Stranger Things - Das muss die 2. Staffel besser machen

02.09.2016 - 09:55 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Stranger ThingsNetflix
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In der neuen Mystery-Serie Stranger Things können wir seit Kurzem eine Reise in die 80er-Jahre unternehmen. Ich freue mich bereits auf die neu angekündigte 2. Staffel, habe aber ein paar dringende Anliegen, die sich nach Staffel 1 ändern sollten.

Ich habe Netflix' Stranger Things vor allem aus einem Grund wirklich gerne geguckt: die Kinderdarsteller. Jeder einzelne von ihnen hat in seiner ersten Szene in meinem Herz eine Punktlandung vollzogen. Ihre Chemie und ihr Talent stehen denen ihrer 80er-Jahre-Vorbilder in nichts nach. Wie die Goonies, E.T.s Elliot und die Stand by Me-Bande halten sie zusammen, um den Mysterien des Lebens auf Kinderaugenhöhe zu begegnen. Doch rundherum mangelt es der neuen Mystery-Serie an frischen Ideen. Die 2. Staffel wurde bereits angekündigt. Ich habe ein paar Anliegen für die neue Season gesammelt:

Achtung, es folgen Spoiler zur 1. Staffel von Stranger Things:

Stranger Things

80er-Mischmasch entwirren

Nach ein paar Folgen Stranger Things schleicht sich langsam aber sicher diese eine prägnante Liedzeile des 90er-Jahre-Lieds von den Prinzen ein: "Das ist alles nur geklaut!" Denn wo ich auch hinsehe, ich kann in Stranger Things keine Originalität entdecken. Diese liegt einzig und allein im Spiel der Kinderdarsteller. So kurzweilig sich die netten Anspielungen, platten Referenzen und dreisten Design-Anleihen auch präsentieren mögen, so vergeblich sucht man nach dem Kern dieser Ambition. Die beiden Regisseure Matt Duffer und Ross Duffer haben die 80er-Jahre selber kaum erlebt, da sie 1984 das Licht der Welt erblickten. Das erklärt auch die Verklärung dieser Dekade. Für Staffel 2 wäre es deshalb wünschenswert, wenn sich die Duffers auf einzelne Aspekte stärker konzentrieren, als ein oberflächliches Wischiwaschi zu präsentieren.

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Background-Storys ohne Pathos

Was ich mich ja frage: Hatte Sean Astin eigentlich gerade keine Zeit? Dass David Harbour auch eine gute Wahl für den etwas verlotterten Großstadt-goes-Kleinstadt-Cop ist, steht außer Zweifel, und doch müssen wir in der letzten Episode von Stranger Things mit ansehen, wie ihm eine viel zu kurz oder auch viel zu lang geratene, supertragische Hintergrundgeschichte aufgezwungen wird. Plötzlich ist da eine völlig neue Motivation, warum er den harten Hund spielt, dabei schwächt das all seine Handlungen eher ab, als dass sie dadurch mehr Kontur bekämen. Deshalb meine Bitte für Staffel 2: Keine überhasteten, schrecklich tragischen Background-Einschübe mehr!

E.T./Stranger Things

Der Perücken-Fauxpas

Eine Szene, bei der man sich nur an den Kopf fassen kann: Bei einer liebevollen E.T.-Hommage verkleiden die Jungs ihre "Entdeckung", ein Mädchen mit Superkräften namens Eleven, mittels Perücke und Kleid, um sie in die Schule zu schleusen. So weit so gut. Doch anstatt von der ungewohnten Perücke gekratzt zu werden oder sich mit dem rosaroten Kleid overdressed zu fühlen, wendet sich der wortwörtlich stärkste Charakter von allen zum Spiegel und haucht: "Pretty." Warum das für die kleine Superheldin eine Rolle spielen sollte, bleibt unerklärt und für die Jungs spielt deren Aussehen ebenso wenig eine Rolle. Bitte lasst das in Staffel 2 doch einfach weg oder ersetzt es durch etwas weniger Oberflächliches wie "Normal" oder "Strange". Mit kurzgeschorenen Haaren sieht sie ohnehin viel cooler aus - wie eine kleine Furiosa (Charlize Theron in Mad Max: Fury Road).

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Klischeebefreite Teenager

Das Strebermädchen, der Rebellenjunge. Er ist ein schlechter Umgang, sie ein guter Einfluss. Natürlich ist da noch der Weirdo und dann prügeln sie sich. Die Geschichte rund um die Teenager Nancy (Natalia Dyer), Jonathan (Charlie Heaton) und Steve (Joe Keery) ist so vorhersehbar wie ermüdend. Dass der einzig klischeebefreite Charakter, Barb (Shannon Purser), ein unwürdiges Ende findet, passt gut ins Bild. Der letztendliche Wandel von Steve zum reumütigen Freund und von Nancy zu einer nicht ganz so naiven Person wie zuvor geben Hoffnung, dass sie in Staffel 2 etwas weniger den Highschool-Stereotypen unterliegen.

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Handgemachte Effekte

Wenn eine Serie, in der die 80er zelebriert werden und auch noch so ungeniert ein Poster von John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt an der Wand hängt, ein halbgar animiertes CG-Monster vorweist, ist das ein Schuss in den Ofen. Tatsächlich wurden die Szenen mit einem Schauspieler im Gummi-Kostüm gedreht, dann aber am Computer verschlimmbessert. Für die 2. Staffel wünsche ich mir etwas mehr Liebe zu handgemachten Effekten.

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Mehr von den Kindern, bitte!

Was die Duffer-Brüder in Stranger Things mit Abstand am besten hinbekommen haben, ist die Inszenierung der Kinder Lucas (Caleb McLaughlin), Dustin (Gaten Matarazzo), Eleven (Millie Bobby Brown) und Mike (Finn Wolfhard). Vor allem mit Dustin haben sie eine liebevolle Figur erschaffen, die Zusammenhalt großschreibt und als Herzstück der Truppe fungiert. Leider kommen die Kinder viel zu kurz, da die Probleme der Teenager und der Erwachsenen mindestens so viel Raum einnehmen. Hier hätte sich die Serie dann wohl doch mehr an ihren Vorbildern wie Die Goonies, E.T. und Stand by Me orientieren dürfen, um die Geschichte vorrangig aus den Kinderaugen zu erzählen.

Was erwartet ihr von der 2. Staffel von Stranger Things?

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