Nach Avengers 4: Endgame - So führt Phase 4 das MCU in die Zukunft

09.04.2019 - 13:40 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Wie sieht das Marvel Cinematic Universe in Phase 4 aus?Disney
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Mit Avengers 4: Endgame neigt sich Phase 3 des Marvel Cinematic Universe dem Ende. Danach soll nichts mehr so sein, wie es vorher einmal war. Doch welchen Plan verfolgt Marvel für Phase 4?

In wenigen Tagen erreicht das größte Franchise unserer Zeit seinen vorläufigen Höhepunkt: Avengers 4: Endgame beendet Phase 3 des Marvel Cinematic Universe und erzählt uns endlich, was nach Thanos' verheerendem Fingerschnipp passiert ist. Viel steht auf dem Spiel für die von Iron Man und Captain America angeführten Helden. Nach dem Finale der Infinity-Saga soll nichts mehr so ein, wie es vorher einmal war. Doch welche Strategie verfolgt das MCU genau für Phase 4?

So sieht die MCU-Strategie nach Avengers 4: Endgame aus

Kevin Feige, seines Zeichens Kopf des Mega-Franchise, das uns seit über zehn Jahren beständig neue Filme und Serien rund um die aus den Marvel-Comics bekannten Figuren und Geschichten produziert, hat sich wenig in die Karten schauen lassen. Sein Fokus liegt einzig und allein auf dem bevorstehenden Endgame. Auf ein vollständiges Line-up wie damals zu Phase 3 warten wir bislang aber vergebens.

Spider-Man: Far From Home

Trotzdem sind inzwischen einige MCU-Filme bekannt, die uns in den nächsten Jahren erwarten werden. Bereits im Juli startet Spider-Man: Far From Home, der nur wenige Augenblicke nach dem Ende des vierten Avengers-Films ansetzen soll und - auch ausgehend von dem bisher veröffentlichten Material - keine großen Veränderungen erwarten lässt. Spannend wird es erst danach mit folgenden Filmen:

Das MCU setzt sich in Phase 4 aus einer angenehmen Mischung an neuen und alten Helden zusammen, ein Vorgehen, das bereits die vorherigen Phasen abwechlungsreich gestaltet hat. Was auffällt: Ein großes Crossover-Event lässt sich in der Liste erst einmal nicht erkennen. Guardians of the Galaxy 3 und The Eternals werden zwar sicher mit ihrem Ensemble punkten können. Ein neuer Avengers-Film oder gar -Ersatz ist jedoch nicht in Sicht.

Der aufregendste Film von Phase 4 ist The Eternals

Da der längst überfällige Black Widow-Film in der Vergangenheit angesiedelt ist, wäre es aber problemlos möglich, bereits etablierte MCU-Figuren unterzubringen, spätestens seitdem Captain Marvel die digitale Verjüngung auch im großen Stil salonfähig gemacht hat. Die Fortsetzungen von Black Panther und Doctor Strange könnten sich derweil am Beispiel von Thor 3: Tag der Entscheidung orientieren und Mini-Crossover werden.

Marvel's The Avengers

Besonders interessant sind jedoch die zwei letzten Filme in dieser Auflistung: Sowohl The Eternals als auch Shang-Chi wirkten im Zuge der Ankündigung noch abwegiger als seinerzeit die Kunde von Guardians of the Galaxy. Unbekannte Comic-Figuren für ein Mainstream-Publikum greifbar zu machen ist am Ende des Tages neben großartigen Casting-Entscheidungen die Königsdisziplin des MCU.

Während mit Shang-Chi das MCU seinen ersten asiatischen Superhelden erhält, der seinen eigenen Solofilm anführt, versteckt sich in The Eternals das Potenzial, das Franchise komplett auf den Kopf zu stellen. Als "gewaltiges, unglaubliches Epos" hat Kevin Feige die Vorlage umschrieben, die eine Geschichte über den Zeitraum von "zehntausenden von Jahren" erzählt. So etwas hat es im MCU bis dato noch nicht gegeben.

Das MCU braucht für Phase 4 einen neuen großen Bogen

Es sieht ganz so aus, als wird The Eternals das, was Guardians of the Galaxy für Phase 2 bedeutete - und noch viel mehr. Der Vorstoß in neue Welten des riesigen Marvel-Universums wird besonders wichtig für Phase 4, da sich hier neue Abenteuer und unverbrauchte Ideen verstecken. Außerdem findet mit dem Kampf gegen Thanos der seither komplexeste Handlungsstrang im MCU sein Ende.

