Wie Darren Aronofsky zu The Wrestler kam

25.02.2009 - 08:45 Uhr
The Wrestler
Kinowelt
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NEWS» Der Regisseur ist schon lange von den *Wrestler*s begeistert: Es ist die populärste US-Unterhaltungsshow.

Als die Gebrüder Ethan Coen und Joel Coen ihren Autoren-Helden Barton Fink in den Alptraum Hollywoods steckten, bedachten sie ihn mit einer besonders erniedrigenden Aufgabe: Er sollte einen Film über einen Catcher schreiben.

Und als Darren Aronofsky exakt diesen Plan verkündete, hielten das viele für einen schlechten Scherz. Es schien nur ein Zeichen dafür zu sein, dass seine Karriere in einer Sackgasse angelangt war. Zwar hatte er sich mit virtuosen Kunstkinodramen wie Requiem for a Dream (2000) als einer der vielversprechendsten Jungregisseure Hollywoods etabliert, aber an seiner spirituellen Fantasie The Fountain schieden sich die Geister. Ein Teil des Publikums beim Festival von Venedig, wo der Film 2006 Premiere feierte, äußerte sein Unverständnis in Buhrufen. Zwei Jahre später wagte sich Darren Aronofsky wieder an den gleichen Ort – und erhielt stehende Ovationen samt den Goldenen Löwen für den besten Film.

Dafür verantwortlich war ein kleines Projekt über einen Wrestler… Die Idee dafür hatte er schon als Filmstudent Anfang der 1990er. Damals schrieb er eine Liste von zehn Ideen in sein Tagebuch – eine davon hieß “The Wrestler”. Nicht dass ihn der Showsport tiefer interessiert hätte. Als Kind hatte er zwar einige Matches gesehen und sich vor Begeisterung heiser geschrien, aber das war nur eine vorübergehende Phase. Was seine Aufmerksamkeit weckte, war die Tatsache, dass es keinen einzigen ernsthaften Film über das Wrestling gab – ganz im Gegensatz zum Boxen. “Ich mag es, wenn das Kino Welten zeigt, die wir nie zuvor gesehen haben.” Und je länger er sich mit dem Metier beschäftigte, desto stärker wuchs seine Faszination: “Die Sterblichkeitsrate dieser Jungs ist schockierend. Gleichzeitig ist das einer der populärsten Unterhaltungsformen in Amerika. Aber niemand hat sie wirklich genauer studiert.”

2002 steckte er in den Vorbereitungen zu The Fountain, als sein Star Brad Pitt ausstieg und das Projekt bis auf Weiteres abgeblasen wurde. Zu diesem Zeitpunkt überlegte er zum ersten Mal, The Wrestler auf die Beine zu stellen. Zumal sein Produzent Scott Franklin, der auch Drehbücher schrieb, ein großer Wrestling-Fan war. Zwar kam seine Science Fiction-Vision doch noch zustande, aber nach zwei Jahren Arbeit in der visuellen Effekt-Küche sehnte er sich nach einem kleinen Projekt, wo er sich endlich wieder auf die Schauspieler konzentrieren konnte. Allerdings hatte Scott Franklin nicht den richtigen Zugang zur Geschichte gefunden. Doch da lernte Aronofsky Robert D. Siegel kennen, einen früherer Redakteur der renommierten Satirezeitschrift “The Onion”, der gerade als Drehbuchautor in der Branche für Furore sorgte. Auch er entpuppte sich als leidenschaftlicher Wrestling-Anhänger und begann prompt die Geschichte von neu auf zu entwickeln.

Damit war das Projekt The Wrestler geboren.

Quellen: Mit Material von Kinowelt

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