Rogue One – Das sagen die Kritiker zum Star Wars-Kriegsfilm

15.12.2016 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Star Wars Rogue OneDisney
12
0
Ab heute läuft Star Wars Rogue One in den deutschen Kinos. Kann das Spin-off die Kritiker überzeugen oder scheitert es an den hohen Erwartungen?
Mit Rogue One: A Star Wars Story erscheint heute das lang erwartete erste Kino-Spin-off der beliebten Weltraumsaga in Deutschland. Der Film schlägt die Brücke zwischen Episode III und IV und beschäftigt sich mit der Entstehung des Todessterns. Während das Imperium die Superwaffe nutzen möchte, um die Galaxie zu unterjochen, begibt sich eine Gruppe von Rebellen um Jyn Erso (Felicity Jones) auf die Mission, die Baupläne der Raumstation zu stehlen, um eine mögliche Schwachstelle zu finden. Dabei muss sich Jyn auch noch einem persönlichen Konflikt stellen, denn ihr Vater Galen (Mads Mikkelsen) ist maßgeblich für den Bau des Todessterns verantwortlich. Godzilla-Regisseur Gareth Edwards inszenierte den Film, in dem neben Felicity Jones und Mads Mikkelsen Diego Luna, Alan Tudyk, Donnie Yen, Ben Mendelsohn, Jiang Wen, Forest Whitaker, Jimmy Smits und Genevieve O'Reilly mitwirken.

Die Erwartungen an Rogue One sind hoch, schließlich versprach uns Gareth Edwards einen waschechten Kriegsfilm im Star Wars-Universum. Mittlerweile sind auch schon die ersten deutsch- und englischsprachigen Kritiken da. Hier erfahrt ihr, ob Rogue One abgeht wie der Millennium Falke im Hyperraum oder so oft stolpert wie Jar Jar Binks in Bowlingschuhen auf einer rutschigen Eisbahn voller Bananenschalen.

Erstmal gibt es die harten Fakten zu Star Wars Rogue One:

  • 10 Kritikerbewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,9
  • 63 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,8
  • 9 Kritiken und 58 Kommentare
  • 4x Lieblingsfilm und 0x Hassfilm
  • 1478 Vormerkungen, 20 sind nicht interessiert

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Star Wars Rogue One:

Peter Debruge von Variety  freut sich über die erwachsene Ausrichtung des Films:

Gareth Edwards macht den ersten Star Wars-Film, der sich direkt an die erwachsenen Fans des Originals richtet, ein düsterer Film mit wenigen kinderfreundlichen Elementen. [...] Es werden dort keine Ewoks oder Jar Jar Binks-artigen Charaktere hineingeworfen, nur um auch kleinen Kindern zu gefallen. Die Handlung erinnert weniger an ein knalliges Videospiel als an einen bodenständigen und dreckigen Kriegsfilm. [...] Jüngere Zuschauer werden gelangweilt oder verwirrt oder beides sein, aber für die Generation der Krieg der Sterne-Fans, die nicht sicher war, was sie mit den Episoden I, II und III anfangen sollte, ist Rogue One das Prequel, was sie immer wollten.

James Berardinelli von ReelViews  findet zwar durchaus kritische Aspekte, zieht aber insgesamt ein positives Fazit:

Edwards ging mit einer dreifachen Mission an das Projekt: Einen Kriegsfilm mit Star Wars-Elementen machen, der Hexalogie von George Lucas Tribut zollen und herausfinden, wie sich die Geschichte nahtlos an Krieg der Sterne anfügen lässt. Wenn ich diese Ziele als Erfolgsbarometer verwende, bekommt der Filmemacher eine 2,5 von 3 von mir. [...] Für Langzeit-Fans sind die besten Momente in Rogue One die Referenzen zu den ursprünglichen sechs Filmen, die meisten davon holen Erinnerungen an Krieg der Sterne hervor. Es gibt viele sogenannte Easter-Eggs - mal subtil, mal offensichtlich. [...] Aber Rogue One ist besser als Episode VII: Das Erwachen der Macht. [...] Das war einer der meist erwarteten Filme 2016 und er wird die Legionen an Fans, die auf ihn warten, nicht enttäuschen.

