Die besten Dokumentarfilme - Forum Berlinale 2014

  1. AT (2014) | Dokumentarfilm
    Das große Museum
    6.7
    7.6
    36
    8
    Dokumentarfilm von Johannes Holzhausen.

    Im Dokumentarfilm Das große Museum wird der Alltag im Kunsthistorischen Museum in Wien portraitiert.

  2. FR (2014) | Dokumentarfilm
    ?
    7
    3
    2
    Dokumentarfilm von Nadège Trébal.

    Für viele Männer ist ein Schrottplatz das Äquivalent zum Kaffeeklatsch: Mit dem Schraubenzieher in der Hand, beim Ausbauen von Kurbelwellen und Stoßdämpfern, Kühlern oder Ölwannen kommen sie ins Plaudern. Auch solche Männer, die andernorts wahrscheinlich eher schweigsam sind. Selbst wenn es regnet und erst recht, wenn sich die Schrauben nicht ganz einfach lösen. In ölverschmierten Overalls, wenn sie beim Ausschlachten das gesuchte Teil tatsächlich finden und in Alditüten packen, werden Bastler zu Poeten. Ein Tunesier, der von den blauen Augen und dem weichen Haar seiner Tochter schwärmt. Ein Raucher, der die Frauen im Sommer schöner findet und sich nach der Betriebsamkeit von Malis Straßen sehnt. Ein anderer Westafrikaner, der davon erzählt, wie er in der Piroge auf dem Weg nach Europa dem Tod ins Gesicht sah und bereit war zu sterben. Manchmal verirren sich auch Frauen auf den Schrottplatz, ein Mädchen legt schützend den Arm um ihren kleinen Bruder, der sich vor den Gabelstaplern fürchtet. Nadège Trebal entdeckt mit ihrer Kamera die melancholische Schönheit eines Ortes, der selbst dem Untergang geweiht ist. Man wünscht sich, es gäbe für diesen Schrottplatz einen Denkmalschutz.

    (Berlinale)

  3. CA (2014) | Dokumentarfilm
    5.4
    6.5
    2
    4
    Dokumentarfilm von Denis Côté.

    An wen wendet sich die Frau, die über ihre Schulter spricht, die Augen gesenkt? An den Regisseur, den Zuschauer, einen unsichtbaren Dritten? „Wir müssen einander vertrauen“, erklärt sie leise, aber bestimmt. Diese erste Szene setzt die Tonart des Films. Wir sehen und hören gewaltige Maschinen, ohrenbetäubenden Lärm; Menschen, die die Maschinen bedienen, sie füttern, konzentriert, eingebunden in abstrakte Prozesse; Pausengespräche in der Umkleide, der Kantine. Denis Côté hat mit Que ta joie demeure aber keinen Dokumentarfilm über Maschinensklaven, über Entfremdung, Entmenschlichung oder Ausbeutung gedreht. Ton und Bild, Montage und Dramaturgie dienen ihm schlicht dazu, Fabrikhallen und Werkstätten in einen filmischen Raum zu übersetzen, die bizarren Umgebungen zu erkunden, denen sich die Arbeiter anpassen, mit denen sie geschickt interagieren, als hätte die Menschheit seit Urzeiten nichts anderes getan. Auch das ist Teil der Fiktion, die sich langsam, aber sicher einschleicht, ununterscheidbar vom Dokumentarischen – weil das Kino diese Unterscheidung eben nicht braucht. Es kann zeigen, wovor man in der Realität die Augen verschließt wie vor dem gleißenden Licht in der Schweißerei.

  4. US (2014) | Dokumentarfilm
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    4
    Dokumentarfilm von Kelvin Kyung Kun Park.

