Joker mit Joaquin Phoenix: Alle Verbindungen zu den DC-Comics

13.10.2019 - 08:45 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
JokerDC Comics, Warner Bros.
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Mit Joker startet eine düstere Charakterstudie über den legendären DC-Bösewicht in unseren Lichtspielhäusern. Hier erfahrt ihr mehr über die Comic-Inspirationen des Films.

Achtung, massive Spoiler zu Joker: Nachdem der düsteren DC Comics-Adaption in Venedig eine Sensation gelang, will der Joker nun auch die deutschen Kinos erobern und uns in seine Welt des Wahnsinns ziehen. Die Comic-Verfilmung greift dabei diverse Versatzstücke der inzwischen knapp 80-jährigen Geschichte des Bösewichts auf. Nachfolgend wollen wir uns die Comic-Inspirationen von Joker einmal näher ansehen.

Joker-Inspiration Nr. 1: Batman: The Killing Joke

Obwohl Regisseur Todd Phillips angab, sein Joker basiere auf keiner bestimmten Comic-Geschichte des ikonischen DC-Schurken, gestand er im Rahmen einer Pressekonferenz in Venedig  doch, zumindest die legendäre Batman-Geschichte The Killing Joke sei eine große Inspirationsquelle für seinen Joker-Film gewesen.

The Killing Joke erzählt eine potenzielle Entstehungsgeschichte des Jokers, in der er einst ein gescheiterter Comedian war, ehe ein Zusammentreffen mit Batman später seine Transformation in jenen Bösewicht einläutete, als den wir den Harlekin des Hasses heute kennen. Wie sein Comic-Vorbild versucht sich auch Arthur in seiner Origin-Story als Comedian, jedoch gleichsam mit eher überschaubaren Erfolg.

Der spätere Joker als Comedian

In abgewandelter Form findet sich ebenfalls eine der vermutlich kultigsten Äußerungen des Jokers im Film wieder, denn dieser will beweisen, dass alles, was einen guten Menschen vom Wahnsinn trenne, ein schlechter Tag sei. Hierauf spielt eine Szene im späteren Verlauf des Films an, in der Arthur seiner vermeintlichen Freundin gesteht, er habe einen "schlimmen Tag" gehabt.

Zu Batman sagte Joker in der Graphic Novel zudem: "Du hattest auch mal einen schlechten Tag, habe ich Recht? Ich weiß, das habe ich. Du hattest einen schlechten Tag und alles hat sich verändert. [...] Du hattest einen schlechten Tag und das machte dich so verrückt wie jeden anderen..." - dies war jener Tag, den wir im Finale von Phillips' Film sehen.

The Killing Joke zeigte des Weiteren, Joker könne sich nicht mehr genau daran erinnern, wie er zu dem wurde, der er ist - "Manchmal erinnere ich mich auf die eine, manchmal auf die andere Weise." Joker liefert uns ebenfalls keine definitive Antwort darauf, wie er nun genau zum Joker geworden ist. Wir bekommen im Laufe des Films zwar Hinweise darauf, doch wie das Comic-Original ist auch Arthur letztendlich kein besonders verlässlicher Erzähler. "Das würden sie nicht verstehen.", Arthurs Aussage am Ende des Films unterstreicht dies ebenfalls.

Der Joker

Joker offenbart Batman darüber hinaus, die Welt habe ihn schließlich zu dem gemacht, der er heute ist: "Mein Punkt ist, ich wurde verrückt. Als ich sah, was für ein schwarzer, widerwärtiger Witz die Welt war, wurde ich verrückt [...]!" Wie bei seinem Comic-Vorbild befeuerte nun auch im Film Arthurs Umwelt, die ihm mit Ignoranz und Gewalt begegnet, seinen Sturz in den Wahnsinn.

Joker-Inspiration Nr. 2: The Dark Knight Returns

Der Batman-Klassiker The Dark Knight Returns diente bereits Zack Snyder als Inspiration für seine Version des Dunklen Ritters in Batman v Superman: Dawn of Justice und Elemente der Geschichte haben es ebenfalls in den Joker-Film geschafft, wobei ein Moment besonders herausragt: Arthurs/Jokers Auftritt in der Murray Franklin-Show.

In The Dark Knight Returns erwacht Joker aus einem katatonischen Zustand und wird später angeblich geheilt. Als Beweis, dass der Bösewicht nun ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft sei, wird er in eine Talkshow eingeladen. Zunächst ist Joker zwar kontrolliert, doch nur wenige Augenblicke später ermordet er vor laufender Kamera jeden den anwesenden Zuschauer. Einen weiblichen Gast, Dr. Ruth, packt er und gibt ihr einen tödlichen Kuss.

