Die besten Dramen - Panorama Berlinale 2015

  1. BR (2015) | Drama
    Der Sommer mit Mamã
    6.8
    7
    74
    21
    Drama von Anna Muylaert mit Regina Case und Helena Albergaria.

    In Anna Muylaerts Drama Der Sommer mit Mamã wird die gesellschaftliche Hierarchie-Struktur Brasiliens mit einer guten Portion Humor vorgeführt, als eine fremde Kinder erziehende Haushälterin Besuch von ihrer leiblichen Tochter bekommt.

  2. 7.6
    7
    249
    31
    Musikdokumentation von Brett Morgen mit Dave Grohl und Kurt Cobain.

    In der HBO-Dokumentation Cobain: Montage of Heck blickt Regisseur Brett Morgen auf das Leben von Kurt Cobain, Sänger und Gitarrist der US-amerikanischen Grunge-Band Nirvana.

  3. US (1998) | Drama, Erotikfilm
    6.6
    5.4
    117
    39
    Drama von Mark Christopher mit Ryan Phillippe und Salma Hayek.

    Im Studio 54 tauchen Ryan Phillippe und Salma Hayek in eine bunte Partywelt ein.

  4. DE (2015) | Biopic, Drama
    6.4
    6.7
    62
    16
    Biopic von Rosa von Praunheim mit Hanno Koffler und Luise Heyer.

    In Rosa von Praunheims auf dem Leben von Andreas Marquardt beruhenden Doku-Drama Härte legt ein Spitzensportler eine Karriere als Zuhälter hin und wird erst im Gefängnis geläutert.

  5. AT (2015) | Drama, Familiendrama
    6.5
    6.3
    115
    19
    Drama von Stina Werenfels mit Victoria Schulz und Lars Eidinger.

    Im deutschen Drama Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern erforscht eine geistig behinderte 18-Jährige ihre erwachende Sexualität.

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  7. DE (1989) | Melodram, Drama
    7.3
    7.1
    43
    9
    Melodram von Heiner Carow mit Matthias Freihof und Dagmar Manzel.

    Als Heiner Carows Drama Coming Out in der DDR 1989 in die Kinos kam, war die Geschichte über das Outing eines Schwulen eine kleine Revolution im DEFA-Film.

  8. 7.4
    6.9
    85
    6
    Biographischer Dokumentarfilm von Liz Garbus.

    Die Doku What Happened, Miss Simone? porträtiert die US-amerikanische Musikerin und Menschenrechtsaktivistin Nina Simone.

  9. CL (2015) | Komödie, Drama
    6.8
    6.2
    48
    6
    Komödie von Sebastián Silva mit Kristen Wiig und Reg E. Cathey.

    In Nasty Baby soll Kristen Wiig für ihre schwulen Freunde ein Baby austragen, was jedoch dazu führt, dass sie mit ihrem Nachbarn aneinandergeraten.

  10. US (2015) | Drama
    6.4
    6.8
    68
    10
    Drama von Justin Kelly mit James Franco und Emma Roberts.

    I Am Michael erzählt die wahre Geschichte eines Schwulen-Aktivisten, der seine Homosexualität verweigert und ein christlicher Pastor wird.

  11. US (2015) | Drama
    5.9
    7
    51
    3
    Drama von Hal Hartley mit Parker Posey und Aubrey Plaza.

    Mit der schwarzen Komödie Ned Rifle schließt Hal Hartley seine Trilogie ab, die er 1997 mit Henry Fool begann und 2007 mit Fay Grim fortführte.

    Als Ned Rifle 18 wird, beschließt er, aus dem Zeugenschutzprogramm auszusteigen und seinen Vater Henry umzubringen. Denn der hat Neds Mutter Fay ins Gefängnis gebracht, sie sitzt lebenslänglich wegen Hochverrats. Neds Pflegevater, der den jungen Mann zum christlichen Glauben gebracht hat, ist nicht begeistert von seinen Plänen, und auch Neds Onkel, den der literaturverrückte Henry einst zum Schreiben brachte, macht sich Sorgen. Doch Ned trifft auf Susan, eine Lippenstift- und Literaturfanatikerin, die erstaunlich viel über die Werke von Neds Familie weiß und darauf besteht, ihm zu helfen. Woher sie Henry kennt, und dass sie wegen einer Messerattacke in der Psychiatrie war, erzählt sie ihm nicht … Der letzte Teil von Hal Hartleys Underground-Trilogie über das Leben von Henry, Fay und ihrem Sohn Ned konzentriert sich auf den jungen Titelhelden, der mit Gottes Hilfe einen Mord begehen möchte. Mit traditioneller Hartley’scher Lakonie und feiner, absurder und nie menschenverachtender Komik erzählt die Ikone des US-Independentfilms ein Märchen von Rache, Scheitern und Familienbanden. Hartley kehrt mit Ned Rifle ins Panorama zurück, wo 2007 Fay Grim, der zweite Teil der Saga, lief. (Text: Berlinale)

