Robert De Niro in Martin Scorseses King of Comedy

26.10.2015 - 18:31 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Robert De Niro in King of Comedy20th Century Fox
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Gleich nach Taxi Driver zeigt Arte heute die schwarze Komödie King of Comedy, in der Stand-up-Comedian Robert De Niro Talk Show-Star Jerry Lewis entführt.

In den 70er und 80er Jahren boomte das Stand-up-Geschäft in den USA und für Komiker führte kein Weg an Johnny Carsons Tonight Show vorbei. Wer in der Late-Night-Show von NBC seine fünf bis sechs mit Gags gefüllten Minuten erhielt, konnte am nächsten Morgen als landesweiter Star erwachen. Genau davon träumt Rupert Pupkin (Robert De Niro) in Martin Scorseses King of Comedy von 1983. Pupkin ist ein Stand-up-Komiker, der den großen Ruhm ersehnt, doch der fiktive Late-Night-Host und Carson-Ersatz Jerry Langford (Jerry Lewis) lehnt Pupkin ab. In der schwarzen Komödie, die Arte heute nach Taxi Driver zeigt, spinnen Scorsese und Autor Paul D. Zimmerman fort, wie weit ein Mann für Ruhm und Gelächter gehen könnte.

Johnny Carson hatte 1983 keine Lust darauf, sein Alter Ego in dem Film zu spielen. Also landete Martin Scorsese irgendwann bei Jerry Lewis (Der verrückte Professor), der in King of Comedy eine seiner am meisten gefeierten Rollen ablieferte. Sein Langford wird zum Fixpunkt für den angehenden Komiker Rupert Pupkin, der sich zunehmend in Fantasien rund um sein Idol verliert. Als Langdon ihn ablehnt, entführt Pupkin den Star gemeinsam mit einer Stalkerin (Sandra Bernhard). Seine Forderung: Pupkin darf in Langfords Show auftreten.

Drei Jahre nach Wie ein wilder Stier erschien King of Comedy, unter anderem weil Hauptdarsteller Robert De Niro lieber eine Komödie drehen wollte als Die letzte Versuchung Christi. Beim Publikum fiel die zutiefst unangenehme Satire über den Star-Kult der Medien durch, über die Jahre scharrten sich jedoch die Verehrer um den ungewöhnlichen Scorsese-Abstecher ins Komödien-Milieu. In einer schriftlichen Diskussion über den Film  beschreibt Kritiker Nathan Rabin den Stil von King of Comedy folgendermaßen:

Indem die Kamera ungewöhnlich still bleibt, kreiert Scorsese eine klaustrophobische Atmosphäre, wegen der wir der gequälten Psyche von Rupert Pupkin nicht entkommen können. [...] Scorseses Kamera blickt auf diese Figuren aus einer mitleidlosen, fast anthropologischen Distanz; zu viel Stil wäre eine Ablenkung.

Heute im TV: King of Comedy
Wann:
22:05 Uhr
Wo:
Arte

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