    Eine Liebe zerbricht, als eine Frau sich auf die Suche nach einem schamanischen Gott begibt. Regisseur Kelvin Kyung Kun Park nimmt das Trauma des Verlassenen als Ausgangspunkt für dessen eigene Suche nach einem Gott. In unterschiedlichen Erzählfäden wird er mehrfach fündig: bei Walen im Meer, auf einer Schiffswerft, in einem Stahlwerk. Sie alle sind Giganten ihrer Zeit. Groß, erhaben – göttergleich.
    Auch Parks Bilder evozieren Götter: Glut und Stahl, Funken und Feuer. Menschen wie Zwerge zwischen riesigen Zahnrädern. Entindividualisiert. Eine schöne neue Welt, in der Arbeiter moderne Industriegüter produzieren, aber die Industrie längst den modernen Arbeiter produziert hat. Die Arbeit ist ein Gott, dem wir uns unterworfen haben. Doch jede Existenz ist flüchtig und zeitlich begrenzt. Das gilt für Beziehungen ebenso wie für Götter.
    Cheol-ae-kum offenbart eine einzigartige Handschrift. Park montiert seine Erzählstränge zu einem komplexen dokumentarischen Werk aus Schamanen und Schiffsschrauben, Walen und Industriehallen. Sein Schnittplatz wird zum Schweißgerät – und die Tonspur zur eindrucksvollen Sinfonie aus Industrielärm, Walgesängen, Gustav Mahler und schamanischen Liedern.

    (Berlinale)

  5. GB (2013) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Mark Lewis und Laura Mulvey.

    23rd August 2008 besteht aus zwei Einstellungen. Erst eine kurze Aufnahme des berühmten Buchmarkts in der Al-Mutanabbi-Straße in Baghdad, in die Zwischentitel geschnitten sind, gefolgt von einem 18-minütigen Monolog, der in einer einzigen statischen Kameraeinstellung aufgenommen wurde. Faysal Abdullah, der Sprecher, lässt so ein Porträt seines jüngeren Bruders Kamel entstehen und gibt dabei auch einen Einblick in das Leben irakischer Linksintellektueller, die in den 1980er Jahren ins Exil getrieben wurden.

    Mark Lewis ist ein in London lebender kanadischer Künstler, der mit Film arbeitet.
    Laura Mulvey ist Professorin für Film und Medienwissenschaften am Birbeck College, London. Sie hat 6 Filme realisiert, in Zusammenarbeit mit Peter Wollen und Mark Lewis.Faysal Abdullah lebt als freischaffender Filmjournalist in London.

    (Berlinale)

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  7. ID (2013) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von The Youngrrr.

    Another Colour TV ist ein Dokumentarfilm, in dem wir die Interaktion einer Familie vor dem Fernsehapparat beobachten und der zeigt, wie Fernsehen zu einem maßgeblichen Faktor der Realitätsferne wird. Der Film fängt die ökonomische und kulturelle Realität einer indonesischen Vorstadtfamilie ein, in der die Mutter den (kommunikativen) Mittelpunkt darstellt, die allerdings ironischerweise mit dem Fernseher als einzigem Freund allein zu Hause gelassen wird. Diese Situation bringt sie dazu, die Werte, die sie über das Fernsehen vermittelt bekommt, auf ihre Familie zu übertragen. Die Wertevorstellungen der anderen Familienmitglieder wiederum rühren von der Außenwelt, weswegen sie die der Mutter ablehnen.

    The Youngrrr ist ein Filmemacherkollektiv, bestehend aus Yovista Ahtajida und Dyantini Adeline. Sie studieren Kommunikation an der University of Indonesia. Früher vor allem in der freien Musikszene Jakartas als Videokünstler bekannt, betreiben sie mittlerweile das Web-Video-Magazin RecAGogo.

    (Berlinale)

  8. US (1984) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Morgan Fisher mit Morgan Fisher.

    Standard Gauge ist ein autobiografischer Film von Morgan Fisher, der als Cutter in der Filmindustrie arbeitet. Anhand von abgelehntem Material kommentiert er die Bedeutung des Gesehenen. Indem er den Materialismus des und die Institution Film untersucht, wird aus Standard Gauge zugleich eine Kritik an den Bedeutungsprozessen innerhalb einer Filmproduktion

  9. CA (2013) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Tyler Hagan.

    In the Similkameen besteht aus der interaktiven Webdokumentation Similkameen Crossroads und einer begleitenden Ausstellung. Die Arbeit erkundet eine idyllische weiße Kirche im Upper Similkameen Reservat sowie das sie umgebende Land gerade lange genug, um sie zu verorten, ihre Geschichte zu erfahren und ihre Gegenwart kennenzulernen. Dies konfrontiert Hagan mit der umstrittenen Position der Kirche auf First Nations Reservaten in Kanada. Für Hagan ein sehr persönliches Unterfangen: Seit er seine Métis-Staatsbürgerschaft erhielt, ringt er damit, die schwierige Geschichte der Kirche in indigenen Gemeinschaften und seine vorstädtisch-christliche Erziehung miteinander zu versöhnen.

