Robert Downey Jr. - Iron Man 4 wäre keine gute Idee

20.10.2014 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Robert Downey Jr. als Sherlock Holmes
Warner Bros.
Robert Downey Jr. als Sherlock Holmes
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Seit Donnerstag läuft Der Richter: Recht oder Ehre mit Robert Downey jr. in unseren Kinos. In dem Film brilliert er als Anwalt neben Hollywood-Größen wie Robert Duvall. Eine Rolle, die dem charmanten Darsteller liegt und von denen ich gerne mehr sehen möchte.

Mitte dieses Jahres wurde bekannt, dass Robert Downey Jr. laut Forbes-Liste zum zweiten Mal in Folge der bestbezahlteste Schauspieler Hollywoods ist. Ganze 75 Millionen Dollar soll er eingenommen haben. Dies kommt jedoch nicht von ungefähr, gilt er doch als einer der talentiertesten Darsteller seiner Generation. Bis zu diesem Erfolg war es dennoch ein steiniger Weg für den 49-jährigen, dem private Probleme oft Hindernisse bereiteten. Mit seiner Darstellung des Tony Stark in der Iron Man-Reihe erlangte er wohl endgültig weltweite Berühmtheit. Schon seit einiger Zeit brodelt deshalb die Gerüchteküche um einen vierten Iron Man-Teil mit Downey Jr. als Superhelden, was viele Fans wohl sehr begrüßen würden. Warum ich hoffe, dass es nicht soweit kommt, soll der folgende Text und ein Blick auf seine Karriere zeigen.

Mehr: Robert Downey Jr. doch als Iron Man 4 unterwegs?

Der Beginn einer ereignisreichen Karriere
Schon früh tauchte Robert Downey Jr. in die Welt des Films ein. Sein Vater Robert Downey Sr., ein Regisseur, besetzte ihn bereits als Kind in einigen seiner Filme. So konnte er erste schauspielerische Erfahrungen sammeln und hatte damit wohl seine Berufung entdeckt. Seine erste größere Rolle spielte er schließlich 1987 in der Literaturverfilmung Unter Null. Der Film wurde von den Kritikern ziemlich negativ aufgenommen, die Darstellung Downey Jr.'s fand jedoch positiven Anklang. Hier zeigte sich bereits das Potenzial, das in ihm steckte und das er bald darauf auch nutzen sollte. 

Erste Oscar-Nominierung öffnet Türen
1992 verkörperte er Charlie Chaplin in Richard Attenboroughs Biopic über die Stummfilm-Legende. Die ambitionierte Rolle meisterte der damals 27-jährige mit Bravour und wurde verdientermaßen für den Golden Globe, als auch den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert. Dies brachte ihm nicht nur internationale Anerkennung, sondern eröffnete ihm auch die Möglichkeit, sich im Laufe der 1990er-Jahre in sämtlichen Genres auszuprobieren. Dies reichte von Komödien (Vier himmlische Freunde) über Liebesfilme (Nur für Dich) bis hin zu Thrillern (Gingerbread Man). Besonderen Eindruck hinterließ er in Robert Altmans Ensemble-Drama Short Cuts und als sensationsgieriger Fernsehmoderator in Natural Born Killers von Oliver Stone. Obwohl er in diesen beiden Filmen nur als Nebendarsteller agierte, konnte er erneut überzeugende Performances abliefern und bewies endgültig seine Wandelbarkeit als Darsteller. So zögerte er auch nicht, die Rolle eines geisteskranken Mörders zu übernehmen im Horrorthriller Jenseits der Träume. Es zeigte sich, der Mann hat nicht nur Talent, sondern auch Mut, was sein breites Spektrum an Rollen deutlich widerspiegelt. 