  12. TW (2015) | Drama
    5.5
    8
    4
    Drama von Tso-chi Chang mit Shang-Ho Huang und Hsueh-Feng Lu.

    Die Kamera heftet sich an die Fersen zweier Brüder, der eine schwul, der andere hetero. Beide suchen einen Job und Geld, um zu überleben. Beide suchen sich selbst, sehnen sich nach Rückhalt. Der jüngere Bruder verkauft Gemüse auf dem Markt und trifft dort eine junge Frau, die nicht sprechen kann, aber gerne allerhand verrückte Sachen anstellt. Der Ältere fühlt sich zu einem Nachtclubtänzer hingezogen und verstrickt sich in dubiose Geschäfte. Der Film nimmt den Rhythmus ihres Driftens und Abdriftens auf, ist ganz nah an seinen Helden. Einsame Momente am Fluss, ausgelassene Streifzüge durch die Clubszene im nächtlichen Taipeh, das Geschrei auf dem Markt, stille Stunden zu zweit – immer wieder wechselt die Tonlage und damit die Stimmung. Zui Sheng Meng Si beweist einmal mehr, dass das junge taiwanesische Kino nicht auf eine klassische Dramaturgie zurückgreifen muss, um sein Publikum zu fesseln. Es ist ein Leben in der Schwebe, ohne feste Koordinaten. So wird der Film auch zu einem Sittengemälde, zum Panorama einer Gesellschaft, die der jüngeren Generation keinen Platz zu bieten hat. (Text: Berlinale)

  13. RU (2015) | Drama
    6.8
    1
    2
    Drama von Natalya Kudryashova mit Natalya Kudryashova und Darya Moroz.

    Weliki Nowgorod, 1987. Olga widersetzt sich der autoritären Pädagogik ihrer Lehrerin, Andrey züchtet in einem Einweckglas eine “Anti-Sterbe-Pille” und Katya verfolgt, wie ihr Vater hinter verschlossener Tür illegal Schnaps brennt. Die drei jungen befreundeten Schüler sind Mitglieder der Pionierorganisation “Wladimir Iljitsch Lenin” und schwelgen in kindlichen Zukunftsfantasien.
    Mehr als 25 Jahre später haben sie beruflich in Moskau Fuß gefasst, finden sich jedoch in der Gegenwart nicht zurecht. Olga leidet an Panikattacken, Andrey füllt seine innere Leere mit Computerspielen und Katya wird von unheimlichen Träumen verfolgt. Indem sie die beiden Zeitebenen poetisch miteinander verbindet, zeigt Natalia Kudryashova die Kluft zwischen ehemaligen Visionen und heutiger Realität, die die Auflösung der Sowjetunion bei der letzten Pionier-Generation hinterlassen hat. Bilder von eindrucksvoller atmosphärischer Dichte schildern ihr Lebensgefühl. Imposante, kafkaesk verwaiste Betonbauten visualisieren die beklemmenden Schatten ihrer ursprünglichen Existenzentwürfe, die sie zu überwältigen drohen. (Text: Berlinale)