    „Wenn man auf dem Crowsnest Highway in British Columbia, Kanada nach Osten fährt, sieht man, gleich nach dem Ortsausgang der alten Bergbaustadt Hedley, im Südwesten eine weiße Kapelle aus dem frühen 20. Jahrhundert auf einem Hügel, der vor einem Bergmassiv aufragt. Das Tal ist von Gletscherablagerungen übersäht und die Kirche glüht im klaren Sonnenlicht. Obwohl sie wie eines der vielen verlassenen Gebäude aussieht, die entlang der Landstraße stehen, wird diese Kirche noch genutzt.
    Die heutige Beziehung zwischen zwischen der indigenen Bevölkerung Kanadas und der Kirche spielt eine entscheidende Rolle für den Gemütszustand des Landes. Irgendwo zwischen Assimilation, Irrelevanz und möglicher Wiedergutmachung führen die First Nations und das Christentum ihre komplexe und problembeladene Beziehung fort. Die kollektive Erinnerung an den Terror und den Schaden, der in der Beziehung zwischen den Generationen der First Nations hervorgerufen wurde, bleibt bestehen. Heute existieren viele dieser Gebäude immer noch, entweder als leere Hüllen der Vergangenheit oder als Orte der Andacht und Kommunion. Alle stehen weiterhin auf geheiligtem Boden.” (Tyler Hagan)

    (Berlinale)

  10. KW (2013) | Dokumentarfilm
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    2
    Dokumentarfilm von Monira Al Qadiri.

    Wie hat sich das Bild, das wir uns von der Apokalypse machen, angesichts der massiven Umbrüche und der Ungewissheiten der heutigen Welt verändert? Ist unsere Vorstellung davon immer noch innerhalb eines romantischen religiösen Rahmens verortet, oder hat sich die Imagination in dunklere, unbekanntere Territorien verschoben? Behind the Sun untersucht das verfallende Porträt vom Ende der Welt mit Hilfe von dokumentarischem Bildmaterial: VHS-Aufnahmen brennender Ölfelder in Kuwait in 1991, die nach dem Zweiten Golfkrieg (dem ersten Irakkrieg) von den auf dem Rückzug befindlichen irakischen Truppen in Brand gesetzt wurden. Die Bilder dieses Infernos werden mit Audiomonologen aus islamischen TV-Programmen kombiniert, wodurch sich Momente des Erhabenen in das Bild der Zerstörung einfügen.

    Monira Al Qadiri ist eine kuwaitische Künstlerin und Filmemacherin, die 1983 in Dakar im Senegal geboren wurde und in Japan ihre Ausbildung erhalten hat.

  11. MX (2013) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm.

    Bim bam boom, begrüßen Sie die Moreno Sisters! Drei Frauen, drei Schwestern, drei professionelle Luchadoras. Unter dem Namen Las Luchas Morenas praktizieren sie den Nationalsport Mexikos: Wrestling. Alle drei gehören zur Moreno Dynastie: Rossy, Esther und Cynthia kämpfen als Profi-Wrestlerinnen. Der Lucha Libre ist aber auch Teil ihres Lebens: Sie kämpfen mit Schweineköpfen, Blumen und Federn. Marie Losiers charakteristische tanzende Kamera umkreist die drei Frauen und schafft dabei eine fröhliche, musikalische Ode an die Fantasie, an das Kind, das in jedem Erwachsenen steckt und an die Kultur Mexikos. Letztlich ist es aber vor allem ein Tribut an die drei Frauen, die sich trotz aller Differenzen dazu entschieden haben, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten.

