Geniales Horror-Universum, das kaum jemand kennt: Teil 2 ist jetzt im Kino als Mix aus Märchen und Blutfontänen

02.06.2023 - 15:00 Uhr
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Gerade könnt ihr Ti Wests ungewöhnlichen Horror-Film Pearl im Kino schauen. Es ist der zweite Teil einer Trilogie, die aus einer brillanten Hauptdarstellerin und kreativen Ideen besteht.

Wer märchenhafte Bilder wie aus dem alten Hollywood mit derben Splatter-Einlagen sehen will, sollte sich unbedingt ein Kinoticket für Pearl besorgen. Der neue Film von Ti West ist die Vorgeschichte zu X, der für uns schon zu den besten Horror-Filmen des vergangenen Jahres gehörte. Während der erste Teil als Blutgericht in Texas-Variation eine Liebeserklärung an die Genre-Filme der 70er war, geht Pearl viel weiter.

Als schräger Mix aus klassischen Hollywood-Filmen, Technicolor-Musicals und bösen B-Movie-Spitzen ist der zweite Teil dieses mittlerweile zur Trilogie ausgebauten Horror-Universums eine besondere Seherfahrung. Als Krönung gibt es die bisher beste Schauspielleistung von Mia Goth, die zu den derzeit aufregendsten Horror-Stars zählt.

Pearl fasziniert als wilder Genre-Mix mit oscarreifer Star-Performance

Die Handlung von Wests Prequel spielt im Jahr 1918, als eine US-Kleinstadt vom Ersten Weltkrieg und der spanischen Grippe gezeichnet wird. Hier lebt die junge Pearl (Goth) abgeschieden mit ihrer strengen Mutter auf einer Farm, wo sie den schwerkranken Vater pflegen. Pearl träumt viel lieber davon, ein Hollywood-Star zu werden, und flüchtet sich bei Ausflügen in die Stadt durch Kinobesuche in verlockende Film-Welten. Doch da sind auch noch andere Fantasien, von denen Pearl immer wieder heimgesucht wird ...

Ti West hat die Vorgeschichte direkt nach X ohne Ankündigung abgedreht, doch der Film könnte sich stilistisch kaum stärker vom ersten Teil abheben. Pearl wirkt wie ein alter Hollywood-Film aus den 30ern oder 40ern, während die Szenen in knalligen Farben erstrahlen und der Score oft an Gefühls-starke Melodramen erinnert.

Das Prequel wurde nicht nur durch eine (sehr bizarre) Vogelscheuchen-Szene von Der Zauberer von Oz inspiriert, sondern mindestens so stark von Alfred Hitchcocks Psycho. Wests Film entpuppt sich nämlich schnell als ebenso tragische wie psychotische Charakterstudie der Hauptfigur, die durch die strenge Unterdrückung ihrer Mutter den Verstand verliert.

Pearl

Die späteren Gewalt-Explosionen sind nicht nur schockierend, sondern teilweise sogar berührend. Der Grund ist die fantastische Leistung von Mia Goth in der Titelrolle, die zwischen kindlich-naiv und verstörend-bedrohlich hin und her wechselt und eine wahre Tour de Force an stürmischer Schauspielkunst zeigt.

Falls ihr X noch nicht gesehen habt, könnt ihr Pearl als Vorgeschichte übrigens ganz ohne Vorwissen schauen!

Nach Pearl geht das Horror-Universum in der Porno-Industrie weiter

Nach X und Pearl erscheint 2024 der dritte Teil dieses großartigen Horror-Universums. MaXXXine dreht sich wieder um die Hauptfigur aus dem ersten Teil, die ebenfalls von Mia Goth gespielt wird. Nach den traumatischen Ereignissen aus X will sie im Los Angeles der 80er-Jahre in der Porno-Industrie groß herauskommen.

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