Nintendo lässt angeblich 562 weitere Fan-Projekte offline nehmen

02.09.2016 - 12:55 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
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Die Spieleseite Game Jolt gibt an, von Nintendo gezwungen worden zu sein, Hunderte Fanprojekte offline zu nehmen. Die Titel verstoßen anscheinend gegen das Urheberrecht, weil darin Nintendo-Charaktere vorkommen. 562 Indie- und Fan-Spiele sind betroffen.

Nintendo macht sich aktuell dadurch unbeliebt, dass der Konzern besonders strikt gegen unautorisierte Fanprojekte vorgeht. Nachdem es erst vor Kurzem das Metroid-Remake AM2R sowie das umfangreiche Pokémon Uranium  traf, gibt jetzt auch die Spieleseite Game Jolt an, von Nintendo of America dazu gezwungen worden zu sein, mehrere Hundert Titel offline zu nehmen: Insgesamt sind 562 Fan-Projekte und Indiespiele betroffen. Eine offizielle Bestätigung von Nintendo gibt es nicht, Game Jolt hat hier  allerdings die Takedown-Notice veröffentlicht, die von Nintendo stammen soll.

Mehr: Pokémon Uranium – Fanprojekt ist trotz Verbots "lebendiger denn je" 

Nintendo hat natürlich das gute Recht, gegen Kopien ihrer Marken vorzugehen. Schlechte, inoffizielle Spiele mit Nintendo-Charakteren könnten dem Ruf der jeweiligen Franchises und so letztlich dem Geschäft Nintendos schaden. Ob es aber gerechtfertigt ist, Fan-Projekte offline nehmen zu lassen, die den Machern keinerlei Profite bringen, sei dahingestellt. Bei Game Jolt ist die Sachlage aber noch etwas komplizierter: Denn die Internetseite ist keine Nonprofit-Organisation, sondern verdient mit Werbebannern Geld. Das bedeutet, dass Game Jolt eventuell doch von Nintendo-Inhalten profitieren könnte, an denen die Gamesplattform nicht die Rechte hat.

Die 562 betroffenen Spiele auf Game Jolt sind jetzt zwar nicht mehr offen verfügbar, allerdings auch nicht wirklich offline. Die entsprechenden Seiten können jetzt aber nur noch von den jeweiligen Schöpfern der Titel eingesehen werden. Generell gilt hier allerdings genau dasselbe wie auch bereits bei AM2R und Pokémon Uranium: Einmal in die freie, weite Wildnis des Internets losgelassen, können die Spiele gar nicht mehr vollständig entfernt werden. Denn wo ein Wille ist, ist auch ein Downloadlink. Nintendo sorgt mit derartigen Aktionen also in erster Linie dafür, dass sich Nintendo-Fans auf zwielichtigen Internetseiten herumtreiben müssen, um an inoffizielle Fan-Projekte zu gelangen.

Wie denkt ihr über Nintendos aktuelle Takedown Notice-Welle?

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