    Marie Losier, geboren 1972 in Frankreich, ist Filmemacherin und Kuratorin. Zurzeit lebt und arbeitet sie in Berlin

    (Berlinale)

  12. KR (2013) | Dokumentarfilm
    ?
    7
    Dokumentarfilm von Jung Yoon-suk mit Byung-chun Ko und Hyung-tae Kim.

    Was haben bestialische Serienmorde mit dem Einsturz eines Kaufhauses und dem Zusammenbruch einer viel befahrenen Brücke in Seoul zu tun? In dieser essayistischen Annäherung an die traumatischen Ereignisse, die Korea Mitte der 90er Jahre erschütterten, werden überraschende Zusammenhänge ausgebreitet. Man bekommt Einblick in ein Land, das sich nach den dunklen Zeiten der Militärregierung einem hemmungslosen Fortschrittsglauben unterworfen hat.
    Gleich einem Detektiv nimmt Jung Yoon-suk die Spurensuche auf, fährt zum Tatort der Morde, lässt die damals ermittelnden Beamten zu Wort kommen. Bei den jungen Tätern handelt es sich um die ersten koreanischen Serientäter überhaupt, ihr „Slogan“ lautete: „We hate the rich“. Seine Interviews kombiniert Jung mit Archivmaterial. So entsteht das Bild einer verlorenen Jugend und ein Gefühl für den Riss, den die Industrialisierung in den 80er Jahren in der koreanischen Gesellschaft hinterließ. Das Verbrechen enthüllt weitere Verbrechen, begangen im Zuge der kapitalistischen Gier. Plötzlich sieht man auch die eingestürzten Bauwerke in einem anderen, gesellschaftspolitischen Zusammenhang.

    (Berlinale)

  13. DE (2014) | Dokumentarfilm
    ?
    2
    Dokumentarfilm von André Siegers.

    Alfred D. ist ein reiselustiger Mensch. Er sammelt Länder. Dabei filmt er die Welt – und sich selbst. Alfred D. ist außerdem SPD-Mitglied und war als Repräsentant der Friedrich-Ebert-Stiftung u.a. in Nepal und Warschau tätig, wo er in den 90er Jahren Demokratisierungskampagnen durchführte und Schulungsfilme zur Rolle des Geldes in der Marktwirtschaft drehte. Er hat auch einen Schauspielkurs besucht, für eine schwäbische Lokalzeitung von der Berlinale berichtet und sich 2009 als Kandidat im Europawahlkampf engagiert. Nie ohne seine Kamera. Alfred in der libyschen Wüste, Alfred im Gespräch mit Helmut Schmidt, Alfred mit seiner todkranken Freundin, Alfred in der Badewanne, Alfred mit Elefanten in Südafrika – in der Provinz und in der Ferne, als Anwalt von Weltbildern und beim Stellen der Sinnfrage. Irrwitz? Normalzustand? Besonders abenteuerlich: der Politikbetrieb. Anhand von ausgewähltem Material des passionierten Amateurfilmers, das in eine Rahmengeschichte vom Verschwinden Alfreds im Eis der Arktis eingebettet und von fiktiven Briefen eines Erzählers aus dem Off flankiert wird, unternimmt dieser klug montierte Film selbst eine Expedition: ins Reich der deutschen Sitten.

  14. SG (2013) | Dokumentarfilm
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    4
    Dokumentarfilm von Pin Pin Tan.

    Manche Orte lassen sich aus der Ferne präziser beobachten, will man ihr inneres Wesen begreifen. Für das Porträt ihrer Heimatstadt, der tropischen Wirtschaftswundermetropole Singapur, wählt Tan Pin Pin eine konsequente Außenperspektive. Sie besucht politische Exilanten in London, Thailand und Malaysia, die die Stadt verlassen mussten, vor 50 oder 35 Jahren – und bis heute nicht zurückkehren dürfen. Es sei denn, sie sind gestorben und Angehörige bringen ihre Asche zurück. Die Protagonisten des Films haben für die Freiheit Singapurs vom Kolonialismus und für mehr Demokratie gekämpft. Sie sind jahrzehntelangen Haftstrafen und juristischer Willkür nur um den Preis des Exils entkommen. Ihr heutiger Blick auf die Stadt ist geschärft, verträumt und analytisch zugleich: To Singapore, with Love ist eine Hommage auf kämpferische Einzelpersonen, deren Lebensweg durch Migration geprägt wurde. Weniger als Opfer denn als Utopisten eröffnen ihre Geschichten erstaunliche Perspektiven auf eine ultra-moderne Stadt im demokratischen Koma. Aber auch auf das Leben im Exil, das oft verschlungene Pfade und Umwege nimmt, für die, die ihre Ziele fern der Heimat nicht aus dem Auge verlieren.

  15. AT (2014) | Drama, Kriegsfilm
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    4
    1
    Drama von Sebastian Brameshuber.

