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Meine 7 liebsten Videospiel-Momente

17.05.2017 - 20:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Nero und Dante treffen aufeinander
Capcom
Nero und Dante treffen aufeinander
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Ich spiele bereits seit vielen Jahren Videospiele und lasse mich von ihnen gerne in fremde Welten entführen, in denen ich Abenteuer erleben kann, die in der Realität so niemals möglich wären. In einem Spiel kann man schließlich alles sein: Strahlender Held, durchtriebener Bösewicht, irgendwas dazwischen oder auch nichts davon.

Videospiele sind seit vielen Jahren ein fester Bestandteil meines Lebens, obgleich ich nicht mehr soviel Zeit wie früher habe, um mich in Abenteuer in digitalen Welten zu stürzen, denn manch andere Dinge verlangen natürlich nach mehr Aufmerksamkeit. Dennoch schalte ich, sofern Zeit ist, immer noch gerne meine Konsole(n) ein, um mich etwas vom Alltag abzulenken und spannende Geschichten zu erleben. Manche Momente sind mir dabei besonders gut in Erinnerung geblieben und genau um diese – genauer gesagt um sieben ausgewählte Momente – Szenen soll es nun in diesem kleinen Artikel geben.

Natürlich ist dies zur Abwechslung einmal ein Artikel von mir, der sich weder um Filme noch um Serien dreht, doch vertraut mir, wenn ich euch sage, einige der unten aufgeführten Spiele wissen mit einer absolut filmreifen Inszenierung zu begeistern, von der sich manch Hollywood-Blockbuster eine Scheibe abschneiden kann :)


Platz 7.) Assassin's Creed Revelations - Meine Reise mit Ezio

Ezio und Altair
Ich habe in meinem Leben stets das bestmögliche gegeben, aber Schicksal, Zorn oder Schmerz konnte ich nicht entkommen. Gebt mir die Antworten und führt mich zur Wahrheit. Enthüllt es ein für alle Mal. Wie wird all dies enden?


Schon immer habe ich mich sehr für Geschichte interessiert, denn die Ereignisse sowie Persönlichkeiten unserer Vergangenheit übten stets eine große Faszination auf mich aus. Egal, ob nun das antike Rom, das alte Griechenland, die Pharaonen Ägyptens, die Kreuzzüge, Aufstieg und Fall des Osmanischen Reiches; jede Abschnitt unserer Geschichte hat etwas Einzigartiges, was sich in meinen Augen zu entdecken lohnt und diese Faszination hat mich bis heute nicht verlassen, denn mittlerweile studiere ich sogar Geschichtswissenschaften. Als Ubisoft mit Assassin's Creed eine neue Marke einführte, deren erster Teil uns in die Zeit des Dritten Kreuzzuges (1189-1192) entführte, war meine Begeisterung unglaublich groß, denn die Welt sah unfassbar schön aus und der eigenwillige Mix aus historischen Fakten sowie Fiktion konnte schnell eine treue Fan-Gemeinde um sich scharen. Teil 1 kam zwar sehr gut an und konnte sich als neue Marke zu einem waschechten Überraschungs-Hit mausern, doch das Spiel war bei Weitem nicht perfekt. Ein Kritikpunkt war Altair, der recht blasse Protagonist, den man in der Vergangenheit steuert. Der zweite Teil machte schließlich einen Sprung von fast 300 Jahren in die Zukunft, mitten hinein in die italienische Renaissance, und etablierte einen neuen Hauptcharakter.


