Vin Diesel - Selfmade-Regisseur & Actionheld

18.07.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Mit gekonnt ernstem Blick in Babylon A.D.: Vin Diesel
Concorde
Mit gekonnt ernstem Blick in Babylon A.D.: Vin Diesel
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Unser heutiges Geburtstagskind ist auf den ersten Blick ein Kraftpaket mit markantem Glatzkopf, doch hinter Vin Diesel steckt eigentlich viel mehr. Wir gratulieren ihm zum 45. Jubeltag und werfen einen Blick auf den Werdegang des Action-Stars.

Dass Vin Diesel vor allem eine Karriere als harter, mit stählernen Muskeln bepackter Action-Star hingelegt hat, lässt sich schon allein daran erkennen, dass es mittlerweile in Anlehnung an Raubein Chuck Norris auch eine Sammlung so genannter Vin Diesel Facts gibt – ‘zu Ehren und aus Angst vor Vin Diesel’. Als kleine Kostprobe: Wenn du die Buchstaben von ‘Vin Diesel’ umstellst, erhältst du ‘I End Lives’ oder auch Die Haare von Vin Diesel wachsen aus Angst vor ihm nicht. Doch es ist zu leicht, den Schauspieler nur auf sein Meister Proper-Aussehen zu reduzieren, denn die Anfänge seiner Karriere lassen Mark Sinclair Vincent, wie er mit gebürtigem Namen heißt, in einem anderen Licht erscheinen. Wir widmen ihm deshalb zu seinem 45. Geburtstag einen kleinen Rückblick und lassen euch an seinem Werdegang teilhaben.

Multikultureller Background als Sprungbrett
Wenn wir euch fragen würden, welcher Herkunft Vin Diesel ist – was würdet ihr antworten? Noy Thrupkaew, Korrespondent des Magazins The American Prospect, beschäftigte sich mit dem kulturellen Hintergrund des Schauspielers und bezeichnet ihn als Menschen, der nicht von Rassenkategorien eingeschränkt werde. Vin Diesel macht um sein Privatleben ein recht großes Geheimnis und gibt wenig von sich preis, aufgezogen wurde er aber von seiner Mutter Delora (einer Astrologin) und seinem Stiefvater Irving (einem Schauspiellehrer) und er soll zur Hälfte italienischer und zur Hälfte afro-amerikanischer Abstammung sein. Sein Aussehen allerdings lässt keine eindeutigen Rückschlüsse auf seine Ethnie zu und so sieht sich Vin Diesel selbst als multikulturell. Und genau diese Eigenschaften macht er sich zu Nutze, indem er sich für viele verschiedene Schauspielrollen empfiehlt.

Es ist etwas Cooles dran an dieser zweideutigen, Chamäleon-artigen Ethnizität, sagte Vin Diesel mal in einem Interview mit Bet.com. Diese äußerliche Vielseitigkeit erlaubte es ihm bereits, einen Italo-Amerikaner (Adrian Caparzo in Der Soldat James Ryan), einen Afro-Amerikaner (Richard Riddick in Pitch Black – Planet der Finsternis) oder aber jene Rollen zu spielen, die die Herkunft ihrer Figuren weitgehend offen lassen (Chris Varick in Risiko – Der schnellste Weg zum Reichtum und Xander Cage in xXx – Triple X). Anders als Halle Berry zum Beispiel, die mit einer weißen Mutter und einem afro-amerikanischem Vater groß wurde und die sich primär in der Rolle einer Afro-Amerikanerin vermarktet, entscheidet sich Vin Diesel demnach nicht für eine Seite, sondern macht sich seinen multikulturellen Background schauspielerisch zu Nutze.

Vom Filmemacher zum ernsthaften Actionheld
Dass sich Vin Diesel, der in seiner Jugend Theater spielte und mit 17 auch als Türsteher arbeitete, seit seinen filmischen Anfängen mit dieser Thematik beschäftigt, zeigt bereits sein semi-autobiographischer Kurzfilm Multi-Facial von 1994. Hier ist Vin Diesel nicht nur zu sehen, sondern er produzierte ihn auch und führte eigenhändig Regie. Der junge Schauspieler Mike versucht darin mit aller Kraft, an einen Job zu kommen und wechselt von Casting zu Casting seine Herkunft – und versucht, sich mal als Italiener, mal als Latino oder Afro-Amerikaner durchzuschlagen. Doch alle Bemühungen scheitern und er landet niedergeschlagen in einem Diner, wo eine weiße Frau einen Kaffee bestellt: Nicht zu hell und nicht zu dunkel, bitte. Dieser Film wurde 1995 sogar beim Cannes Filmfestival aufgeführt und erregte die Aufmerksamkeit von niemand Geringerem als Steven Spielberg, der den Schauspieler einige Zeit später für seinen Film Der Soldat James Ryan besetzte.

Letztlich verdankt Vin Diesel seine Karriere also auch seinem Engagement als Filmemacher. Sein Kollege Samuel L. Jackson sagte außerdem in einem Interview: Vin umgibt ein Hauch von Rätselhaftigkeit und Gefahr, aber er hat auch ein klein wenig diese Er-Ist-Wie-Einer-Von-Uns-Qualität. Obwohl er mit dem Sci-Fi-Film Pitch Black – Planet der Finsternis und dem Boliden-Streifen The Fast and the Furious seinen Durchbruch feierte und seine Action-Karriere startete, sind es deshalb gerade solche Rollen wie die des Jackie DiNorscio in Sidney Lumets Gerichtsdrama Find Me Guilty – Der Mafiaprozess oder die des Machos Rick im Drama Strays – Lebe dein Leben von 1997 (wo er wieder als Produzent und Regisseur mitwirkte), die auch eine ernsthafte Seite des Testosteron-Pakets zeigen. Dass hinter dem Adonis-Körper auch Köpfchen steckt, hat Vin Diesel demnach bewiesen – wie viel schauspielerisches Talent ihr ihm allerdings wirklich zugesteht, müsst ihr natürlich selbst entscheiden.

Alles Gute zum 45. Wiegenfest, Vin Diesel!

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