Eine traurige Nachricht erreichte gestern Abend die Öffentlichkeit. Filmemacher Curtis Hanson starb am 20.09.2016 in seinem Haus in den Hollywood Hills. Er wurde 71 Jahre alt. Wie TMZ berichtet, wurden Sanitäter zu seinem Haus gerufen und hätten Hanson bewusstlos vorgefunden, konnten ihm jedoch nicht mehr helfen. Als Todesursache wird von einem Herzinfarkt gesprochen, was allerdings noch nicht bestätigt wurde.
Curtis Hanson gehörte zu den talentiertesten Regisseuren seiner Zeit. Schon früh arbeitete er als Drehbuchautor und Fotograf, bis er 1972 mit Sweet Kill sein Regiedebüt feiern konnte. Auch danach blieb er dem Thrillergenre weitestgehend treu und inszenierte bekannte Filme wie Todfreunde - Bad Influence, Die Hand an der Wiege und Am wilden Fluß.
1997 folgte sein wohl bekanntestes Filmwerk L.A. Confidential, ein Krimi-Drama im Los Angeles der 1950er Jahre. Hier bewies Hanson erneut sein Gespür für Charakterzeichnung und atmosphärische Inszenierung. Die mit Russell Crowe, Guy Pearce, Kevin Spacey und Kim Basinger topbesetzte Romanverfilmung wurde für neun Oscars nominiert (u.a. für den Besten Film) und konnte zwei davon gewinnen. Hanson selbst und Co-Autor Brian Helgeland nahmen einen Goldjungen für das Beste adaptierte Drehbuch mit nach Hause.
Auch danach lieferte Hanson weiterhin sehenswerte Regiearbeiten ab, zu denen die Tragikomödie Die WonderBoys mit Michael Douglas und Robert Downey Jr., das Rapper-Drama 8 Mile mit Eminem und die Dramödie In den Schuhen meiner Schwester mit Cameron Diaz gehören. Der letzte von ihm inszenierte Film war das Surfer-Biopic Mavericks mit Gerard Butler im Jahr 2012. Dieses Projekt musste er aufgrund Komplikationen einer vorherigen Herzoperation frühzeitig verlassen und wurde von Michael Apted ersetzt.
Danach zog sich Curtis Hanson aufgrund einer Alzheimer-Erkrankung aus dem Filmgeschäft zurück. Der Regisseur war Vorsitzender der UCLA Film & Television Archives, die sich für die Bewahrung alter Filme einsetzen und galt überhaupt als großer Liebhaber des Medium Films. Er hinterlässt nicht nur seinen Sohn, sondern auch eine große Lücke in Hollywood.