Besonderer Moment: Mein Treffen mit Altair

Ezio trifft Altair

Der neue Held hörte auf den klangvollen Namen Ezio Auditore und die Besonderheit hierbei war, dass man ihn auf seiner Jahrzehnte umspannenden Reise begleiten sollte - von seiner Geburt bis zu seinem Tod. Geht es Ezio anfangs noch um Rache für den Mord an seinem Vater sowie seinen Brüdern, mausert er sich allmählich zu einem wahren Assassinen, der das große Ganze allmählich zu begreifen scheint. Gemeinsam mit ihm erobert man Rom von den Borgia zurück und baut den alten Assassinen-Orden wieder auf, doch auch hier ist die Reise noch längst nicht vorbei. Ezio wird offenbart, er sei lediglich eine Figur in einem weitaus größeren Spiel; er wird von dem Verlangen angetrieben, mehr über seine Rolle zu erfahren. Diese Sehnsucht führt ihn schließlich nach Konstantinopel, der einstigen Hauptstadt des Oströmischen Reiches, wo man Hinweise findet, die einen letztendlich in die Bibliothek eines gewissen Altair führen. In besagter Bibliothek findet Ezio das Skelett des einstigen Meister-Assassinen sowie wertvoller Gegenstände, welche dieser über die Jahre in seinen Besitz gebracht hatte. Assassin's Creed Revelations bildet den Abschluss der Ezio-Trilogie, verknüpft Altairs sowie Ezios Geschichten miteinander und bringt ihre Handlungsstränge zu einem überaus gelungenen Ende. Ich konnte nicht anders, als eine Mischung aus Ehrfurcht, Nostalgie, Traurigkeit und auch Freude zu empfinden, denn diese eine Szene war ein wunderbarer Abschluss für zwei der wichtigsten Charaktere der Serie :)


Platz 6.) Dragon Ball Xenoverse 2 – Mein gemeinsames Abenteuer mit Son-Goku

Bardock attackiert Freezer
Die Zukunft... unsere Zukunft wird sich verändern!


Wer sich durch meinen mittlerweile gar nicht mal mehr ganz so kleinen Blog durchgewühlt hat, dem dürfte nicht entgangen sein, dass ich ein kleines Faible für eine gewisse Serie namens Dragon Ball habe. Die Abenteuer von Son-Goku und seinen Freunden begleiten mich bereits seit über 15 Jahren und es ist gewiss nicht übertrieben, wenn ich Dragon Ball als meine absolute Lieblingsserie bezeichne. Im Laufe der Jahre habe ich zudem diverse Spiele basierend auf Akira Toriyamas Erfolgsserie gespielt, von Final Bout auf PlayStation 1 über die Budokai-Reihe auf PlayStation 2 bis hin zu einem kurzen Abstecher zu Burst Limit auf PlayStation 3. Doch ehrlich gesagt konnte mich seit Dragon Ball Z: Budokai 3 kein Videospiel zur Serie mehr so wirklich begeistern – zumindest bis Dragon Ball: Xenoverse angekündigt wurde. Erstmals konnte man seinen eigenen Charakter erstellen, der als Time Patroller durch die Zeit reist, um die Dragon Ball-Geschichte zu beschützen. Im nur ein Jahr später veröffentlichten Nachfolger Dragon Ball: Xenoverse 2 wurde dieses Konstrukt erweitert, denn nun kamen Charaktere aus verschiedenen Zeitlinien ins Spiel, die für jede Menge Chaos sorgen sollten. Dragon Ball ist für mich mehr als „nur“ eine Serie, es ist ein Teil meiner Kindheit und die aberwitzigen Abenteuer von Son-Goku und seinen Freunden besitzen somit einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, wie ich gerne betone. Mit meinem eigenen Charakter in diese fantastische Welt einzutauchen und zu einem Teil dieser Geschichte zu werden, war also ein wahr gewordener Kindheitstraum, den ich mir mit Xenoverse endlich erfüllen konnte. Seite an Seite mit meinen Helden kämpfen zu können und ihnen gegen Schurken wie Freezer, Cell oder Majin Buu zu helfen war einfach super und jeder dieser Momente war gleichzeitig ein tolles Erlebnis, das ich nicht missen möchte :)


