Vegeta bleibt der ewige Verlierer bei Dragon Ball – und deckt das größte Problem der Kult-Serie auf

19.08.2021 - 09:25 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Zum ersten Mal tauchte Vegeta in Dragon Ball Z auf
DeAGOSTINI / Toei
Zum ersten Mal tauchte Vegeta in Dragon Ball Z auf
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Seit über 30 Jahren verliert Vegeta in Dragon Ball nahezu jeden wichtigen Kampf, egal ob im Anime oder den Mangas. Kapitel 75 von Dragon Ball Super hätte das ändern können, teaste aber stattdessen den nächsten großen Son Goku-Sieg. Jetzt haben die Fans die Schnauze voll.

Über 35 Jahre ist es her, dass Dragon Ball das erste Mal über japanische Fernsehbildschirme flimmerte. Die Manga- und Anime-Serie von Akira Toriyama begleitete Son Goku, kindlicher Kämpfer mit dressierter Wolke und Affenschwanz, auf seiner Suche nach den Dragon Balls. Auch heute noch gehört Dragon Ball zu den beliebtesten Franchises überhaupt. Die Bandbreite an wichtigen Charakteren hat sich durch Dragon Ball Z, Dragon Ball GT, Dragon Ball super und etwaigen anderen Serien-Spinoffs und Filmen seither aber deutlich erweitert.

Vor allem Vegeta, ebenso wie Son Goku ein Saiyajin, ist ein weiterer Fan-Favorit – und dafür bekannt, trotz enormem Ego jeden wichtigen Kampf zu verlieren. Seit über drei Jahrzehnten. Das hätte sich mit Kapitel 75 des Dragon Ball Super-Mangas ("God of Destruction Power") ein für allemal ändern können. Doch eine geleakte Szene zeigte den stolzen Krieger jetzt erneut am Boden. Die Fangemeinde reagierte aufgebracht, "Vegeta" schaffte es unter die meistdiskutiertesten Themen bei Twitter. Das komplette Manga-Kapitel machte es dann auch nicht besser und zeigt, wie kurz das Kult-Franchise davor stehen könnte, die eigene Legende kaputtzumachen.

Was passiert mit Vegeta in Dragon Ball Super?

Eigentlich sah es ganz gut aus für Vegeta. Im Manga Dragon Ball Super hatte er gerade eine neue Transformationsstufe erreicht , die perfekt auf seinen Charakter als übermotivierter Choleriker passt. Sein Energielevel steigt hierbei nämlich mit seinem Siegeswillen. Und davon hat Vegeta trotz (oder wegen) jahrelanger Loser-Karriere genug.

Dragon Ball Super gibt es auch als Anime, allerdings mit leicht anderer Handlung

Dragon Ball Super - Teaser Trailer (Deutsch) HD
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Ausschnitte  aus dem kommenden 75. Kapitel des Mangas, in dem er seine Kraft zum ersten Mal einsetzen könnte, zeigten den stolzen Saiyajin im Kampf gegen Gegenspieler Granolah dann jedoch am Boden. Und das, nachdem er im vorherigen Kapitel einmal mehr verdammt siegessicher war.

Am 18. August, einen Tag später, erschien das komplette neue Manga-Kapitel "God of Destruction Power", das die Fans nicht gerade beruhigte. Vegeta ist noch nicht geschlagen, es häufen sich allerdings Anzeichen, als würde ihn ein weiterer Twist erwarten. Ein Veröffentlichungsdatum für Kapitel 76 gibt es noch nicht. Wirklich überraschend wäre es allerdings nicht, wenn der Saiyajin-Prinz einmal mehr an die Seitenlinie verbannt wird, um für Son Goku Platz zu machen. Und die Fans sind sauer.

Vegeta ist der ewige Verlierer im Dragon Ball-Universum – und das nervt

Die Reaktionen auf die Leaks reichten von Galgenhumor mit jeder Menge Memes, bis zum Vorwurf, dass Dragon Ball-Schöpfer Toriyama seit Jahrzehnten sowieso nichts lieber tue, als Vegeta zu foltern. Dieser Vorwurf kommt nicht von ungefähr. Egal, wie hart er trainiert und an sich arbeitet, egal wie er taktisch vorgeht und auch als Charakter reift, am Schluss liegt Vegeta gebrochen am Boden. Eine Übersicht aller seiner Niederlagen  ging schließlich viral und wurde von mehreren Accounts geteilt. Das Internet war sich einig: Wenn es einen ewigen Verlierer im Dragon Ball-Universum gibt, dann ist es Vegeta.

