Junges Gemüse, zu Unrecht gehasst...

23.07.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
You say potatoe...
moviepilot/sxc.hu/Chris Johnson
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Diese Woche bricht LeMovieKritiker in der Speakers’ Corner eine Lanze für die bis zur Antipathie gehypten Jungstars da draußen – zumindest für diejenigen unter den aufgehenden Stars und Sternchen, die nicht so schnell wieder verglühen sollten…

Viele, meist jüngere Schauspieler machen in Hollywood fleissig Geld, ohne ein wirkliches Talent für ihren Job zu besitzen. Solche Leute sind der Grund, warum Darsteller gleichen Alters meist mit ihnen in einen Topf gegeben werden, und kämpfen müssen, um einen einzigen, ernstzunehmenden Erfolg zu erzielen. Somit fühle ich mich verpflichtet, euch auf die Leute hinzuweisen, die es, auch nur halbwegs, nicht verdient haben mit denen verglichen zu werden. Einige dürften wissen, dass zum Beispiel auch die Karriere von Kurt Russell mit einigen netten Kinderfilmen begonnen hat, und er Jahre danach im umstrittenen Tarantino-Film Death Proof – Todsicher einen psychopatischen Stuntman spielen durfte und das ziemlich gut.

Man kann fast immer nur subjektiv beurteilen, ob jemand Talent hat oder nicht, aber für gewöhnlich entscheiden Studiobosse und sonstige Leute aus dem Marketingbereich, wer es Wert ist, auf der grossen Leinwand gesehen zu werden. Manchmal geht es wirklich nur um das Sehen, aber dazu später ein paar Worte. Man muss aber zugeben, dass Disney-Star Zac Efron keine guten Filme dreht, aber eigentlich ist er gar nicht schlecht. Wer sich einen Ruf gemacht hat, der wird ihn so schnell nicht wieder los und das spürt gerade er am eigenen Leibe. Es soll aber nicht zu viel gutgeredet werden, denn die jungen Frauen aus High School Musical sind gezwungen, sich anders zu vermarkten, und dann entsteht ein Film wie Spring Breakers, in dem sie das zeigen, was noch sehenswert ist. Selena Gomez und Vanessa Hudgens stehlen richtigen Talenten den Platz, und machen denen das Leben schwer, obwohl es für den Film nun wirklich nur um die Schauwerte ging.

Channing Tatum ist ein weiteres Beispiel. Jeder der ihm Step Up nicht verzeiht, sollte sich seine neueren Sachen ansehen, wie Haywire oder Side Effects, denn Steven Soderbergh hat erkannt, dass er bessere Rollen verdient, und so konnte Tatum gleich in drei Filmen von Soderbergh mitspielen – auch wenn sie nicht das Gelbe vom Ei waren, immerhin hat er jetzt eine vielversprechendere Zukunft vor sich. Wer Haywire gesehen hat, der wird mir vielleicht recht geben, wenn ich sage, dass er sich sehr gut von Gina Carano verprügeln liess und dabei eine gute Figur machte. Danach kam Magic Mike, da zeigte er vor allem seine äusseren Werte, aber Kohle hat der Film nicht gebracht – was er auch nicht verdient hätte. Darauf machte Steven Soderbergh noch einen Film, nämlich Liberace, da setzte er auf bekannte Gesichter wie Matt Damon und Michael Douglas, danach ging er in den verdienten Ruhestand.

Jungstars wie die Hemsworth-Brüder oder Kristen Stewart haben es da etwas leichter, und sie machen ziemlich gut Kohle, ob verdient oder nicht. Viele würden jetzt sagen: „Kristen Stewart bekommt zwar Geld, aber verdient hat sie es nicht!“ Da muss ich leider zustimmen, solche Schauspieler/innen ziehen den guten Namen von Jungdarstellern, die ihn verdienen, wie Chris Hemsworth oder Jennifer Lawrence in den Dreck, und so werden manche zu Recht, oder vielmals eben nicht, gehasst. Viele junge Hoffnungen werden mit den Leuten verglichen, die etwas können.

Wir sollten niemanden zwingen irgendjemanden als guten Schauspieler zu akzeptieren, aber vielleicht kann man jemanden dazu überreden, auch jüngere Stars mal anders anzusehen. Man will es eventuell nicht schaffen, aber ich versuche in letzter Zeit auch Leute die ich nicht mag, wie Tom Cruise, als gute Darsteller zu sehen, denn viele haben das trotz ihres Karriereursprungs oder ihres Privatlebens einfach verdient.

Dieser Text wurde von moviepilot-Mitglied LeMovieKritiker verfasst. Wenn ihr auch mal an unserer moviepilot Speakers’ Corner stehen und euren Gedanken freien Lauf lassen wollt, euch ein Thema schon lange auf den Nägeln brennt, oder ein Meister und sein Werk noch längst nicht die Huldigung erfahren haben, die ihnen gebührt, dann werft zuerst einen kurzen Blick auf die Regeln, und dann: schreibt, schreibt, schreibt. Schickt einfach den fertigen Text an community[@]moviepilot.de und die Speakers’ Corner gehört Euch!

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