Seit die heimische Serie Deutschland 83 im Winter auf der Berlinale gezeigt wurde, gilt das Spionage-Drama als Hoffnungsträger des Deutschen Fernsehens. Die Kritiken waren herausragend und laut UFA Fiction ist es die erste deutschsprachige Dramaserie, die im US-Fernsehen gezeigt wird. Am Mittwoch lief nun die erste Folge auf SundanceTV. Wie waren die Quoten?
Auf den ersten Blick waren die Quoten eher ernüchternd. 66.000 Zuschauer in der Zielgruppe von 18 bis 49 wollten die Geschichte über einen jungen DDR-Spion, der die Bundeswehr unterwandert, sehen. Doch wenn wir bedenken, dass die Serie erst 23 Uhr nachts auf dem kleinen Kabelsender SundanceTV (einem Schwestersender von AMC) lief, sehen die Zahlen gar nicht mal so schlecht aus. Die französische Mystery-Serie The Returned lief davor und kam auch nicht auf viel höhere Zuschauerzahlen. Der Sender erwarb auch die Rechte an der zweiten Staffel. Zum Vergleich: Die Eigenproduktion The Red Road wollten jüngst 183.000 Zuschauer sehen. (via Serienjunkies )
Da SundanceTV, wie auch viele andere Kabelsender, seine Serien mehrfach in der Woche wiederholt, kann Deutschland 83 vielleicht doch noch die ein oder andere Stelle vor dem Komma gewinnen. Außerdem bedient der Sender eine Nische fernab des Mainstreams. SundanceTV steht für Independent-Produktionen und Experimentierfreude. So gesehen, war der Auftakt einer Serie, die im Original mit Untertiteln läuft, gar nicht so übel.
In Deutschland müssen wir uns leider noch etwas gedulden. UFA Fiction produzierte die Serie für RTL. Der Sender wird die achtteilige Serie irgendwann im Herbst ausstrahlen. In den Hauptrollen spielen Jonas Nay als Martin Rauch, der als Stasi-Spion nach Westdeutschland kommt; Sonja Gerhardt (Sommer) und Ulrich Noethen.