Besonderer Moment: Mein Training mit Vegeta

Mein Training mit Vegeta

Zu Beginn des Spiels muss man sich entscheiden, ob man sich als Saiyajin, Mensch, Namekianer, Majin oder als Mitglied von Freezers Rasse ins Abenteuer stürzen möchte. Wählt man einen Saiyajin so bekommt man in Xenoverse 2 die Gelegenheit, sich, nach Abschluss einiger kleiner Aufgaben, von Vegeta trainieren zu lassen. Der Moment, welcher sich in diesem Training ganz besonders eingebrannt hat, ist jener, in dem man vom Prinz der Saiyajin beigebracht bekommt, wie man zum Super Saiyajin wird: Vegeta erkennt das Potenzial im eigenen Charakter, ist jedoch verwundert (und enttäuscht), dass man diese Kraft nicht zu nutzen vermag, weshalb er ein ganz besonderes Training vorschlägt - man muss gegen ihn sowie Son-Goku kämpfen, um die eigenen Grenzen zu überschreiten. Nach und nach steigert man sich in diesem Kampf, wird erst zum Super Saiyajin, dann zum Zweifachen Super Saiyajin und erreicht letztendlich sogar die dritte und höchste Stufe, die der eigene Charakter in diesem Spiel erlangen kann. Nicht nur, dass ich mit Son-Goku und Vegeta gemeinsam trainieren durfte - zweien meiner absoluten Lieblings-Charaktere! - in diesem Kampf fühlte man sich tatsächlich wie ein richtiger Saiyajin, der immer wieder seine eigenen Limits überschreitet, um stärker zu werden :)


Platz 5.) Dead Space – Mein Überlebenskampf auf der USG Ishimura

Isaac, wo bist Du? Hilf mir!


Hach ja, Dead Space... was für ein Spiel. An meinen ersten Spieldurchlauf erinnere ich mich noch sehr genau: Mitten in der Nacht saß ich allein in meinem komplett abgedunkelten Zimmer, welches lediglich vom fahlen Licht meines Fernsehers erhellt wurde. Etwas zu Knabbern und eine Flasche Wasser standen für das leibliche Wohl bereit, der Controller war aufgeladen und dann sollte endlich meine Reise zum Planet Cracker USG Ishimura beginnen, zu dem vor geraumer Zeit die Verbindung abgebrochen war. Der erste Anblick des Schiffs war, anders kann ich es nicht beschreiben, majestätisch, obgleich mich bereits da die leise Ahnung beschlich, irgendwas ginge dort nicht mit rechten Dingen zu.... was für eine maßlose Untertreibung diese Einschätzung doch war, denn das, was mich in den darauffolgenden Stunden erwarten sollte, stellte meine gesamten Erwartungen komplett auf den Kopf. Meine vorangegangene Erfahrung im Horror-Bereich, Resident Evil 4, lag bereits einige Zeit zurück, war mir jedoch als spannendes Abenteuer im Gedächtnis geblieben, doch mit dem Newcomer von Visceral Games konnte sich selbst das Genre-Urgestein nicht messen. Die Atmosphäre in Dead Space lebte stark vom meisterhaften Spiel von Licht und Schatten, einem detailverliebten Art-Design, welches gewisse Parallelen zu Filmen wie Alien oder Event Horizon nicht verheimlichen konnte, sowie einem hervorragenden Sound-Design, was alles in einer zum schneiden dichten Atmosphäre kulminierte.


Besonderer Moment: Mein Kampf gegen den Regenerator

https://www.youtube.com/watch?v=Mx-is2OzAss

Eine äußerst beliebte Wandfarbe im Spiel scheint (Blut)rot zu sein und der Hauptgrund dafür sind die sogenannten Necromorphs; einstige Crewmitglieder, die auf groteske sowie grauenhafte Weise mutiert sind und in ihrer neuen Form Jagd auf die wenigen Überlebenden machen. Um sich dieses Feindes zu erwehren, erdachten die Entwickler das sogenannte Strategic Dismemberment  (deutsch: Strategische Zerstücklung). Mit zu Waffen gezwungenermaßen zweckentfremdeten Werkzeugen wie einem Plasma-Cutter zerlegt man die Gegner in ihre Einzelteile – blöd nur, wenn ein Necromorph selbst dann noch nicht klein beigibt, wenn sein Kopf sowie seine Arme und Beine bereits quer im Raum verteilt sind. Im Laufe des Spiels gibt es wenige Begegnungen mit besonders widerstandsfähigen Monstern, die sich immer und immer wieder regenerieren und somit meinen Puls in schwindelerregende Höhe trieben. Besonders die erste Begegnung mit dieser Gegner-Art hat sich mir ins Gedächtnis gebrannt, denn dabei hatte ich nicht nur ein unzerstörbares Monster hinter mir, sondern diverse schwere Hindernisse vor mir, welche sich nur quälend langsam verschieben ließen. Nach dieser Szene war ich dermaßen fertig, dass ich erst einmal etwas Abstand brauchte, doch ich konnte später tatsächlich partout nicht einschlafen, weil mir die gerade erlebten Szenen nicht aus dem Kopf gingen. Ich habe selten ein dermaßen atmosphärisch beklemmendes Spiel erlebt und ich habe jede einzelne Sekunde davon geliebt :)