  14. LR (2015) | Drama
    ?
    1
    1
    Drama von Takeshi Fukunaga mit Bishop Blay und Zenobia Taylor.

    Was wollt ihr, fragt der Gewerkschaftsführer, und die Männer rufen im Chor: Wandel! Veränderung! Denn die Arbeit auf den Kautschukplantagen in Liberia ist hart und der Lohn karg. Seit Generationen hat sich nichts bewegt, doch nun wird ein Streik ausgerufen. Statt zu schuften, spielen die Männer Fußball oder angeln. Die Frauen sind darüber nicht glücklich, denn wie soll die Familie ernährt werden? Als der Streik rigide gestoppt wird, hält es Cisco, einen der Arbeiter, nicht länger in der Heimat. Er bricht zu seinem Cousin nach New York auf, verdingt sich dort als Taxifahrer und will das damit verdiente Geld nach Hause zu seiner Frau und den beiden Kindern schicken. Doch in der kleinen liberianischen Community trifft er auch Jacob wieder, einen alten Bekannten, den er längst aus seinem Gedächtnis getilgt hatte. Und der erinnert ihn an die Zeit, als beide Kindersoldaten waren …
    Takeshi Fukunagas Film zeichnet sich durch seine detaillierte Beschreibung der harten Arbeit auf den Kautschukfarmen aus und schlägt den Bogen zu einem Trauma der liberianischen Gesellschaft: Auf der Suche nach dem Glück wird die Hauptfigur Cisco von den Geistern der Vergangenheit eingeholt. (Text: Berlinale)

  15. MA (2014) | Drama
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    1
    1
    Drama von Hicham Lasri mit Malek Akhmiss und Hassan Ben Badida.

    Tarik kann nicht über den Verlust seiner Kinder weinen. Stattdessen verhüllt er den Schnauzer unter einem Schleier und schwingt beim Straßenumzug die Hüften zu Musik: Tarik ist ein H’Dya, ein traditionell in Frauenkleidung tanzender Künstler. Tariks Vater, der die Prozessionen durch die leeren Straßen Marokkos anführt, weint sich die Augen aus, als sein geliebtes Zugpferd Larbi nicht mehr will, und kämmt die Pferdmähne zärtlich mit seinem Gebiss. Der neue, brutale Partner von Tariks Ex-Frau nistet sich auf Tariks Toilette ein. Und Tariks Freund Murad wird wegen seiner Homosexualität bedroht und beleidigt. War wirklich, wie alle behaupten, etwas im Wasser? Oder spielt sich das alles nur in Tariks Kopf ab?
    In surreal-schönen, schwarz-weißen Bildern erzählt Hicham Lasri in seinem dritten Spielfilm von Traditionen und Trance, von Intoleranz und Gewalt, von Freundschaft und Körperlichkeit. Und von Tierliebe, deren Angemessenheit fraglich ist. Unterstützt von rauem Marokko-Rock, komponiert Lasri David-Lynch-artige Rauschzustände für ein modernes ma­gh­re­bi­nisches Kinoerlebnis. (Text: Berlinale)

  16. PS (2015) | Thriller, Drama
    ?
    2
    2
    Thriller von Muayad Alayan mit Sami Metwasi und Maya Abu Alhayyat.

    Tagedieb, heimlicher Liebhaber, Kleinkrimineller – Mousa hat viele Qualitäten. Der im Flüchtlingscamp lebende Palästinenser pfeift auf die von seinem Vater mühsam erworbene Erlaubnis, legal im israelischen Teil Jerusalems zu arbeiten und verdient sich sein Geld lieber mit dem Stehlen israelischer Autos, die er an palästinensische Hehler verkauft. Seine Zukunft sieht er fernab vom von Gewalt und Verboten geprägten Alltag in der geteilten Stadt, sein Herz gehört einer verheirateten Frau. Als Mousa nach dem Diebstahl eines Passats von palästinensischen Milizen brutal in die Mangel genommen wird, und sich danach das Auto genauer anguckt, macht er eine brisante Entdeckung. Durch sie wird der Mann, der sich eigentlich aus der Politik heraushalten will, plötzlich für alle Seiten interessant … Muayad Alayans erster Spielfilm erzählt die Geschichte eines Tunichtguts, den die Umstände zum Handeln zwingen, in leichten, anmutigen Schwarz-Weiß-Bildern, die nicht nur angesichts des ernsten Settings begeistern. Unterstützt wird die palästinensische Hommage an die Nouvelle Vague von einem starken, jazzorientierten Score. (Text: Berlinale)

