Tatort: Solide Spannung, überraschendes Ende!

16.11.2008 - 22:30 Uhr
Lindholms Ermittlungen stecken fest
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Lindholms Ermittlungen stecken fest
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Spannender Kriminalfall aus Gorleben mit Charlotte Lindholm aus Hannover

Lange schon gab es keinen Tatort mehr mit der Kommissarin und alleinerziehenden Mutter Charlotte Lindholm aus Hannover in der Hauptrolle. Der letzte Tatort: Erntedank e.V. wurde Ende März ausgestrahlt. Umso erfreulicher, dass Charlotte Lindholm nun mit einem neuen, äußerst spannenden und unterhaltsamen Tatort zurückkehrt.

Spannende Unterhaltung bis zum überraschenden Ende

“Das Warten hat sich gelohnt”, findet Kritikerin Annasita Zinn. “Spannende Unterhaltung und ein brillantes Drehbuch zeichnen diesen Kriminalfall aus. Maria Furtwängler lässt die Zuschauer mitfiebern: Charlotte Lindholm besticht durch ihre ungewöhnliche Rolle als alleinerziehende Mutter und ehrgeizige Ermittlerin, die einen äußerst verzwickten Mordfall aufklären will und dabei auch zu unlauteren Mitteln greift. Gerade die vielschichtigen Handlungsebenen und undurchsichtigen Nebenfiguren sind es, die den Tatort: Salzleiche sehenswert machen. Die Fährten führen in die verschiedensten Richtungen und werden immer wieder auch durch komische Szenen und Charaktere wie den Hacker Elvis aufgelockert.”

Ein Mordfall im Wendland

Tatort: Salzleiche spielt im beschaulichen Wendland um das Städtchen Gorleben herum. Gorleben – ein Name, bei dem die meisten Deutschen wohl eine Gänsehaut bekommen. Denn in Gorleben befindet sich ein Zwischenlager für Atommüll, die Anwohner aus dem Wendland kämpfen seit Ende der 1970er Jahre gegen das geplante Endlager, dessen Realisierung seit acht Jahren auf Eis liegt. Nun wird auf dem Gelände des Bergwerkes in Gorleben eine Leiche gefunden, die durch das Salz auf dem Gelände konserviert und durch heftige Regenfälle freigespült wurde. Charlotte Lindholm soll im Mordfall Sven Gutzkow ermitteln – doch der anfangs scheinbar einfache Fall wächst ihr schnell über den Kopf.

Gemeinsam mit Polizeihauptmeister Jakob Halder (Matthias Bundschuh) laufen die Ermittlungen im Mordfall Sven Gutzkow äußerst schleppend an. Verdächtige gibt es viele: Wollten die Atommüllgegner einen Feind ausschalten? War es der Leiter Sören Kasper (Stephan Grossmann), der erpresst wurde? Wer steckt hinter der Erpressung – etwa der ehemalige Kollege von Gutzkow, Sandmann, der von Kasper entlassen wurde, weil er sich mit gefährlichen Messdaten unbeliebt machte? Plötzlich wird auch noch Lindholm selbst überwacht. Unklar ist, von wem. Als die Kommissarin, die ohnehin einen täglichen Spagat zwischen Privat- und Berufsleben meistern muss, einen Schlüssel zu einem Schließfach in Barcelona findet, sticht sie in ein Wespennest.

Spannende Einbettung des Mordfalls in die Atommüll-Diskussion

“Die Einbettung des Mordfalls Gutzkow in die noch immer sehr aktuelle Diskussion um Atommüll und das Endlager Gorleben ist den Drehbuchautoren dabei besonders gut gelungen”, findet unsere Kritikerin Annasita Zinn. “Obwohl Charlotte Lindholm stets neutral bleibt, bringen die Autoren auch Perspektiven der Anwohner ins Spiel, die für Politiker durchaus unangenehm sein könnten. Das kleinbürgerliche Mordmotiv überrascht dann angesichts der politischen Brisanz doch: Letzlich findet die scharfsinnige Lindholm heraus, dass Gutzkow von Polizist Jacob Halder ermordet wurde, weil dieser seine Frau schwängerte.”

Jetzt seid ihr gefragt: War Tatort: Salzleiche ein spannender Krimi?

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