Im Zweifelsfall gewinnt bei Dragon Ball Son Goku

OK, klar, auch Son Goku musste im Dragon Ball Super-Manga erst einmal eine vernichtende Niederlage gegen Granolah einstecken. Doch wenn wir in den letzten 30 Jahren Dragon Ball eins gelernt haben, dann das Goku anschließend wieder aufsteht, die nächste unfassbare Superkraft einstreicht und am Schluss doch gewinnt. Und Kapitel 75 des Dragon Ball Super-Mangas scheint genau das vorzubereiten.

Oder um es in den Worten  des Twitter-Accounts ONI zusammenzufassen:

"Er [Vegeta] bekommt einfach neue Form, und bekommt im selben Chapter, wo alle Hoffnung hatten, einfach auf die Fresse, und jetzt bekommt Goku neue Form und rettet wieder seinen Arsch. Digga, wie sehr hasst ihn der Autor?"

Was uns direkt zum größten Problem des Franchises bringt.

Am Ende gewinnt Son Goku: Die Formel von Dragon Ball wird langsam langweilig

Egal ob Dragon Ball Z, Dragon Ball GT oder Dragon Ball Super: Das Franchise scheint schon lange keine Lust mehr auf große erzählerische Experimente zu haben. Insbesondere die Kampfsequenzen, die große Teile von Anime und Manga ausmachen, verlaufen seit Jahrzehnten frustrierend ähnlich.

Das Intro zu Dragon Ball Z bleibt trotzdem eins der besten Anime-Openings überhaupt

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Es macht kaum einen Unterschied, ob sie sich in Dragon Ball Z Freezer auf dem Planeten Namek stellen müssen, oder in Dragon Ball GT auf der Erde einen Schattendrachen bekämpfen. Es ist weitgehend egal, wie viele Muskelberge die Protagonisten anhäufen oder welche Haarfarbe sie in ihrer neuesten Super-Mega-Ultra-Saiyajin-Transformation erhalten. Am Ende läuft es in den nach wie vor ikonischen Kampfszenen oft ungefähr so:

  • Neuer Gegner taucht auf
  • Son Goku, Vegeta und der Rest der Gruppe bekämpfen ihn
  • Der Kampf scheint aussichtslos, denn der Gegner ist übermächtig
  • Vegeta verliert
  • Son Goku und/oder einer seiner Nachkommen erreicht eine neue Entwicklungsstufe und besiegt den Gegner

Natürlich läuft nicht ausnahmslos jeder Kampf gleich ab. Trotzdem scheint diese Formel insbesondere für Vegeta-Fans zu einem Meme  geworden zu sein.

Nicht nur Vegeta würde davon profitieren, wenn Dragon Ball sich auf seine Wurzeln besinnt

Über Jahrzehnte einer geliebten Figur dabei zuzugucken, wie er wieder und wieder verliert, frustriert eben. Dabei begann die Einführung so gut. Der Kampf von Vegeta und Son Goku in Dragon Ball Z ist immer noch absolut ikonisch. Vegetas erste große Niederlage war der Beginn einer Charakterentwicklung, die zum Spannendsten gehört, was dem Franchise jemals passiert ist.

Genau dieser Fokus auf Charaktere könnte auch der Schlüssel dazu sein, um verärgerte Fans wieder zurückzugewinnen. Ja, in keinem anderen Anime oder Manga wurde sich epischer zwischen absurd bemuskelten Übermenschen und psychotischen Aliens geprügelt. Das, was die Original-Anime-Serie Anfang der 90er zum absoluten Kult gemacht hat, waren aber nicht nur die Kämpfe. Es waren auch die kruden, aber liebenswerten Figuren und die immer etwas schrullig wirkende Welt.

Im Original-Anime war alles noch ein bisschen unbeschwerter

Vielleicht braucht es also gar nicht noch mehr dramatische Saiyajin-Formen und Godmode-Evolutionen, die Vegeta doch irgendwann mal siegen lassen. Vielleicht reicht es, dem geschundenen Charakter abseits des Schlachtfeldes Respekt zu zollen. Eine Sache kann ihm sowieso niemand nehmen, wie die Twitter-Userin Lulu  ganz richtig anmerkt:

"Ja, Vegeta erreicht oft eine neue Form und verliert, aber er ist auch mit Bulma verheiratet. Also wer ist hier der wahre Gewinner?"

Mehr Nostalgie im Podcast: 8 geniale Spin-off-Serien, die sogar ans Original rankommen

Erfolgreiche Serien bringen oftmals ihre eigenen Spin-off-Serien hervor, die nicht immer die Qualität des Originals haben. Und das liegt nicht zwingend daran, dass die nostalgischen Gefühle zum Original einfach nicht zu übertreffen sind.

Es geht aber auch anders. Andrea Wöger und Esther Stroh würdigen 8 Ableger, die sehr wohl an ihre Mutterserie heranreichen können – von Better Call Saul über Angel - Jäger der Finsternis bis zu The Blacklist: Redemption.

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