    Andi spielt E-Gitarre und ist Waffennarr. Michi hofft, mit seinen Doc Martens auf der richtigen Seite zu sein. Ramona sucht eine Lehrstelle und will partout ein Lippen-Piercing. Die drei 15-Jährigen leben in Ebensee, einem kleinen Ort in Österreich, wo Jugendliche 2009 die jährliche Feier zum Gedenken an die Toten des ehemaligen Konzentrationslagers mit Softguns störten.
    Auf Michis Computer findet sich ein Volkslied über sein Heimatdorf „an der grünen Traun“ genauso wie der Song „Punk war ich schon als Kind“. Wenn man ihn dann noch als Michael-Jackson-Imitator, bei der Brauchtumspflege mit Ratschen, Lederhose und Trachtenhut und beim Blödeln über Anti-Nazi-Graffiti erlebt, entsteht ein prägnantes Bild vom komplizierten Prozess jugendlicher Selbstfindung und Persönlichkeitsbildung. Und davon, wie kurz der Weg beim Wechseln unterschiedlichster Identitätsentwürfe sein kann. Anhand von schön fotografierten Momentaufnahmen aus dem Alltag der Teenager im Verlauf eines Jahres sowie Aussagen von ihnen und ihren Eltern über den Umgang mit der NS-Zeit skizziert der Film darüber hinaus, auf welche Befindlichkeiten die offizielle Gedenkkultur heutzutage trifft. Nicht nur in Ebensee.

  16. ?
    2
    Politische Dokumentation von Viola Shafik.

    In Viola Shafiks Scent of Revolution (OT: Arij) fügen sich die Erzählungen eines koptischen Aktivisten, eines sozialistischen Schriftstellers, einer jungen Cyberspace-Designerin und des größten Sammlers von Fotonegativen im Lande zu einem komplexen Porträt von Geschichte und Politik.

  17. IN (2014) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Jessica Sadana und Samarth Dixit.

    Prabhat pheri (Journey with Prabhat) von Jessica Sadana und Samarth Dixit erforscht mit cineastischem Spürsinn die Geschichte des Geländes in Pune, wo einst die legendären Studios der Prabhat Film Company standen.

  18. ?
    3
    Geschichts-Dokumentation von K. Hariharan und Mani Kaul mit Om Puri und Mohan Agashe.

    Das von einer Filmkooperative unter der Regie von K. Hariharan und Mani Kaul produzierte Werk beschreibt Entwicklung und Fall des Peshwa-Regimes in West-Indien vor dem Hintergrund einer Politik von Intrigen und Korruption.

  19. ?
    5
    Biographischer Dokumentarfilm von René Frölke mit Norman Manea.

    Norman Manea, 1936 in der Bukowina geboren, wurde 1941 mit seiner Familie in ein Konzentrationslager deportiert. Er überlebte die Gefangenschaft, wurde Schriftsteller und emigrierte 1986 aus Rumänien in den Westen. Heute lehrt und schreibt er in New York. Über diese biografischen Eckdaten des Autors informiert der Film erst spät. Er lässt der Literatur den Vortritt. Sie wird ins Bild gesetzt: Texttafeln mit ausführlichen Auszügen aus Werken Norman Maneas, die starke autobiografische Bezüge haben, prägen den Rhythmus. Beobachtungen des Schriftstellers als öffentliche Person im Rahmen von Auftritten bei Buchmessen und in Seminaren kommen hinzu. Und heutige Aufnahmen an Stationen seines Lebens, wie einem jüdischen Friedhof in der Ukraine. Es entsteht eine vielschichtige Textur aus Schrift und Rede, 16-mm-Film und digitalem Material, Schwarz-Weiß und Farbe, Ton-Collagen und Rauschen – ein Film aus Fragmenten mit vagen Zusammenhängen, kein kohärent erzähltes Künstlerporträt. Im Fokus steht stattdessen die Frage, wie sich Erinnerungen und Erfahrungen von Exil und Entfremdung vermitteln lassen, in der Literatur und im Film. Le beau danger hat eine freie, essayistische Form dafür gefunden.

    (Berlinale)

  20. PL (2014) | Dokumentarfilm
    ?
    3
    Dokumentarfilm von Wilhelm Sasnal und Anka Sasnal mit Joanna Drozda und Jerzy Gajlikowski.

