Riverdale - Staffel 1, Episode 12 im Serientagebuch

06.05.2017 - 08:15 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
RiverdaleThe CW/Netflix
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Riverdale hat endlich einen richtigen Mörder. Überraschung, es ist nicht F.P., Archie übrigens auch nicht. Nein, der Mord an Jason Blossom ist eine "reine" Cooperblossom-Geschichte.

In seiner grenzenlos naiven und nur deshalb sympathischen Überheblichkeit benennt Riverdale die nun schon vorletzte Folge nach dem James Stewart-Klassiker Anatomie eines Mordes. Wird Riverdale dem Siegel gerecht? Was für eine Frage. Mit großer Lust stürzt sich die Serie in die Aufklärung ihres ausgedehnten Geheimnisses und findet dabei zu einer dramatischen Konsequenz, die tragische Schicksale fordert. Am Anfang kniet der Narr (F.P.) noch vor dem Gesetz und dem mächtigen Adel (Clifford Blossom). Am Ende hängt der Adel vom Dach einer Scheune, erniedrigt von der Wahrheit und der Strafe, die ihm dräut.

"Das ist die klebrige dunkle, dreckige Wahrheit. Ahornsirup", sagt Penelope Blossom, als hätten wir es nicht immer schon gewusst. Nicht, wer der Mörder Jason Blossoms ist - Clifford Blossom - , aber das war auch schwer zu mutmaßen, denn F.P. ist auch kein Unschuldslamm und vollkommen zurecht Mordverdächtiger No.1. Er tat wirklich alles, um für einen Mörder gehalten zu werden: Zurückhaltung und Zerstörung von Beweismaterial, Lederjackentragen vorneweg und zuletzt noch das Geständnis. Man wurde schon für weniger zum Mord verurteilt. Es ist logisch und dennoch nicht wahr. Ein solcher Mord wäre für Riverdale zu klein gewesen. Unter shakespeareschen Motiven macht es diese Serie nicht und das ist vollkommen in Ordnung, siehe oben.

Was hat Clifford Blossom heimgesucht? Es waren die Sünden seiner Väter und der Glaube an das eigene Blut. Als die Riverdale-Eltern Thornhill stürmen, bekennt sich Clifford zum Glauben an den Inzest, legitimiert ihn ("Ihr mit eurer Mittelstandsmoral..."), denn nichts könnte reineres Blossom-Blut haben als das Kind eines Coopers und eines Blossoms, also Polly und Jason, die eigentlich Cousin und Cousine sind. Allen, die Cooper heißen, fließt eigentlich hochwertiges Blossomblut in den Adern. Überführt des Mordes wird Clifford Blossom von einem Video, dessen Verlauf wir zunächst gespiegelt von den Gesichtsausdrücken der Scooby Gang beiwohnen, was fast so dramatisch aussieht wie ein Reaction-Video von einem Game of Thrones-Tod.

Riverdale

Möglich war das überhaupt nur, weil die ganz und gar nicht eingeschworene Scooby Gang endlich wieder an einem Strang zieht. Archie (K.J. Apa), Betty (Lili Reinhart), Vroni (Camila Mendes), Kevin (Casey Cott) und Juggy (Cole Sprouse) finden an dem Ort zusammen, wo 24/7 Filterkaffee, Milchshakes und Pancakes serviert werden. Dass Cheryl (Madelaine Petsch) irgendwann einmal dazugehört, ist ihr nur zu wünschen, sie könnte jetzt Freunde wie Betty und, ja, auch Archie gebrauchen. In einem rührenden Moment sieht Betty über alles hinweg und warnt Cheryl vor ihrer eigenen Familie - eine großzügige Geste unter Todfeinden, den man so vor allem in den Harry Potter-Geschichten erlebt. Bei alldem, was seit der ersten Episode in Riverdale passiert ist, verliert, neben F.P., vor allem die in der Stunde der Not mal wieder aufrichtige Cheryl. Cheryl bleibt, und ich ringe mit mir bei diesem Satz, das selbstherrliche Herz der Serie und Riverdale hoffentlich erhalten. Diese Serie braucht sie, siehe oben.

Sonstige Anmerkungen:

  • Archie wehrt sich dagegen, eine Football-Jacke anzuziehen. Auch was Neues.
  • Hiram Lodge kommt in der nächsten Staffel. Das ist der Darsteller.
  • Cheryl bemitleidet sich, nachdem sie hysterisch Juggy geohrfeigt hat, der das als letzter in dem Moment verdiente. Sie macht es einem echt schwer.

Zitat der Episode:

"Was für ein Inzest?" - Die bemitleidenswerte Polly.

Alle Folgen des Riverdale-Serientagebuchs:


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