Platz 4.) The Last of Us - Mein Road Trip durch die USA
Ellie und Joel kämpfen ums Überleben
Ich hatte jemanden, der mir wichtig war... aber in dieser Welt ist so eine Scheiße nur für eine Sache gut - um umgebracht zu werden!


Naughty Dogs Endzeit-Spiel The Last of Us war eine emotionale Achterbahnfahrt, wie ich sie bisher nur selten erlebt habe: Ein Pilz hat sich ausgebreitet und Menschen in Monster verwandelt - der Pilz setzt sich am Nervensystem fest und sorgt dafür, dass die animalische Seite die Kontrolle übernimmt; je länger sich der Pilz im Organismus befindet, desto groteskere Formen nimmt dieser im Laufe der Zeit an. Als Joel, einen der wenigen Überlebenden dieser Infektion, muss man sich in ein großes Abenteuer stürzen, denn die kleine Ellie soll von einem Ende der USA zum anderen gebracht werden. Wie sich herausstellt, könnte sie womöglich der Schlüssel zur Rettung der Menschheit sein. Auf diesem Road Trip der etwas anderen Art sieht man sich mit diversen Gefahren konfrontiert, wobei sich der Mensch oftmals als wahres Monster herausstellen soll. The Last of Us gehört zu den erfolgreichsten Videospielen aller Zeiten, kann eine überragende Durchschnittswertung von 95% für sich verbuchen und vergangenes Jahr wurde auch endlich der langerwartete Nachfolger offiziell gemacht. Über 240 gewonnenen Game of the Year-Awards sprechen eine deutliche Sprache und obgleich das Gameplay nicht zwangsweise die große Stärke des Spiels ist - die realistischen, menschlich wirkenden Charaktere, die geerdete Präsentation der Geschichte sowie die meisterhafte Weise der Erzählung lassen manchen Hollywood-Film vor Neid erblassen. Wie weiter oben erwähnt, ist das Spiel in emotionaler Hinsicht eine wahre Achterbahnfahrt mit vielen einprägsamen Momenten, wobei einer für mich besonders herausragte.


Besonderer Moment: Mein Treffen mit David

Joel und Ellie

Im späteren Verlauf der Geschichte wird Joel schwer verletzt, weshalb Ellie sich nun um ihn kümmern muss. Sie macht sich mit Pfeil und Bogen bewaffnet alleine auf die Jagd nach etwas Essbaren und erlegt tatsächlich einen Hirsch. Als sie das Tier mitnehmen will, trifft sie auf zwei Männer, David und James, die Ellie ihre Beute abnehmen und ihr im Gegenzug Medizin anbieten wollen. Während James sich auf den Weg macht, um die Medizin zu besorgen, bleibt David als Pfand bei Ellie und versucht eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Sie bleiben jedoch nicht lange allein, denn eine Gruppe Infizierter findet und attackiert sie. Ellie und David können sich erfolgreich verteidigen und mit der versprochenen Medizin im Gepäck macht sich die kleine Heldin schließlich auf den Rückweg zu Joel - nur um am nächsten Morgen herauszufinden, dass Davids Männer ihrer Spur gefolgt sind und sie gefangen nehmen wollen. Sie kann zwar vor den Männern fliehen, wird letztendlich jedoch von David gefangen genommen. Wie sich herausstellt, ist er der Anführer einer Gruppe Überlebender, die sogar Menschenfleisch essen, wenn die Situation es erfordert. Ellie soll sich ihrer Gemeinschaft anschließen, doch diese weigert sich. Ihr gelingt die Flucht und in einem heruntergekommenen Restaurant kommt es zum finalen Showdown zwischen Ellie und David, bei dem es um nichts anderes als das nackte Überleben geht. Diese finale Konfrontation ist womöglich der grausamste und traumatischste Moment des gesamten Spiels, in dem Ellies angestaute Wut und Aggression sich explosionsartig entladen, als sie von ihrem Peiniger überwältigt und vergewaltigt zu werden droht. Da man in diesem Story-Abschnitt ausnahmslos Ellie spielt, entfaltet diese Szene eine unglaubliche Wucht, die einen fassungslos das Geschehen verfolgen lässt und emotional mitnimmt. Man wird in ein Wechselbad der Gefühle geworfen, von Erleichterung über Entsetzen bis hin zu Traurigkeit - diese Momente begleiteten mich noch eine lange Zeit und zählen für mich zu den emotional eindringlichsten Momenten des gesamten Spiels.