Joker in The Dark Knight Returns

Auch Arthur verhält sich in Murrays Show zunächst ruhig und begrüßt einen weiblichen Gast der Sendung, Dr. Sally, indem er sie packt und ihr einen Kuss gibt; eine klare Anlehnung an den Comic-Klassiker. Kurz darauf steigert sich Arthur dann jedoch immer mehr in seinen Wahn bis er den Talkmaster mit einem Kopfschuss umbringt - allerdings verschont dieser Joker die übrigen Studiogäste.

Joker-Inspiration Nr. 3: Suicide Squad & Batman of the Future

Arthurs Taten, speziell der Mord an drei Mitarbeitern von Thomas Wayne, ziehen überraschend weite Kreise und führen in Gotham City zu einem regelrechten Clown-Kult um den späteren Joker. Doch auch in den Comics gab es immer wieder Menschen, die sich vom Joker inspiriert fühlten.

In den Suicide Squad-Comics lernten wir beispielsweise die Joker-Gang kennen, deren Mitglieder sich in farbenfrohe Kostüme kleiden und dem Joker folgen. Sogar in anderen Comic-Reihen sollten diese Hilfsschurken Auftritte haben.

Batman of the Future in Jokerz Town

Doch die Taten des Clownprinzen des Verbrechens inspirieren sogar noch viele Jahrzehnte später Verbrecher. Zu dieser Zeit ist längst nicht mehr Bruce Wayne als Gothams Dunkler Ritter aktiv ist, sondern sein Nachfolger Terry McGinnis, der Batman of the Future. Dieser bekommt es in seiner Zeichentrickserie sowie deren Comic-Fortsetzung mit den Jokerz zu tun, deren Anführer sich sogar genauso kleidet wie Joker.

Joker-Inspiration Nr. 4: Forever Evil (Time to Monkey Shine)

Im Rahmen des Events Forever Evil übernahmen die DC-Bösewichte für einen Monat sämtliche laufende Comic-Reihen des Verlags. In einer Geschichte, die den Titel Time to Monkey Shine trägt, bekommen wir einen Blick in die Kindheit des Jokers gewährt, die nicht sonderlich rosig war.

Tante Eunice misshandelt den jungen Joker

Darin erfahren wir, dass Joker früher von seiner Tante Eunice aufgezogen wurde. Diese misshandelte den Jungen jedoch Tag und Nacht. Am Ende der Geschichte wird zwar infrage gestellt, ob es wirklich Tante Eunice oder nicht doch Jokers Vater war, der ihn damals misshandelte, allerdings sind diese traumatischen Erlebnisse während seiner Kindheit ein Comic-Element, welches Joker mit Arthur teilt.

Joker-Inspiration Nr. 5: Batman: The Clown at Midnight

Auch diese Batman-Geschichte widmet sich einer möglichen Entstehung des Jokers und eine Szene des Films scheint besonders von diesem Comic inspiriert worden zu sein. Genau handelt es sich dabei um den Tanz, welchen Arthur nach dem Dreifachmord in der U-Bahn in einer Toilette aufführt.

Batman: The Clown at Midnight (Cover)

In The Clown at Midnight vollzieht Joker eine Wandlung, eine Wiedergeburt in jenen Bösewicht, als den wir ihn kennen - und vollführt dabei einen schmerzhaften Tanz. Wie sein Comic-Pendant symbolisiert ebenfalls Arthurs Tanz im Film seine Metamorphose vom unscheinbaren Außenseiter zum diabolischen Schurken.

Bonus: DC Metal (The Batman Who Laughs)

Arthur beschäftigt die Frage, wer sein leiblicher Vater ist und eine Möglichkeit wäre, dass er der uneheliche Sohn von Thomas Wayne ist. Obwohl diese Frage im Film nicht definitiv beantwortet wird, gibt es einen "Joker", der Thomas Waynes Sohn ist.

The Batman Who Laughs

In DC Metal lernen wir den Batman Who Laughs kennen, eine albtraumhafte Version des Dunklen Ritters aus einem düsteren Paralleluniversum. In diesem wurde Batman in seinem finalen Kampf gegen den Joker von diesem wahnsinnig gemacht und entwickelte sich zum neuen "Joker", dem Batman Who Laughs, welcher tatsächlich Thomas Waynes Sohn ist.

Joker läuft seit dem 10. Oktober 2019 in den deutschen Kinos.

Sind euch die Comic-Verweise in Joker aufgefallen?

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