Protagonisten brauchen Antagonisten. Das ist eine Tatsache, die jedem bewusst ist, der auch nur einmal in seinem Leben in Buch gelesen oder einen Film gesehen hat. Ein Charakter kann noch so interessant sein, solange er keinen ebenbürtigen oder sogar überlegenen Gegenspieler hat, ist er nicht in der Lage, sein volles Potenzial zu entfalten. Das ist Etwas, das mir besonders in Superheldenfilmen immer wieder sauer aufstößt, wenn mir wie in Green Lantern halb gare und eigentlich nur peinliche Erzfeinde präsentiert werden. Daher habe ich mich dieses Jahr umso mehr gefreut, als Chris Hemsworth mit Tom Hiddleston in Thor einen würdigen Gegner fand.
Ich muss gestehen, ich kannte den englischen Schauspieler vor seinem ersten Auftritt als Loki gar nicht, da ich keine einzige der TV-Shows mit ihm gesehen habe und seine Filmografie ansonsten sehr leer ist. Auch seine Darstellung als F. Scott Fitzgerald in Midnight in Paris konnte ich leider noch nicht bewundern und Gefährten und The Deep Blue Sea haben es noch nicht in unsere Kinos geschafft. Eigentlich ist es etwas seltsam, dass ich einen Star des Jahres habe, von dem ich nur einen einzigen Film gesehen habe, aber seine Rolle und seine Darstellung haben mich fasziniert.
In Thor ist Loki einer der zwei Söhne Odins und somit der Bruder der Hauptfigur. Schnell wird klar, dass er immer nur in dessen Schatten stand, da Thor niemand ist, der bereit wäre, das Rampenlicht zu teilen. Obwohl wir zu Anfang nicht das Gefühl haben, dass es Loki sonderlich viel ausmacht, nein, dass er seinen Bruder de Ruhm sogar gönnt wird schnell klar, dass nicht alles so einfach ist. Nicht umsonst heißt es schließlich in einem Teil der Edda Er übertrifft alle andern in Schlauheit und in jeder Art von Betrug.. Auch wenn Mythologie und Comic-Mythologie sich natürlich meist unterscheiden, können wir deutlich erkennen, welchen Ursprung Tom Hiddlestons Charakter hat. Als er nach der Auseinandersetzung zwischen Thor und Odin, welche den einen auf die Erde verbannte und den Anderen in einen tiefen Schlaf fallen ließ, den Thron von Asgard besteigt, wird sein wahres Wesen immer deutlicher.
Tom Hiddleston verkörpert die verschiedenen Schichten und Gesichter, die wir von Loki sehen, perfekt. Glauben wir ihm am Anfang noch, dass es ihm nur um das Wohl seines Bruders geht, trauen wir ihm gegen Ende schlicht alles zu. Sein moralischer und emotionaler Verfall findet schleichend, aber dennoch rapide statt, ohne je überzogen zu wirken, was ich für eine große Leistung des Schauspielers halte. In Marvel’s The Avengers, der am 26. April 2012 in die Kinos kommt, wird Tom Hiddleston erneut die Rolle des diabolischen Gottes schlüpfen. Die Bedrohung, die er dieses Mal darstellt, wir sehr viel größer sein, da immerhin einige der größten Superhelden Marvels zusammengetrommelt werden, um ihn aufzuhalten. Die erneute Konfrontation mit seinem Bruder dürfte interessant werden, ebenso wie die Darstellung des Charakters, der nun keinerlei Maske mehr tragen muss. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich Tom Hiddleston und seine Karriere weiter entwickeln und freue mich darauf, ihn hoffentlich vielen weiteren Rollen, auch jenseits des Marvel Universums, zu sehen.
Hier alle Texte zu Tops & Flops sowie Stars des Jahres im Überblick:
Flops 2011
Mattes’ Flop-Film des Jahres – Kill The Boss
Ines’ Flop-Film des Jahres – Sucker Punch
Sophies Flop des Jahres – Pirates of the Caribbean
Maltes’ Flop des Jahres – Colombiana
Jennys Flop-Film des Jahres – Transformers 3
Raes Flop-Film 2011 – Conan 3D
Tops 2011
Mattes’ Top-Film des Jahres – Winters’ Bone
Ines’ Top-Film des Jahres – Melancholia
Sophies Top Film des Jahres – Planet der Affen
Maltes Top des Jahres – X-Men: Erste Entscheidung
Jennys Top-Film des Jahres – Meek’s Cutoff
Raes Top-Film des Jahres – Harry Potter 7.2
Top-Schauspieler des Jahres 2011
Jennys Star des Jahres – Kristen Wiig
Jennys Star des Jahres – Andy Serkis
Mattes’ Star des Jahres – Mia Wasikowska
Mattes’ Star des Jahres – Ryan Gosling
Sophies Star des Jahres – Michelle Williams
Sophies Star des Jahres – Robert Pattinson
Maltes Star des Jahres – Jennifer Lawrence
Maltes Star des Jahres – Michael Fassbender
Raes Star des Jahres – Emma Stone
Raes Star des Jahres – Tom Hiddleston
Interessante Regisseure des Jahres 2011
Tomas Alfredson – Nordmann mit Ambitionen
Nicolas Winding Refn – Meister der Präzision
Andrea Arnold – Von Top of the Pops nach Venedig
Cary Fukunaga – Bildgewaltige Filme mit viel Kraft
Steve McQueen – Der sinnliche Pragmatiker
Matthew Vaughn – Der Mann für Adaptionen