Jedes Jahr dieselben Spekulationen. Wer wird gewinnen wenn in der Nacht zum Montag wieder die kleinen Goldmännchen verliehen werden. Wer darf sich freuen über ein “And the Oscar goes to…” und wer muss tapfer lächeln und für denjenigen Klatschen, dem er grade am liebsten ins Gesicht springen würde.
Dieses Jahr ist es nicht so einfach, denn die Nominierungen sind wenig riskant. Durch die Bank wurden sehr zugängliche Mainstream-Filme nominiert, es gibt keinen Aussenseiter dem die Daumen gedrückt werden könnten. Böse Filmjournalisten sprechen sogar von einem Übermass an “Oscar-Bait”, also Filmen die hauptsächlich produziert und vermarktet wurden um der Oscar-Jury zu gefallen.
Als Oscar-Köder gelten Filme die genau die richtige Mischung haben um auf breiten Konsens zu treffen: Große Schauspieler die wichtig klingende, meist sehr emotionale Dialoge aufsagen (Komödien haben seit jeher schlechte Chancen), dazu edle Bilder, gerne ein wenig gediegen und nicht zu “hip” und gerne auch ein “wichtiges Thema”, das aber so serviert wird, das es niemanden vor den Kopf stösst. Gern genommen sind tapfer ertragene Schicksale, schwere Krankheiten und Behinderungen oder auch historische Themen. Und natürlich Werke die als Epos daherkommen und ihre wichtigkeit quasi schon über ihre Länge legitimieren. Wirklich subversives, aneckendes, intellektuelles, witziges oder gar avantgardistisches fällt in der Regel durch, dazu ist der Oscar dann doch zu publikumsfixiert.
Ihr habt jetzt nochmal die Chance euch als Academy-Orakel zu betätigen und abzustimmen: Was denkt ihr wer macht in der Sonntagnacht das Rennen?
Hier geht es zum Oscar-Quiz.
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