  17. KE (2014) | Drama
    6.3
    9
    1
    Drama von Jim Chuchu mit Kelly Gichohi und Tim Mutungi.

    Mehrere Monate zogen Mitglieder des multidisziplinären Kunst Kollektives The NEST durch Kenia und sammelten Geschichten von jungen LGBTI Menschen, von ihren Erfahrungen und ihrem Alltag in dem noch sehr homophob geprägten Land. Aus unzähligen anonymen Interviews entwickelten sie fünf Drehbücher für Kurzfilme, die einen Überblick über die gegenwärtige Situation und die Probleme der sexuell marginalisierten Jugendlichen liefern. In kurzen, schnörkellosen Szenen, klaren, poetischen Schwarz-Weiß-Bildern und ruhigen Tönen inszenierte Jim Chuchu die Episoden, die so unterschiedliche Themen wie Selbstfindung und Selbstbestimmung, Zwangsheterosexualisierung und Akzeptanz behandeln, eines jedoch gemeinsam haben: Alle erzählen vom Verlangen nach Liebe und der Angst davor, diese öffentlich zu leben. Eine Angst, die immer wieder zu der Frage führt, ob es besser ist, sich zu verstecken, zu resignieren und das Land zu verlassen oder zu bleiben und offen für sexuelle Vielfalt zu kämpfen. Trotz des Verbots, ihren Film in Kenia öffentlich zu zeigen, haben sich die The NEST-Mitglieder für Letzteres entschieden und führen den Kampf um Anerkennung weiter. (Text: Berlinale)

  18. BR (2014) | Mysterythriller, Drama
    6
    4
    2
    Mysterythriller von Lirio Ferreira mit Daniel de Oliveira und Caroline Abras.

    Ein Schiff mit einem Zirkus an Bord nähert sich einer Insel im südlichen Atlantik. Am Abend bei der Vorstellung präsentiert der Zirkusbesitzer und Illusionist Kaleb den Artisten Zolah, dem sofort alle Herzen zufliegen. Zolah ist Pedro, der die Insel vor 20 Jahren als Neunjähriger verließ. Die Wiederbegegnung mit seiner Mutter Rosa und seiner introvertierten Schwester Raquel konfrontieren den weitgereisten Akrobaten mit alten Verletzungen und verdrängten Sehnsüchten. Raquels Welt ist das Meer, in dessen Tiefen sie sich immer wieder zurückzieht. Sie wünschte, Pedro wäre ein Teil davon. Fragen erwachen in Pedro. Warum hat seine Mutter ihn damals fortgeschickt? Während Inselbewohner und Zirkuskünstler in einen munteren Austausch miteinander treten, suchen Pedro und Raquel nach Raum für sich. Schuldgefühle, Rivalität und besitzergreifender Stolz werden für die Familie zur Herausforderung.
    Lirio Ferreira reflektiert die Risikobereitschaft der Geschwister in Bildern von eindrucksvoll virtuosen Zirkusnummern, welche er mit Elementen der antiken Tragödie und magischen Bildern vom Meer zu einem fulminanten Kinoerlebnis zusammenfügt. (Text: Berlinale)

  19. NL (2015) | Drama
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    5
    Drama von Sibs Shongwe-La Mer mit Sibs Shongwe-La Mer und Bonko Khoza.

    Wer in Sandton aufwächst, verbringt viel Zeit in Pools und auf drogenbeflügelten Partys, dieser Stadtteil von Johannesburg ist das reichste Fleckchen Afrikas. Necktie Youth porträtiert diese erste post-Apartheid jeunesse dorée in grellem Schwarz-Weiß, die soften Farben sind ihren Kindheitserinnerungen aus den frühen Jahre der Regenbogennation vorbehalten. Emily, 19, weiß, hat die Codes dieser Szene nicht begriffen und das Tempo schnell wechselnder Verbindlichkeiten nicht ausgehalten, meint der ultra-coole September, schwarz und privilegiert, als er versucht, einer TV-Reporterin zu erklären, warum sich Emily im elterlichen Garten aufgehängt und ihre Kamera so positioniert hat, dass der Selbstmord live gestreamt wurde.
    Der Filmemacher und Multimediakünstler Sibs Shongwe-La Mer zeigt in seinem Film – mit sich selbst in einer Hauptrolle – eine ihm bestens vertraute südafrikanische Szene, für die Mandela nur mehr eine goldgerahmte Ikone ist. In der Gegenwart prallt sie auf eine Realität, in der die Konfrontation nicht mehr zwischen Weiß und Schwarz verläuft, sondern in einem rasanten Zickzack-Parcours, auf dem jugendliche Träume von Exzessen jeglicher Couleur geprägt werden. (Text: Berlinale)