Bei all dem Willen zur Expansion darf das MCU den roten Faden nicht vergessen. Thanos, der sich wie eine dunkle Wolke am Horizont näherte, war in der Infinity-Saga perfekt dafür. Nun liegt es an Kevin Feige und seinen kreativen Köpfen, den großen Reiz des MCU, nämlich das direkte Zusammenspiel der verschiedenen Helden und Geschichten, auch in Phase 4 aufrechtzuerhalten, vor allem auch im Hinblick auf die Serien.

Thor 3 - Tag der Entscheidung

Wenngleich Serien wie Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. und Co. offiziell als Teil des MCU geführt werden, hatten sie nur in den seltensten Fällen direkte Berührungspunkte mit den Kinofilmen. Gerade auf Netflix entstand in den vergangenen Jahren ein fast komplett unabhängiges Mikro-MCU. Mit Disneys Streaming-Dienst Disney+ ergeben sich natürlich völlig neue Möglichkeiten, aber auch die Gefahr, den Fokus zu verlieren.

Vision und Scarlet Witch? Winter Soldier und Falcon? Und eine Loki-Serie? Klar, dass Disney+ mit etablierten Marken starten will. Ausgerechnet diese Figuren versprechen jedoch wenig von der Aufbruchsstimmung, die von Shang-Chi und The Eternals ausgeht. Schlussendlich werden wir uns in diesem Punkt aber gedulden müssen, bis uns Kevin Feige einen genaueren Einblick in seine Pläne gewährt.

Angelina Jolie läutet den Beginn einer neuen MCU-Ära ein

Für deutlich mehr Aufsehen sorgt die Wahl der Regisseure, die uns durch Phase 4 führen werden. Auch hier setzt das MCU auf erprobte wie frische Namen. Ryan Coogler, James Gunn, Scott Derrickson und Jon Watts haben alle bereits ihren Fußabdruck im Franchise hinterlassen. Cate Shortland, Chloé Zaho und Destin Daniel Cretton, die allesamt aus dem Indie-Bereich stammen und dort beachtliche Erfolge feiern konnten, dagegen nicht.

Rückblickend auf eine Dekade MCU, in denen sich immer mehr herauskristallisierte, dass der hauseigene Stil in den meisten Fällen über den Stimmen der Kreativen steht, ist zwar eine gewisse Skepsis angebracht. Gleichzeitig sorgt die Verpflichtung der genannten Namen für Neugier - gerade, weil sie sich in den vergangenen Jahren ein gewisses Profil erarbeitet und hervorragende Filme geschaffen haben.

Angelina Jolie in Maleficent

Außerdem interessant: Angelina Jolie. Selbst wenn in den kommenden Monaten noch viele Casting-Nachrichten zu Phase 4 eintrudeln werden (der Black Widow-Film legt mit Florence Pugh, Rachel Weisz und David Harbour mächtig vor), läutet Angelina Jolies voraussichtliches Engagement bei The Eternals eine neue MCU-Ära ein. Sie ist ein ganz anderes Kaliber als ein Großteil der bisherigen MCU-Stars.

Abseits weniger Ausnahmen sind die Superhelden im MCU größer als die Schauspieler, die sie verkörpern - und selbst Robert Downey Jr. würde sich ohne Iron Man karrieretechnisch nicht dort befinden, wo er aktuell steht. Angelina Jolie hingegen hat sich zuletzt rar gemacht und hauptsächlich auf ihre Regiearbeiten konzentriert. Nach der Maleficent-Fortsetzung könnte sie sich mit The Eternals endgültig im Blockbuster-Kino zurückmelden.

Ohne Veränderung kann das MCU nicht ewig existieren

Doch das MCU braucht einen solchen Mega-Star, immerhin werden die adaptierten Vorlagen immer unbekannter, die Aufnahme der X-Men ist noch in weiter Ferne und die Verträge der ersten Avengers-Generation laufen langsam aus. Selbst wenn wir uns in Phase 4 keine allzu großen Hoffnungen auf drastische Abweichungen von dem erprobten Zutaten machen sollten, die gerne als Marvel-Formel umschrieben werden, so wird die Fortführung des MCU ohne Veränderung nicht möglich sein.

Was erwartet ihr euch von Phase 4 des Marvel Cinematic Universe?

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