Platz 3.) Uncharted 3 - Meine Jagd nach der sagenumwobenen Stadt Iram

Nate zieht hinaus in die Wüste
Perfekt...


Auch der dritte Platz auf meiner Liste geht an ein Spiel aus dem Hause Naughty Dog, genauer an Uncharted 3. Seit dem ersten Teil bin ich ein großer Fan der Uncharted-Spiele; dies lag zum Teil natürlich an der grandiosen grafischen Präsentation, welche die Entwickler aus der PlayStation 3 herauskitzelten, doch primär an den spannenden Geschichten, der grandiosen Inszenierung sowie einem Haufen sympathischer Figuren, allen voran natürlich Protagonist Nathan "Nate" Drake. Gemeinsam mit Nate begab ich mich auf die Suche nach dem sagenumwobenen El Dorado, sucht nach dem mythischen Reich Shambhala oder wandelt auf den Spuren legendärer Piraten wie Sir Francis Drake sowie Henry Avery - und stolpert dabei gemeinsam mit ihm und seinen Freunden von einer waghalsigen Situation in die nächste. Die Uncharted-Serie bietet so viele einprägsame Momente, dass ich ohne Probleme nur damit problemlos eine solche Liste füllen könnte. Nicht umsonst zählt die Serie rund im Nathan Drake zu den großen Aushängeschildern der PlayStation und Momente wie die Erkundung eines im Dschungel gestrandeten U-Boots (Teil 1), die meisterhaft umgesetzte Zugfahrt in Uncharted 2 oder das Ende in Uncharted 4 werden sich garantiert jedem Fan der Reihe ins Gedächtnis eingebrannt haben. Ein - zugegebenermaßen recht kurzer - Level sticht dabei für mich jedoch besonders aus der Masse heraus, denn hier läuft in meinen Augen alles zusammen, was Uncharted zu einem so großartigen Videospiel-Erlebnis macht.