  20. AR (2015) | Drama
    6
    5
    2
    Drama von Marco Berger mit Ailín Salas und Javier De Pietro.

    Ein Schmetterling, Sinnbild für Wiedergeburt und Neubeginn, symbolisiert Rominas und Germáns Welt, die aus zwei parallelen Wirklichkeiten besteht. In der einen wachsen sie als Geschwister auf, die sich begehren und versuchen, ihre Liebe ohne sexuelle Erfüllung zu gestalten. In der anderen begegnen sie sich als junger Mann und junge Frau, die eine unbeholfene Freundschaft aufbauen, anstatt ihren Gefühlen füreinander zu folgen. Germán findet sich in einer unstimmigen Beziehung mit Mariela wieder. Marielas Bruder interessiert sich für Bruno. Bruno wiederum ist mit Romina zusammen, sucht aber Germáns Nähe. Im spielerischen Wechsel zwischen beiden Realitäten finden sich die Liebenden zu immer neuen Paaren zusammen, um ihren intuitiven Empfindungen nachzuspüren. Scheu. Und gleichzeitig bereit, alles zu verlieren.
    Aus seiner faszinierenden Filmidee entwickelt der Teddy-Award-Gewinner von 2011, Marco Berger, ein eindrucksvolles Universum unendlich vielfältiger Liebes- und Freundschaftsentwürfe. Ein von ungewöhnlicher Dynamik beseelter Raum, in dem emotionale Verunsicherung, sexuelle Konfusion, Inzest, Selbsttäuschung, Intuition und spirituelle Verbundenheit ihren Platz haben. (Text: Berlinale)

  21. BR (2014) | Drama
    6.1
    6
    6
    4
    Drama von Chico Teixeira mit Matheus Fagundes und Irandhir Santos.

    Seit sein Vater die Familie im Stich gelassen hat, reibt sich der 15-jährige Serginho zwischen den neuen Anforderungen seines Alltags auf. Er arbeitet bei seinem Onkel auf dem Markt, bietet seiner labilen Mutter Halt und kümmert sich um seinen kleinen Bruder. Aber wo ist sein Platz in einer Welt, die ihn zwingt, zu früh erwachsen zu sein? Voller Sehnsucht nach Zuneigung lässt er sich mit seinen Freunden Mudinho und Sivinha durch São Paulo treiben, besucht eine Tante, die am Stadtrand in einem Zirkus arbeitet, und verbringt soviel Zeit wie möglich bei Ney, einem Privatlehrer, dem er sich sehr verbunden fühlt. Serginho wird jedoch immer wieder enttäuscht. Er will mehr von seiner Mutter, von seinen Freunden, von seiner Zukunft, von Ney. Unbeeindruckt vom Machismo in seinem Umfeld gibt er nicht auf, nach einem Weg zwischen Verantwortung und Geborgenheit zu suchen.
    Mit charismatischem Charme verleiht der erst 17-jährige Hauptdarsteller Matheus Fagundes der Figur des emotional und sexuell aufgewühlten Serginho eine berührend zuversichtliche Unbeschwertheit und lässt ihn das Gewicht gesellschaftlicher Erwartungen mit tiefem Vertrauen auf ein mögliches Glück tragen. (Text: Berlinale)

  22. LT (2015) | Drama, Liebesfilm
    6.8
    6.8
    26
    1
    Drama von Alanté Kavaïté mit Julija Steponaitytė und Aistė Diržiūtė.

    In Der Sommer von Sangailé ändert sich Julija Steponaitytės Leben, als sie auf die lebensfrohe Aistė Diržiūtė trifft.

  23. AT (2014) | Kriminalfilm, Drama
    3.9
    6.8
    22
    3
    Kriminalfilm von Peter Kern mit Paul Matic und Margarete Tiesel.

    Die feine Wiener Seitenblicke-Gesellschaft feiert sich zwischen Sex, Drogen, Alkohol und jungen Models. Im Mittelpunkt Hanna von Stezewitz. Sie ist jung, schön und reich, Konzernchefin und eine der wichtigsten Finanziers des schicken Wien.

  24. NO (2015) | Drama, Komödie
    7.4
    17
    2
    Drama von Marte Vold und Ole Giæver mit Rebekka Nystabakk und Sivert Giæver Solem.