    Im Mittelpunkt des polnischen Dokumentarspielfilms Parasite (OT:Huba) von Anka und Wilhelm Sasnal steht ein alter Mann, gezeichnet von der lebenslangen Arbeit in der Fabrik. Seine Tochter, allein mit ihrem Säugling, zieht bei ihm ein. Der Film erzählt vom Zurückgeworfensein auf die nackte Existenz, von Enge, Fremdheit, Nähe und von Körpern – am Beginn eines Lebens, am Ende, und irgendwo dazwischen.

  21. AU (2014) | Dokumentarfilm
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    8
    1
    Dokumentarfilm von Warwick Thornton mit Lynette Narkle und Sacha Horler.

    Auf einen Aufruf, ihm selbst erlebte Geistergeschichten zu erzählen, erhielt der australische Filmemacher Warwick Thornton große Resonanz. Sowohl Aborigines als auch Weiße erzählten ihm von ihren Begegnungen mit dem Jenseits. Geister, Untote und außerkörperliche Erfahrungen sind in der Filmgeschichte nichts Neues. Thorntons Umgang mit diesen Geschichten ist aber weit vom Genrefilm entfernt. Er hat eine Auswahl der von ihm geführten Interviews an sorgfältig ausgewählten Orten mit Schauspielern nachinszeniert und dabei für jede einzelne Geschichte eine angemessene Form gefunden: Da ist die Frau, die den Geist ihres toten Bruders befreit. Der Mann, der einer Verstorbenen die Blumen zurückbringt, die seine Frau bei deren verlassenem Haus mitgenommen hatte. Die Forscherin, die die Stimmen der zu Forschungszwecken vermessenen und sezierten Aborigines hört, deren sterbliche Überreste bis heute nicht bestattet sind. Thorntons Inszenierung setzt sie keinem psychologischen, ethnologischen oder religionswissenschaftlichen Blick aus. Sie nimmt eine Beziehung zum Jenseits als selbstverständlich an und zeigt, dass man darüber unheimliche, traurige und auch lustige Geschichten erzählen kann.

    (Berlinale)

  22. MX (2013) | Dokumentarfilm
    ?
    10
    Dokumentarfilm von Raya Martin und Mark Peranson mit Iazua Larios und Gabino Rodríguez.

    Die experimentelle Doku-Komödie La última película verknüpft das Ende der Welt mit dem Ende des Kinos.

  23. RO (2014) | Dokumentarfilm, Biopic
    ?
    6.8
    10
    2
    Dokumentarfilm von Didier Guillain und Christiane Schmidt.

    In ihrem Dokumentarfilm Der Wald ist wie die Berge begleiten Christiane Schmidt und Didier Guillain den Alltag eines Roma-Dorfes.

  24. NL (2014) | Dokumentarfilm
    6.9
    6.3
    24
    3
    Dokumentarfilm von Peter Krüger mit Michael Lonsdale.

    Der Dokumentarfilm N – Der Wahn der Vernunft wandelt auf den Spuren des Franzosen Raymond Borremans und erforscht auf experimentelle Art, wie der Mann zunehmend seiner Obsession für Afrika verfiel.

  25. ?
    6
    Essay-Film von Heinz Emigholz mit Natja Brunckhorst und Ueli Etter.

    Die Dokumentation The Airstrip – Aufbruch der Moderne, Teil III widmet sich Architekturen in der ganzen Welt.

  26. AT (2014) | Musikdokumentation
    ?
    5
    1
    Musikdokumentation von Georg Tiller mit Andreas Spechtl und Sebastian Janata.

    DMD KIU LIDT von Georg Tiller ist nach einem Song von „Ja, Panik“ benannt, der den Satz „Die Manifestation des Kapitalismus in unserem Leben ist die Traurigkeit“ abkürzt. Der Anti-Musikfilm verweigert sich den Klischees des Musikfilmgenres. Nie sieht man die im Berliner Exil lebende österreichische Gruppe spielen. Die Musiker hängen vor dem Auftritt in einer verrauchten Bar ab, packen ihre Instrumente nach einer Probe zusammen, trinken gemächlich Kaffee oder rauchen eine Zigarette, während der Sommerwind das Schilfgras irgendwo neben verlassenen Bahngleisen streichelt.