Besonderer Moment: Mein verrückter Fallschirmsprung

https://www.youtube.com/watch?v=RswxxH_a9wo

Nate erfährt von seiner Freundin Elena, sein Freund und Mentor Sully wurde entführt und in die Rub 'al Khali-Wüste gebracht. Die einzige Chance, seinen Kumpel zu retten, besteht darin, an Bord eines Flugzeuges zu gelangen, welches Nachschub in die Wüste bringen soll. Doch allein an Bord der Maschine zu gelangen, gestaltet sich als ziemlich schwierig, denn was als klammheimliche Schleich-Mission am Rande der Startbahn begann, mündet in einer wilden Schießerei mit den Handlangern der Antagonistin sowie einer nervenaufreibenden Verfolgungsjagd mit dem startenden Flugzeug - in letzter Sekunde kann man noch auf ein Teil des Fahrwerks springen und so an Bord gelangen. Nach einer Verschnaufpause bleibt Nate jedoch nicht lange unentdeckt: Nach einer Verkettung unglücklicher Umstände wird man von den Besatzungsmitgliedern aufgespürt, die unmittelbar das Feuer eröffnen: Plötzlich lodern um einen herum überall Flammen auf, die Hülle bricht auf, die Ladung - und letztendlich auch Nate - werden nach außen gesogen. Die audiovisuelle Umsetzung dieser Szene ist meisterhaft: Das Spiel mit den Farben, der Kamera sowie speziell dem Sound ist unglaublich einprägsam; wenn man aus dem Flugzeug herausgeschleudert wird, verstummt plötzlich alles um einen herum. Der Soundtrack setzt aus und alles, was man noch hört, ist der Wind, der einen um die Ohren pfeift, während man verzweifelt versucht, eine Kiste zu fassen zu kriegen, um den daran befestigten Fallschirm zu öffnen und anschließend quälend langsam dem glühend heißen Wüstensand immer näherkommt. Am Boden angekommen, bleibt einem schließlich nichts anderes als Galgenhumor übrig. Man ist hunderte Meilen von seinem eigentlichen Ziel entfernt, hat weder Essen noch Wasser und wird höchstwahrscheinlich früher als später sterben; sowohl Nate als auch man selbst als Spieler ist sich dieser Tatsachen bewusst, doch natürlich hofft man insgeheim, dass alles irgendwie gut werden wird und während man hinaus in die Weiten der Rub 'al Khali stapft, ziehen noch einmal die gerade erlebten Momente am geistigen Auge vorbei, die einen noch lange begleiten werden :)


Platz 2.) Devil May Cry 3 - Mein Kampf gegen Dämonen

Dante kämpft gegen Vergil
Looks like this is gonna be one hell of a party!


Devil May Cry gilt als Ur-Vater der modernen Slasher-Spiele, zu denen sich beispielsweise große Namen wie God of War oder Bayonetta zählen lassen. Devil May Cry 3 war vor über zehn Jahren mein erster Berührungspunkt mit der Reihe und gehört auch heute noch zu meinen absoluten Lieblings-Spielen - der gesamten Serie habe ich im vergangenen Dezember sogar einen eigenen Artikel gewidmet, den ihr euch gerne, wenn ihr denn mögt, hier ansehen könnt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Konflikt der beiden Brüder Dante und Vergil; Halbdämonen, die von einem legendären Dämonen-Ritter abstammen, welcher vor 2000 Jahren die Menschheit vor den Horden der Hölle rettete. Vergil strebt nach der Macht ihres Vaters, benötigt dafür jedoch ein Amulett, welches sein Bruder Dante um den Hals trägt. Nach einer äußerst speziellen Einladung sowie einem dämonischen "Begrüßungskomitee", welches Dantes frisch eingerichteten Laden komplett auseinander genommen hat, macht sich der Dämonenjäger in spe widerwillig auf den Weg zu seinem Bruder. Unterwegs trifft man auf allerlei Bossgegner, die einem das Leben zur Hölle machen wollen und jeder für sich stellt dabei eine ganz spezielle Herausforderung dar. Der Schwierigkeitsgrad ist selbst auf den niedrigeren Stufen unerbittlich, weshalb es Pflicht ist, sich mit dem selbst heute noch exzellenten Kampfsystem eingehend auseinanderzusetzen, denn sonst sieht man schnell kein Land mehr. Devil May Cry 3 jagt Dante sowie den Spieler dabei mit einer herausragenden Inszenierung von Höhepunkt zu Höhepunkt (einschließlich des, meiner Meinung nach, besten Videospiel-Intros  aller Zeiten!) und gewährt einem nur äußerst selten ruhigere Momente, in denen man einmal verschnaufen kann. Die Geschichte ist zwar nicht gerade unglaublich komplex oder tiefgründig, doch dafür wahnsinnig unterhaltsam und entführt einen auf eine aberwitziger Tour de Force, die man selbst erlebt haben muss - inklusive einem wirklich emotionalen Finale.