Bei Alonso Duradle von The Wrap  kommt genau das gar nicht gut an. Für ihn ist Rogue One mehr Fan-Fiction als eigenständiger Film:

Viele der aktuellen Comic- und Videospielverfilmungen wurden mit den Worten verteidigt: 'Naja, das ist für die Fans.' [...] Rogue One: A Star Wars Story ist was für die Fans, aber im schlechtesten Sinne. Sollte dich die Idee nicht fesseln, dir 133 Minuten voller Anspielungen und offensichtlicher Referenzen an Krieg der Sterne anzuschauen, bietet der Film nicht ansatzweise genug Spannung, noch weniger Charakter und Geschichte. [...] Es ist weniger ein Film als eine epische Fan-Fiction, vollgepackt mit Easter-Eggs, für die sich super leidenschaftliche Anhänger selbst feiern, wenn sie diese entdecken. Zuschauer, die ein Problem mit Episode VII: Das Erwachen der Macht hatten, weil der Film andauernd die Original-Trilogie zitiert, ohne genug eigenen Mythos zu kreieren [...], werden sich dieses Mal noch stärker ärgern.

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Star Wars Rogue One:

Spiegel -Autor Andreas Borcholte hebt die ungewohnte Tonalität des Films hervor:

Ohnehin ist die Stimmung düsterer als gewohnt. Zwar gibt es immer wieder atemberaubende Schauwerte und wohldosiert gesetzte Gags und Referenzen, die das Fan-Herz erfreuen dürften. Dennoch ist Rogue One dem Kriegsfilm-Genre näher als der Fantasy: Nach einer etwas schwerfälligen Exposition, die zu viele Orte und Personen einführt, wird die Handlung in der zweiten Hälfte stringenter und fokussiert sich auf rasante, explosiv in Szene gesetzte Action-Sequenzen. Der Bodycount ist erstaunlich hoch für einen ab 12 freigegebenen Familien-Blockbuster.

Für Birgit Roschy von EPD Film  legt der Film zu viel Wert auf Realismus, sie vermisst die Magie vergangener Teile:

Was dieser melancholischen Space-Opera abgeht, ist aber der zwischen erhaben und albern oszillierende Camp-Charme früherer Filme, das Laserschwertgefuchtel, der faule Jedi- und Hippie-Zauber; all der unabsichtliche Mehrwert, der die ersten Star Wars-Epen so erfolgreich machte. In diesem Fantasy-Getöse sorgt nur ein blinder Martial-Arts-Mönch für etwas Magie und ein ironischer Roboter für etwas Komik. Meist nimmt sich der Film mit all seinen byzantinischen Verwicklungen und seinem dem Genre inhärenten Mummenschanz sehr ernst. Dank Edwards weiträumiger Vermeidung von Eskapismus und Märchenhaftigkeit sind seine Sternenkrieger allzu erdenschwer geraten.

Zum Abschluss gibt es noch eine sehr positive Stimme. Dirk Peitz schreibt in der Zeit :

Schluss mit Pseudoreligion, Utopie, Dystopie. "Rogue One", der achte Film aus dem Star-Wars-Imperium, nimmt sich alle Freiheiten. Das tut gut. [...] Regisseur Edwards interessiert sich mehr für Action, und die choreografiert er sogar noch effektiver als J. J. Abrams, der zuletzt für Das Erwachen der Macht verantwortlich war. [...] Er wechselt immer wieder vom Raumschiffgeballere im All zum Nahkampf am Boden und will scheinbar gar nicht, dass der Betrachter dabei – wie mitunter bei Das Erwachen der Macht – vollends die Orientierung verliert. [...] Und im Gegensatz zu Abrams’ Das Erwachen der Macht wirkt das nicht wie retrofuturistischer Vintage, sondern wie eine wirkliche Neuinterpretation.


Fazit zu Star Wars Rogue One:

In vielen Einzelpunkten sind sich die Kritiker uneinig. Manch einer fühlt sich an Episode VII erinnert, andere wiederum loben die Andersartigkeit des Films. Manch einer vermisste die Jedi-Action, wieder andere hätten gerne generell weniger Action gesehen. Einigkeit herrscht jedenfalls darin, dass sich Rogue One tatsächlich wie ein Kriegsfilm anfühlt. Obwohl nahezu jeder etwas anderes am Film auszusetzen hat, kommt er durchschnittlich recht gut weg. Den Kritikern zufolge ist Rogue One kein überragender, aber durchaus gelungener Eintrag im Star Wars-Franchise, der durch seine Kriegsfilm-Stilistik frischen Wind in die Weltraumsaga bringt.

Werdet ihr euch Star Wars Rogue One anschauen?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News