J.K. Rowling könnte Zukunft der Harry Potter-Welt aus der Hand geben

16.03.2018 - 16:30 Uhr
J.K. Rowling beim Dreh zu Phantastische Tierwesen/Hogwarts in Harry Potter
Warner Bros.
J.K. Rowling beim Dreh zu Phantastische Tierwesen/Hogwarts in Harry Potter
38
0
Mit der Wizarding World öffnet sich das Zauberer-Universum von Harry Potter anderen Menschen zur Einflussnahme. J.K. Rowling dürfte zukünftig nicht mehr allein über alle Geschichten ihrer Welt entscheiden.

Nachdem wir euch erst kürzlich von der Gründung der neuen Franchise-Marke Wizarding World berichteten, welche die Harry Potter- und die Phantastische Tierwesen-Filme sowie alle Spiele, Freizeitparks und das Merchandise unter einen Hut bringen soll, hat Hypable  nun weitere mögliche Konsequenzen dieses großen Schritts aufgezeigt: Indem J.K. Rowling ihren Namen aus den Logos streichen lässt, erlaubt sie anderen, den Kanon ihrer Bücher und Filme ohne ihre Einflussnahme weiterzuentwickeln. Noch gibt es dazu von offizieller Stelle keine Bestätigung, doch die Argumentation der Kollegen von Hypable ist in sich sehr schlüssig.

Bislang hat J.K. Rowling immer ein sehr scharfes Auge auf ihr Werk gehabt und sich alle kreativen Entscheidungen selbst vorbehalten, damit niemand ihre Geschichte in eine Richtung lenken konnte, die ihr selbst nicht passte. Insofern scheint das neue Wizarding World-Logo das Ende einer Ära einzuleiten. Indem ihr Name in dem neuen Franchise-Logo nicht länger auftaucht, wird nämlich Produkten die Tür geöffnet, in welche die Autorin nicht länger involviert sein muss. Andere Schöpfer können sich nun mit der Welt austoben, die mit Harry Potter ihren Anfang nahm, solange sie das unter dem Mantel der neuen Marke tun. Nur wird J.K. Rowling für diese Erzeugnisse dann nicht länger die "Verantwortung" übernehmen. Sogar von der Harry Potter-Plattform Pottermore  ist vor Kurzem die markante Titelzeile "from J.K. Rowling" verschwunden. Wir können also davon ausgehen, dass das Weglassen ihres Namen, der sich ja selbst schon zu einer Art Marke entwickelt hat, eine bewusste Entscheidung ist.

Wizarding World: das alte und das neue Logo mit und ohne J.K. Rowling

Mit ein bisschen Felix Felicis und den richtigen Menschen an Bord muss diese Entwicklung der Zaubererwelt aber nicht notwendigerweise etwas Schlechtes sein. Bislang war J.K. Rowling die einzige Schreiberin ihrer Geschichten, und die Erzeugnisse waren deshalb auf ihre investierte Zeit begrenzt. Sicherlich steht hinter der Wizarding World-Entscheidung die heißlaufende Maschine zum Gelddrucken durch die beliebte Harry Potter-Industrie, doch welcher Potter-Fan hat sich nicht schon einmal andere Filme wie beispielsweise ein Spin-off der Rumtreiber ausgemalt. Ob bzw. wie schnell wir ähnlich wie nach dem Verkauf von George Lucas' Star Wars an Disney nun in nächster Zeit tatsächlich mit neuen Filmen, Serien, Videospielen oder sogar neuen Büchern überschwemmt werden, bleibt abzuwarten.

Klar sollte sein: Wenn diese Argumentation stimmt, bedeutet das nicht, dass J.K. Rowling sich ganz aus ihrer eigenen Welt zurückziehen würde. Es ist weiterhin geplant, dass sie alle noch folgenden Drehbücher zu Phantastische Tierwesen 3, Phantastische Tierwesen 4 und Phantastische Tierwesen 5 schreiben wird. Bei wichtigen geschichtlichen Entwicklungen oder Franchise-Ideen, die ihr nicht gefallen, würde sie sicherlich immer noch ein Wort mitreden wollen und ihren Einfluss dann auch geltend machen. Mit der Wizarding World könnte nun aber der Grundstein für eine Öffnung ihrer Welt für andere gelegt worden sein.

Was glaubt, ihr wie sich eine kreative Öffnung der Zaubererwelt auf das Harry Potter-Universum auswirken könnte?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News