder lebendig werden. Gemeinsam mit Ruth Weiss, Lawrence Ferlinghetti und Michael McClure betritt der Zuschauer die Clubs der 50er Jahre im New Yorker Village und in North Beach/San Francisco. Hier treffen Jazz und Poetry aufeinander. Mit Amiri Baraka und Melvin van Peebles träumt der Zuschauer von einer gerechteren Welt, in der Schwarze und Weiße als Brüder an einem Tisch sitzen, er kämpft mit Anne Waldman und Ed Sanders gegen den Vietnam-Krieg, braust mit Peter Fonda über die Highways, feiert mit Wavy Gravy und Ray Manzarek den "Summer of Love" und wird an der Seite von Afrika Bambaataa, RZA, Kurtis Blow und Grandmaster CAZ Zeuge der ersten Hip-Hop-Blockparties in der Bronx. Ein Phänomen verbindet dabei alle Bewegungen miteinander, die Kommerzialisierung von Gegenkultur. Der Film dokumentiert, wie nach einer anfänglichen Phase des Misstrauens und der Ablehnung seitens der etablierten Gesellschaft, der Markt die Codes der Gegenkultur übernimmt und Teil der Alltagskultur werden lässt. Doch Gegenkultur lässt sich nicht wirklich zähmen. Sie scheint vielleicht eine Zeit lang verschwunden zu sein, um dann umso überraschender wieder aufzutauchen - erst versteckt, dann aber immer lauter.
- Einstürzende Neubauten: SeeleBrennt?4Dokumentarfilm von Christian Beetz und Birgit Herdlitschke.
"Seele brennt" porträtiert die Band um den Sänger Blixa Bargeld, die in den frühen 80er Jahren mit Bohrmaschinen, Presslufthämmern und apokalyptischen Slogans wie kaum eine andere das Lebensgefühl der Westberliner Punkszene verkörperte und bald auch von der Hochkultur entdeckt wurde. So arbeiteten die Punk-Musiker zusammen mit Autoren wie Heiner Müller, Peter Zadek und Werner Schwab. Mit bisher unveröffentlichtem Filmmaterial und exklusiven Interviews gibt der Film einen persönlichen Einblick in die Geschichte der inzwischen legendären Band.
- Terminal?Musikfilm von Jörg Wagner.
Die Arbeitsabläufe in einem Containerhafen, porträtiert in einer kunstvollen, poetisch-musikalischen Bild-Ton-Collage.
- Between the Devil and the Wide BlueSea?2Musikfilm von Romuald Karmakar.
Mit seinem Dokumentarfilm begibt sich Filmemacher Romuald Karmakar auf eine Reise ins Universum der elektronischen Musik Europas. Karmakar dokumentiert Bühnenauftritte von Bands wie Alter Ego, Captain Comatose, Cobra Killer und Fixmer/McCarthy. In "Between the Devil and the Wide Blue Sea" beobachtet Filmemacher Romuald Karmakar die hochkarätige elektronische Musikszene Europas 2004/2005. Zu sehen sind Bühnenauftritte von Alter Ego, Fixmer/McCarthy, Cobra Killer, Tarwater, T. Raumschmiere Lotterboys, Xlover und Rechenzentrum: in langen Einstellungen, ohne Kommentar, ohne Interviews. Karmakars Film dokumentiert eine Gegenkultur jenseits gängiger Clip-Ästhetik.