Spiele-Empfehlung: ONE CHANCE

10.09.2014 - 07:19 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
ONE CHANCE Screenshot
AwkwardSilenceGames
ONE CHANCE Screenshot
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Bitterste Apokalypse in 8-Bit-Flash.

Ich bin vor kurzem über das gute, alte Newgrounds-Portal auf ein Spiel gestoßen, das auf einfachste Art die wohl schwierigsten Entscheidungen einer anstehenden, globalen Katastrophe tieftragisch und designtechnisch-kongenial für den Normalsterblichen spürbar machen kann, ohne auf gigantische Supergrafiken oder Tonnen an alles-erklärenden Cinematics zu setzen - es mag schon von 2010 sein und da bin ich sicherlich etwas spät dran, aber juckt mich nicht.

Wie dem auch sei, ist das Konzept von jenem 2D-Downer-Adventure 'ONE CHANCE' aus der Schmiede von 'AwkwardSilenceGames' auf ein sehr simples Kontrollfeld fokussiert, in welchem man schlicht vom Eigenheim eines Wissenschaftlers zu dessen Arbeitsplatz im Nachforschungslabor fahren kann, um innerhalb von 6 (abstrahiert ablaufenden) Tagen eine Heilung für eine unaufhaltsame, restlos Menschheits-ausrottende Epidemie herauszufinden (die man zudem selber aus Versehen ausgelöst hat!) oder in bitterer Abgeklärtheit die letzten Stunden auf dem Planeten mit Frau und Tochter zu verbringen.

Dabei ist jede individuelle Entscheidung, die der Spieler trifft, ein stets variierender Pfad für den Ausgang der Timeline eventueller Überlebenschancen, welche zugegebenermaßen meistens sehr dramatisch, sogar teils frühzeitig enden, daher aber nimmer loslassen, weil allein die daraus resultierende, schlicht imaginäre Schuld, selbst in minimalistischster Form dargestellt, auf dem Spieler wie ein Stein im Herzen lastet. Vielleicht ging's auch mir nur so hart nahe - mag auch an dem finster-melancholischen Titelthema liegen, das mit seiner kühlen Repetition die Hoffnung immer tiefer vergräbt. 

Wer sich jedenfalls darauf einlassen kann, erlebt mit Sicherheit eine effektiv verfolgende Spielerfahrung, die auch nicht davor zurückschreckt, intime Ängste und thematische Schläge in die Magengrube auf eine sehr direkte, aber eben auch ehrliche Weise anzusprechen, selbst in einem derartig aufs Wesentliche heruntergebrochenen Rahmen - oder man sieht darin aufgrund jener Faktoren und Designs einen pechschwarzen Humor. Dieses Potenzial gibt es sicherlich auch. 

Egal, was ich noch darüber in Sachen Spieler-Immersion theorisieren könnte und wieviel man dabei in sich selber als Person wiederfindet: Anspielen schadet nicht und da empfehle ich, diesen Link  zur Original-Quelle zu folgen. Lasst mich wissen, was ihr von dem Spiel haltet und auch gerne, wie ihr diesen neuen Blog hier findet, da jener Artikel hier ja sein Debüt-Eintrag ist - ich hoffe, ich habe nicht allzu doll verkackt und wünsche gute Unterhaltung mit dem Video(Spiel)programm Eurer Wahl.

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