In Mafia III gibt es eine (optionale) Nebenmission, in der wir für unseren Unterboss Thomas Burke Autos besorgen sollen, die er anschließend angeblich nach Irland verschifft, wo sie von der IRA für Sprengstoffattentate benutzt werden. Wegen dieser Nebenmission fordern nun einige nordirische Politiker ein Verbot von Mafia III. Weil das Spiel dadurch angeblich die IRA sowie deren terroristische Aktivitäten glorifiziert und so einen negativen Effekt auf "leicht beeinflussbare" Menschen haben könnte. Was natürlich vollkommener Humbug ist.
Zu allererst: Das Spiel ist mit einer Altersfreigabe versehen, die eigentlich dafür sorgen sollte, dass Mafia III eben nicht in die Hände "leicht beeinflussbarer" Menschen gerät. Außerdem glorifiziert Mafia III – wenn überhaupt – in erster Linie die titelgebende Mafia und/oder Gewalt beziehungsweise Selbstjustiz, was diese Politiker aber nicht im Geringsten zu stören scheint.
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Dazu kommt, dass der fiktionale Spielcharakter Thomas Burke im weiteren Verlauf des Spieles enthüllt, dass die IRA-Geschichte überhaupt nicht stimmt und er sie nur als Tarnung benutzt hat. In Wirklichkeit verkauft er die Autos nämlich in den USA, um seiner Tochter zu ermöglichen, aus der Stadt zu verschwinden. Aber auch das scheint für die besorgten Politiker keine Rolle zu spielen. Oder sie wissen es einfach nicht, was die Sache aber auch nicht besser macht.
Wie dem auch sei: Bei Mafia III handelt es sich um ein fiktives Kunstwerk, das Bezug auf reale Ereignisse unserer Vergangenheit nimmt. Dasselbe tun Bücher, Filme und Bilder – mal mit mehr, mal mit weniger Fingerspitzengefühl. Sie alle verbieten zu wollen (oder da einen Unterschied zu machen) zeugt nicht gerade von gesteigerter Medienkompetenz.
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