Science-Fiction-Mindfuck Tenet: Die 5 größten Fragen nach dem Ende

29.08.2020 - 13:00 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
TenetWarner Bros.
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Christopher Nolans Tenet wartet mit einer komplexen Handlung und einem verwirrenden Zeitkonzept auf. Wir haben fünf ungeklärte Fragen nach dem Kinobesuch notiert.

Tenet läuft seit Mittwoch in den Kinos und verwirrt die Zuschauer mit seiner komplexen Handlung. Als futuristischer James Bond-Verschnitt muss sich John David Washington seinen Weg durch mehrere verwirrende Zeitebenen bahnen. Dabei fallen zahlreiche Fachbegriffe, während sich die Bilder vorwärts wie rückwärts bewegen.

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Zweieinhalb Stunden lang fordert Tenet uns Zuschauer ununterbrochen heraus. Mit dem Absetzen des Abspann sind aber noch lange nicht alle Fragen geklärt. Deshalb haben wir uns in der Moviepilot-Redaktion (virtuell) zusammengesetzt und fünf Dinge gesammelt, die uns seit dem Kinobesuch des Science-Fiction-Films beschäftigen.

Max fragt sich, wie genau die Inversion funktioniert

Eine Frage, die mir nach dem Ende von Tenet immer noch den Kopf zerbricht, ist die genaue Wirkung der Inversion auf Personen und Gegenstände in der linearen Zeit. So erfahren wir, dass in der Zukunft durch Inversion entstandene Schäden schon existieren, bevor sie überhaupt angerichtet werden. Ein Beispiel sind hier die Einschusslöcher in einer Scheibe im Inneren des Freeports von Oslo.

Schaut den Trailer zu Tenet:

Tenet - Trailer (Deutsch) HD
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Aber wie lange reicht dieser Effekt zurück? Waren die Einschusslöcher schon in der Scheibe als sie eingebaut wurde? Sind sie niemandem vorher aufgefallen? Oder sind sie erst kurz zuvor aus dem Nichts aufgetaucht? Noch rätselhafter wird es bei der Schusswunde am Arm des Protagonisten, die wenige Minuten zuvor an seinem Arm erscheint, bevor sie ihm (von seinem vergangenen Ich) zugefügt wird.

Hat dieser Effekt invertierter Wunden als eine bestimmte Zeitspanne? Denn zu Beginn des Films sehen wir ein Stück Betonwand voller Einschusslöcher, die lange vorher aufgefunden wurde, ehe diese von invertierten Kugeln durchsiebt wird. Lässt sich dies logisch erklären, ohne dass mein Kopf dabei platzt?

Matthias stolpert über die vielen Goldbarren in Tenet

Beim Freeport-Heist in Oslo wird das Flugzeug, das später in die Anlage crasht, um viele Goldbarren erleichtert, was ebenfalls Teil des Ablenkungsmanövers ist. Der Typ, der das Gold aus dem Hinterteil des Fliegers schubst, behält einen Goldbarren für sich selbst - genauso wie der Typ, der später auf Sators Yacht auftaucht und ziemlich übel zugerichtet wird.

Tenet

Doch existiert da ein Zusammenhang oder ist es nur eine zufällige Spiegelung? Gold an sich scheint viel zu auffällig zu sein, als dass es Nolan einfach so mehrmals in seinem Film auftreten lassen würde. Nicht zuletzt ist es auch Teil von Sators Hintergrundgeschichte. Aber versteckt sich abseits davon noch eine größere Verbindung hinter dem Gold?

Esther stellt sich am Ende von Tenet Altersfragen

Tenet ist ein bisschen wie ein UNO-Spiel bei dem ständig der Richtungswechsler gelegt werden. Erst bewegen wir uns vorwärts, dann rückwärts, dann parallel simultan in beide Zeitrichtungen und sowieso findet alles irgendwie gleichzeitig statt. Aber wenn die Inversion die Rückwärts-Erfahrung von Zeit zulässt, altert der Protagonist dann auch rückwärts?

Könnte er also mithilfe der Inversion ständig jung bleiben, wenn er regelmäßig die Richtung wechselt? Oder wird sein Alter, wenn er die gleiche Zeitspanne vorwärts noch einmal durchläuft, um in die Gegenwart zurückzukommen, auf sein ursprüngliches Alter draufgeschlagen, sodass er doppelt so viel altert, als wenn er die linear voranschreitende Zeit nie verlassen hätte?

Matthias will den Inversions-Prozess in Tenet sehen

Wie genau funktioniert der Algorithmus bzw. wie sieht der damit verbundene Prozess aus? Das Prinzip ist klar: Es existieren neun einzelne Teile, die nach und nach von Sator, der im Auftrag der Menschen in der Zukunft handelt, eingesammelt und zusammengesetzt werden. Sind alle Teile zusammengefügt, kann die Entropie der Erde umgekehrt werden, was die Auslöschung der Menschheit zur Folge hätte.

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Zu gerne hätte ich gesehen, wie dieser kleine Auslöser den gesamten Erdball mehr oder weniger verschluckt und dann wieder ausspuckt. Außerdem bin ich fasziniert, mit welcher Leichtigkeit das Gerät später von Aaron Taylor-Johnsons Figur im Film wieder auseinandergenommen werden kann. Eben war es noch so bedrohlich, im nächsten Moment wird damit jongliert.

Max überlegt, ob alles in Tenet nur ein Bootstrap ist

Als von der Netflix-Serie Dark gezeichnetes Kind, kam mir nach dem Ende von Tenet sofort die Frage in den Sinn, ob alle Geschehnisse rund um Tenet ein gewaltiges Bootstrap-Paradox sind, sprich ein Ereignis, das weder Anfang noch Ende hat. Denn das Ende offenbart, dass der Protagonist Tenet in der Zukunft gründet und durch Inversion schließlich sich selbst rekrutiert hat.

Das legt nahe, dass auch die Inversions-Maschinen aus sich selbst heraus entstanden sein könnten. Sprich: in der Vergangenheit tauchen die Maschinen auf und nur durch das Wissen über diese, können sie in der Zukunft überhaupt erbaut werden. Damit hätte ihre Existenz weder Anfang noch Ende. Seid ihr auch schon verwirrt?

Tenet läuft seit dem 26. August 2020 in den deutschen Kinos.

Podcast: Wie gut ist Christopher Nolans Tenet?

Unsere Kollegen von FILMSTARTS widmen sich dem neuen Mindfuck von Christopher Nolan. Keine Sorge: Große Spoiler gibt es in der Folge nicht.

Tenet ist der Film, auf dem derzeit die Hoffnungen der Kinobranche ruhen, nach der Corona-Pause wieder Zuschauer anzulocken. Ohne Spoiler kann verraten werden: Wer ihn schaut, hat anschließend garantiert Diskussionsbedarf.

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