Dieses Jahr war nicht das Jahr von Tom Cruise. Viel Häme und Gewitzel musste der Superstar der 1990er Jahre einstecken, für sein verliebtes Sofa-Hüpfen bei Talkmasterin Oprah Winfrey, für sein irres Lachen im Glaubens-Video für die Scientology-Sekte, für seinen Filmflop Von Löwen und Lämmern als neuer Chef der United Artists, für seine Arroganz gegenüber depressiven Schauspieler-Müttern und für sein Filmprojekt Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat. All seine Verfehlungen in den letzten Monaten haben auf das Image des Tom Cruise abgefärbt, Projekte zerschlugen sich, nur noch wenige wollten nach Umfragen sein Freund sein und auch einiges an Geld dürfte dies dem Großverdiener gekostet haben.
Doch all das scheint jetzt vorbei: Der Mega-Star Tom Cruise ist wie Phönix aus der Asche wieder auferstanden und all seine früheren Capriolen scheinen vergessen. In den USA wird er aktuell für seine Leistung in Tropic Thunder unter der Regie seines Schauspiel-Kollegen Ben Stiller gefeiert. Überraschende Selbstironie, Witz und Komik wird dem Top-Star bescheinigt für seine Darstellung als diktatorischer, skrupelloser und fetter Produzenten mit Glatzenperücke, aufgeschnürten Fettpolstern und volkstümlichem Vokabular. Sein Hip Hop-Tanz in einer Szene zeigt, dass er ein guter Komiker sein kann, wenn er denn will. Regisseur Ben Stiller wird gar mit Quentin Tarantino verglichen: Er habe für Tom Cruise das gleiche getan wie der für John Travolta – seine Karriere mit einem Tänzchen wiederbelebt.
Nina Rehfeld lässt im Spiegel nochmal die Karriere des Tom Cruise Revue passieren und stellt fest: Mit all dem, was der Schauspieler jetzt vorhat – weitere Komödienrollen, noch einen Film mit Ben Stiller und möglicherweise einen mit Judd Apatow, dem aktuellen Komödie-König aus Hollywood – könnte seine Mega-Karriere vielleicht gerettet werden und ein völlig neuer Tom Cruise auf der Leinwand erscheinen. Wir werden sehen!