Besonderer Moment: Meine finale Konfrontation mit Vergil

https://www.youtube.com/watch?v=wmXhOQgWzEg

Im Laufe des Spiels kämpft man insgesamt dreimal gegen Vergil, wobei natürlich alles auf die unausweichliche finale Konfrontation der beiden Brüder hinausläuft. Nachdem sie sich vorübergehend gegen jemanden verbündeten, der es ebenfalls auf die Macht ihres legendären Vaters abgesehen hatte, stehen sich Dante und Vergil schließlich in der Dämonenwelt gegenüber. Vergil ist der Überzeugung, er brauche mehr Macht, die Macht ihres Vaters, denn ohne Macht sei man nichts und könne niemanden beschützen. Er sträubt sich gegen seine menschliche Seite und akzeptiert seinen inneren Dämon, wohingegen sein Bruder sich überhaupt nicht für die Macht ihres Vaters interessiert; er will kein Monster werden und will sich seiner dämonischen Seite nicht ergeben. Ihr Kampf ist unausweichlich und verlangt einem als Spieler alles ab, denn Vergil ist mit Abstand der mächtigste Gegner des gesamten Spiels, der unvorsichtiges Vorgehen gnadenlos bestraft. Mit dem Duell an sich verbinde ich viele Erinnerungen sowie manches Game Over - speziell auf den höheren Schwierigkeitsgraden - doch selbst der gewaltigste Kampf ist bedeutungslos ohne eine vernünftige Erzählung. Natürlich muss man als Sieger vom Platz gehen, doch der Triumph hat einen faden Beigeschmack, denn trotz allem, was sie erlebt haben, will Dante seinen Bruder nicht aufgeben. Vergil fasst den Entschluss, in der Dämonenwelt zu bleiben, in der Heimat ihres Vaters, und stürzt sich von einem Abgrund hinab in die Finsternis; Dante versucht noch, seinen Bruder zu erreichen, doch dieser schneidet ihm nur mit seinem Schwert in die Hand, um ihm endgültig klar zu machen, es sei an der Zeit zu verschwinden. Vergils Sturz in die Tiefe ist einer, wenn nicht gar der ikonischste Moment der gesamten Devil May Cry-Reihe und ließ mich tief schlucken, denn der Konflikt zwischen den beiden Brüdern wurde so ungemein gut aufgebaut, dass ich nicht anders konnte, als zutiefst berührt zu sein, wenn man trotz aller Unterschiede Vergil nicht retten konnte :´)


Natürlich gibt es auch bei dieser Liste wieder einige Honorable Mentions ;)

Batman: Arkham City (Das Ende), Bayonetta (Mein erster Kampf gegen Jeanne), BioShock ("Würdest du bitte...?"), Far Cry 3 ("Habe ich dir schon mal gesagt, was die Definition von Wahnsinn ist?"), God of War III (Mein Kampf gegen Poseidon), Pokémon Rubin (Mein Weg zum Pokémon-Meister), Portal (Der Kuchen ist eine Lüge), Resident Evil 4 (Mein Kampf im Dorf), Shadow of the Colossus (Mein erster Kampf gegen einen Koloss), Spec Ops: The Line (Das Ende), Star Wars: The Force Unleashed (Mein Kampf gegen Darth Vader)


Platz 1.) Prince of Persia: Warrior Within - Mein verzweifelter Kampf gegen das Schicksal

Der Prinz in Warrior Within
Dann geht, mein Prinz. Aber wisset: Es ist ein vergebliches Unterfangen. Ihr könnt dem Schicksal nicht entkommen... niemand kann das.