    Das Ende einer Arbeitswoche in einer norwegischen Kleinstadt. Martin, Mitte 30, imaginiert den eintönigen Alltag von Fremden hinter benachbarten Bürofenstern und nimmt sich dann selbst ins Visier. In einem Gedankenstrom kommen ihm Zweifel am eigenen Dasein. In seinem Kopf beginnt eine Reise, die ihn in die Natur zieht. Allein. Er befragt seinen kleinen Sohn nach dessen Tag, schläft mit seiner Frau, packt den Rucksack und joggt von seiner Familie weg ins Gebirge. Eine überraschende Konfrontation mit einem Jäger im unpassendsten Moment, ein unfreiwilliges Bad in einem eisigen See oder die Verwandlung in einen Adler: Martin schöpft aus seiner imaginären Expedition immer neue Impulse, um sich schonungslos, aber humorvoll seinen Ängsten, Träumen, neurotischen Störungen und sexuellen Wünschen zu stellen. Wie geht das: am eigenen Leben teilhaben, als Sohn, Partner und Vater? Wie in seinem Debüt-Film Fjellet (Panorama 2011) lässt Ole Giæver die Bergwelt zum physischen und emotionalen Kraftfeld blanker Existenz und neuer Perspektiven werden. Dabei spielt er den Martin selbst – liebevoll und entwaffnend komisch. (Text: Berlinale)

  25. FR (2015) | Biopic
    ?
    6.5
    Biopic von Véronique Aubouy mit Julia Perazzini und Nina Langensand.

    Annemarie Schwarzenbach war eine schillernde Figur der Bohème der Zwanzigerjahre. Die begabte Schriftstellerin war lesbisch, drogensüchtig, Globetrotterin, von betörender Androgynität und, zum Leidwesen ihrer dominanten Nazi-verehrenden Mutter, Antifaschistin. Die Berliner Fotografin Marianne Breslauer bezeichnete sie als das schönste Wesen, das ihr je begegnet sei. Schwarzenbach starb jung, mit 34. Bis Ende der Achtzigerjahre vergessen, werden ihre Bücher seither wieder gedruckt und ihre Biografie rekonstruiert.
    Véronique Aubouy tut mehr, als Annemarie Schwarzenbach vor dem Vergessen zu retten. Sie holt sie in die Gegenwart. 16 junge Schauspieler und Schauspielerinnen agieren in wechselnden Rollen als Schwarzenbach und deren Freunde und Geliebte. Sie sind zunehmend fasziniert von der Sogwirkung dieser Figur. Das Oszillieren zwischen den Geschlechtern wird zu einem gemeinsamen Projekt. Was als Casting, in dem die jungen Schauspieler aufgefordert werden, ihre Biografien an die der Schriftstellerin anzudocken, beginnt, endet als Beziehungsreigen, in dem die Grenzen zwischen Realität und Inszenierung verschwimmen. (Text: Berlinale)

  26. KR (2014) | Drama
    6.2
    12
    3
    Drama von JK Youn mit Jung-min Hwang und Dal-su Oh.

    Duk-soo und seine Familie rennen um ihr Leben. Mit anderen Flüchtlingen versuchen sie zu Beginn des Korea-Kriegs ein Schiff im Hungman Port zu erreichen, das sie von Norden in den Süden des Landes bringen soll. Als der zwölfjährige Duk-soo bei der Flucht seine kleine Schwester aus den Augen verliert, bleibt der Vater zurück, um sie zu suchen. Von nun an lastet die Verantwortung für den Rest der Familie auf den schmächtigen Schultern von Duk-soo. Mit schwerer körperlicher Arbeit hält er die Familie, die sich in Busan niederlässt, über Wasser. Später geht er als Kohlearbeiter nach Deutschland und lernt dort seine erste Liebe kennen. Doch ein Wunsch verfolgt Duk-soo sein ganzes Leben: Er möchte seine Familie wieder zusammenbringen. Über 60 Jahre hinweg verfolgt JK Youn das Schicksal von Duk-soo, das ähnlich bewegt ist wie die jüngste Geschichte seiner Heimat. Nicht aufgearbeitete Themen wie die Diskriminierung nordkoreanischer Flüchtlinge oder der gnadenlose Fortschrittsglaube während der südkoreanischen Aufbaujahre werden spürbar. Doch vor allem ist dieses Epos der Versuch einer Annäherung des jungen Regisseurs an die Vätergeneration. (Text: Berlinale)