Der Stuttgarter Tatort übertraf am Sonntag Abend zwar den ersten Teil des Das Geheimnis der Wale, Veronica Ferres lockte aber immerhin noch 6,83 Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Der Anteil, der auch in den zweiten Teil des ZDF-Umweltthrillers einschaltete, blieb wohl leicht enttäuscht zurück. Anstatt tiefgehender Einblicke in die Umweltproblematik und den Lebensraum der Wale lieferten uns die Macher kitschige Fototapeten-Bilder und eine leidenschaftliche Affäre zwischen Lambert und Ferres.
Foto-Show: die Bilder zum Umweltthriller “Das Geheimnis der Wale”
Nach dem Tod von Mario Adorf rückte Superweib Ferres mehr in den Vordergrund und wurde von Regisseur Philipp Kadelbach leider als Schönheit im untergehenden Sonnenlicht inszeniert, wobei die facettenreiche Figur verloren ging. Auch der Mutter-Tochter-Konflikt wurde von der aufkeimenden Leidenschaft der beiden Umweltschützer in den Hintergrund verdrängt. Christopher Lambert gab weiterhin solide den wettergegerbten, rauen Eigenbrödler, doch die Nebenfiguren gerieten im Gegensatz zum ersten Teil zu Karikaturen. Mit Ausnahme des weiterhin großartigen Clemens Schick als fehlgeleitetem angehenden Wissenschaftler schienen die Gasonec-Chefin und der Bürgermeister aus einer RTL-Soap entsprungen. Ohne die klischeehafte Vereinigung des Bösen und die kitschige Kussszenen vor Sonnenuntergängen auf offenem Ozean wäre Das Geheimnis der Wale besser zu dem geraten, was dem Zuschauer versprochen wurde: Ein packender Umweltthriller und eine besseres Verständnis des größten Säugetiers unserer Erde.
Alleine die wunderschönen Aufnahmen von Walen reichten somit nicht aus, um den zweiten Teil von Das Geheimnis der Wale wirklich sehenswert zu machen. Die ursprüngliche Idee des Kampfes um die letzten Rohstoffe unserer Erde, welcher den wichtigen Lebensraum von Tieren zerstört, ist wichtig. Doch die Botschaft, die in unsere Zeit bestens hineinpasst, verflachte leider zugunsten der Liebesgeschichte.
Und wie fandet ihr den zweiten Teil von Das Geheimnis der Wale?