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Moderne Zeiten in Metropolis

29.08.2015 - 09:00 Uhr
Es ist etwas faul, im Staate Metropolis
eigene Bearbeitung
Es ist etwas faul, im Staate Metropolis
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An einem nebligen Tag, irgendwann im Spätherbst, war es so weit. Wir wollten es uns nicht mehr länger gefallen lassen. Die Last, die Gewalt, mit der unser Leben in Metropolis überfrachtet ist, sie ist nicht mehr zu ertragen. Wir müssen etwas tun. Wir müssen uns wehren. Doch wie? Wie? Wer kann uns helfen? Oh, kann denn keiner sagen, was wir in diesen modernen Zeiten tun sollen? Eine Ballade muss her. Eine einzige Ballade für zwei Filme. Eine Ballade, die man auf jeden der beiden Filme einzeln beziehen könnte. Oder auf beide gemeinsam.

Die Ballade von den Modernen Zeiten in Metropolis

Wenn des großen Dichters Worte
So leise sind, dass sie niemand hört.
Versuchen wir genau zu lauschen
Und hören gar ein klingend‘ Rauschen -
Die Botschaft ist dann doch zerstört.


Was haben wir nur für eine Zeit,
Was ist diese Welt ein schreckensbleicher Ort.
Was nützt uns, dass wir sind befreit
Wenn wir gefangen sind, jetzt und immerfort.

„Die Religion, sie ist nicht mehr.
Die neue Götzin, Fortschritt ist ihr Name.
Meine Genossen, lasst doch die Wehr!
Und gebt euch hin, dieser schillernd jungen Dame.“

Gleich, oh gleich sind wir all‘ geworden,
Verloren unser Sein, unser allerhöchstes Gut.
Es ist, als würd' sie uns ermorden
Mit Stahl, mit Strom, mit monotoner Wut.


Wenn des großen Dichters Worte
So leise sind, dass sie niemand hört.
Versuchen wir verkehrt zu lauschen
Indem wir Ohr und Aug‘ vertauschen.
Doch bleibt die Botschaft unerhört.


Kämpft doch, kämpft! Nun steht doch auf!
Merkt ihr denn nicht der dunklen Dame Macht?
Kämpft ihr nicht, so nimmt’s seinen Lauf
Und ’s wird für jeden bitterschwarze Nacht.

„Komm her, ich erfüll‘ dir jede Bitte,
Geb‘ Geld, geb‘ Brot, auch einen starken Halt.
Komm her, komm her, in uns’re Mitte
Doch bist du nicht willig, so brauche ich Gewalt!“

Oh nein, oh nein, ich glaub dir nicht!
So helft mir doch, allein bin ich verloren.
Sie lügt mir wahrlich ins Gesicht!
Dagegen etwas tun? Als wär ich tot geboren.


Wenn des großen Dichters Worte
So leise sind, dass sie niemand hört.
Dann lauschen wir an and‘rem Orte
Mit Auge, Seel‘ und Herzenspforte
Damit sein Schrei uns all betört.


Doch halt, da ist Liebe, ich seh‘ es genau.
In der dunklen Nacht strahlt sie als heller Stern.
Sie geben uns Hoffnung, ein Mann und eine Frau.
Was willst du mehr, wenn du hast einen Menschen gern?

Sie kämpfen zu zweit, wir kämpfen zusammen,
Durch sie können wir im Dunkel wieder sehen.
Wir trotzen dem Reiz, wir flieh’n aus den Flammen
Und können der schwarzen Dame widerstehen.

Es ist nicht Geld, es sind nicht Triebe,
Was dich, was mich, was uns zum Menschen macht.
Nein, es sind Lachen, Freude, Liebe,
Was Menschlichkeit gegen alle Pein bewacht.


Wenn des größten Dichters Worte
Uns treffen grad ins Herz hinein.
So fühl’n wir Liebe, Freude, Glück,
Auch Toleranz ein gutes Stück,
Erhalten ’s Lachen gar zurück.
Und die Welt wird besser sein.


~

Dieser Community-Blog ist im Rahmen der Aktion Lieblingsfilm 2015 entstanden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Medienpartnern und Sponsoren für diese Preise:


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