Prince of Persia: The Sands of Time gehörte zu meinen allerersten PlayStation 2-Spielen und entführte mich auf eine unvergessliche Reise, mit vielen tollen Momenten. Die Geschichte drehte sich dabei um einen Prinzen, welcher im Laufe des Spiels den mystischen Sand der Zeit entfesseln sollte, welcher dafür sorgte, dass ein gesamter Palast verflucht wurde und sich beinahe alle Lebewesen im Inneren seiner Mauern in grauenhafte Monster verwandelten. Mithilfe eines mysteriösen Dolches konnte man den Sand nutzen, um die Zeit zu manipulieren und letztendlich gelang es sogar, die Befreiung des Sandes ungeschehen zu machen, doch dies sollte ungeahnte Konsequenzen mit sich bringen: Seit dieser Tat befindet sich der Prinz bereits sieben Jahre auf der Flucht vor einem Dämon, dem Dahaka, welcher die Zeit selbst beschützt. Da der Prinz den Lauf der Dinge veränderte, hat er keinen Platz mehr in der Welt und muss ausgelöscht werden. Seine letzte Hoffnung ist die Reise zu einer entlegenen Insel, auf welcher der Sand vor einer Ewigkeit geschaffen wurde. Prince of Persia: Warrior Within erzählt eben diese Geschichte vom verzweifelten Versuch des Prinzen, sein eigenes Schicksal zu verändern und obwohl es nicht von allen Teilen der Fan-Gemeinde aufgrund einiger Änderungen wohlwollend aufgenommen wurde, so ist es doch mein liebster Teil der The Sands of Time-Trilogie sowie mein absolutes Lieblings-Spiel, in welches ich dutzende Stunden gesteckt habe. Ich habe generell ein Faible für Zeitreisen, die komplexe Geschichte wurde hervorragend erzählt, das Kampfsystem wurde verglichen mit dem in dieser Hinsicht recht limitierten Vorgänger gehörig aufgebohrt, was in den knackigen Kämpfen absolut notwendig war, und die Adrenalin-geladenen Szenen mit dem Dahaka brannten sich mir unwiderruflich ins Gedächtnis.


Besonderer Moment: Meine Flucht vor dem Dahaka

https://www.youtube.com/watch?v=MaqhwXI8vGg

Nach vielen Strapazen schafft man es endlich, die Herrscherin der Zeit zu töten und somit die Erschaffung des Sandes der Zeit zu verhindern; Mission erfüllt also? Falsch gedacht, denn ab diesem Punkt in der Handlung nimmt das Spiel erst so richtig an Fahrt auf. Wie sich herausstellt, konnte man nämlich rein gar nichts verändern und wird deshalb noch immer vom Dahaka gejagt. Dieser Dämon verfolgt den Prinzen mehrfach im Laufe des Spiels und wann immer das Biest erscheint, sollte man schleunigst die Beine in die Hand nehmen, denn in einem offenen Kampf überlebt man keine 2 Sekunden; man endet höchstens mit zerschmetterten Knochen im Staub. Nach dem vermeintlichen Sieg über die Herrscherin wird man also einmal mehr vom Wächter der Zeit verfolgt und gelangt dabei in einen geheimnisvollen Raum. In diesem findet der Prinz eine Nachricht, welche von den Erlebnissen eines Soldaten erzählt, der damals den Sand von der Insel fortschaffte. Diesen Einsatz bezahlte er mit seinem Leben, doch ein magisches Artefakt, die Maske des Todes, gab ihm eine zweite Chance, die Chance seinen Tod ungeschehen zu machen und somit sein Schicksal zu verändern. Der Prinz schöpft neue Hoffnung, will diese Maske um jeden Preis in die Hände bekommen, muss allerdings erst einmal der Kammer entfliehen, bevor diese zu seinem Grab wird. Was folgt sind drei direkt aufeinanderfolgende Flucht-Sequenzen, die meinen Puls damals in ungeahnte Höhen schnellen ließen, denn jeder Fehler, jedes Zögern konnte den Tod bedeuten. Angetrieben von der Melodie des Godsmack-Songs I Stand Alone , dem Dahaka im Nacken sowie der Gewissheit, jeder Fehler könnte der letzte sein, rennt man also um sein Leben. Da jeder Fehler gnadenlos bestraft wurde, war diese Szene zwischenzeitlich ordentlich frustrierend (wie auch alle anderen Flucht-Sequenzen), doch gleichzeitig entwickelten sie auf mich eine unglaubliche Faszination, besonders diese drei speziellen Momente, die sich mir, weil sie sowohl für den Prinzen als auch für mich einen Wendepunkt innerhalb dieser Geschichte markierten, auf ewig ins Gedächtnis brannten :)

Dies waren meine liebsten Videospiel-Momente, doch welches sind eure?

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