Im Karrieretief durch Drogensucht
Doch auch Robert Downey Jr.'s Karriere hatte seine Schattenseiten. Nachdem er 2000 für drei Jahre einen Ausflug ins Serienfach mit Ally McBeal gewagt hatte, für den er erstmals mit einem Golden Globe geehrt wurde, kamen ihm seine Drogenprobleme immer wieder in den Weg. Schon in den Jahren zuvor stand er mehrfach wegen Drogenbesitzes vor Gericht und landete sogar im Gefängnis. Auch die Entziehungskuren schienen bei ihm nicht zu wirken, weshalb er schließlich von den Produzenten der Serie aufgrund weiterer Delikte gefeuert wurde. Daraufhin wurde es lange Zeit still um den charismatischen Star und eine vielversprechende Laufbahn drohte plötzlich zu enden.

Das Comeback und der Weg an Hollywoods Spitze
Die private wie auch berufliche Wende kam für Robert Downey Jr. im Jahr 2005. In diesem Jahr, endlich von seiner Drogensucht geheilt, heiratete er nicht nur die Produzentin Susan Downey, sondern feierte mit Kiss, Kiss, Bang, Bang ein anerkanntes Comeback als Darsteller. Seine Rolle als Kleinkrimineller, der als unfreiwilliger Detektiv in einem Mordfall landet, war die perfekte Wahl für ihn und bedeutete den Anfang seines Weges in die oberste Schauspieler-Liga. So konnte er unter anderem als trinkender Journalist in David Finchers Zodiac - Die Spur des Killers seine Darsteller-Qualitäten erneut unter Beweis stellen. Mit seiner Rolle als besessener Schauspieler in der Actionkomödie Tropic Thunder zeigte er sich aber auch von seiner witzigen Seite, wofür er mit seiner zweiten Oscar-Nominierung belohnt wurde.

Gefangen im Marvel-Universum
2008 übernahm er schließlich erstmals die Titelrolle in Iron Man. Er überzeugte nicht nur die Fans, sondern auch die Kritiker mit seiner charismatischen Darstellung des "Eisenmanns". Der Film selbst wurde finanziell ein gigantischer Kassenschlager. Was natürlich vordergründig positiv zu betrachten ist, hat jedoch auch seine Nebenwirkungen. Durch den Erfolg des Films wurde Robert Downey Jr. schnell zu einem wichtigen Teil des Marvel-Universums. Bekanntermaßen sind deren Franchises aufwendige Projekte, für die sich Schauspieler über mehrere Jahre und Filme hinweg verpflichten. Dies bedeutet also automatisch weniger Zeit für andere Rollen. Erschwerend kommt hierbei noch hinzu, dass Iron Man Mitglied von The Avengers ist und Downey Jr. somit gleich an zwei Marvel-Franchises gebunden war. Auch sein Auftritt als Sherlock Holmes, für den er seinen zweiten Golden Globe gewann, zog eine Fortsetzung nach sich, eine weitere soll 2016 kommen. 

Lieber Richter als Superheld
Dies zeigt eine Tendenz, die meiner Meinung nach seinem großen Talent nicht gerecht wird. Auch wenn er in Iron Man und Sherlock Holmes ebenfalls großartige Leistungen abliefert, fehlt mir ganz einfach die Abwechslung, die seine Karriere so einzigartig machte. Durch diese drei Franchises ist es kaum verwunderlich, dass der Mann keine Zeit mehr für andere Rollen hat. Gerade das breite Spektrum von Genres, das er vorweisen kann, beeindruckte mich, und bestimmt auch viele andere Fans, immer besonders. Deshalb hoffe ich, dass sich Downey Jr. gegen Iron Man 4 entscheiden wird und sich somit wieder etwas Neuem widmen kann. Er selbst sieht das wohl ähnlich, denn mit Der Richter: Recht oder Ehre ist er wieder in einer Charakterrolle im Kino unterwegs. Vielleicht ein erster Schritt in die Franchisefreie Zone.

In welcher Rolle gefiel euch Robert Downey Jr. am besten?

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