Friedsas und die Ritter der Filmrunde

21.08.2014 - 14:06 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Val Vega schließt sich dem Königreich an!
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Val Vega schließt sich dem Königreich an!
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Als ich einst am dinieren war, kam einer meiner Diener zu mir und verlautete: „Siar, ein Schreiben aus einem fernen Land namens „Österreich“ ist angekommen. Ein gewisser Val Vega, möchte an euren Hof als Ritter der Filmrunde und erbittet schnellstmögliche Antwort. Val Vegas Ruf eilt ihm trotz seiner noch jungen Jahre voraus, denn fast im Alleingang nimmt er es immer wieder mit den großen Marvellanden auf. Doch erzählt man sich, sein Blick sei manchmal getrübt von einer all zu Holden Maid namens „Emma Stone“, trotzdem wäre er unverzichtbar für unser Königreich, Mylord!“ Und so sagte ich natürlich: „Schnell, schnell, schickt ihm meine positive Antwort! Ach herrlich, es spricht sich rum, dass ich eine Ritterschar um mich sammle! Ein voller Erfolg! Auf, auf holt ihn zum Hofe und lasst ihn seine Empfehlungen vortragen, ich will sehen ob er zum Ritterschlag taugt!“ Und so geschah es, dass nicht kurz darauf Val Vega I. von Österreich, mein behutsames Schloss betrat und seine Empfehlungen vortrug, welche ich euch natürlich nicht vorenthalten will.

Val Vegas Filmempfehlung: Kick-Ass 2 (2013) Ich weiß noch wie alle, angestachelt von dem Hype, den Teil 1 damals auslöste, sehnsüchtig auf den Zweiten warteten und wie sie alle bitter enttäuscht wurden. Der Film bekam hauptsächlich durchschnittliche Wertungen, mal abgesehen von den ganzen Verrissen, die der Streifen über sich ergehen lassen musste. Deshalb habe ich mich auch lange Zeit vor dem Film versteckt. Ich hatte Angst, dass der Film mir den grandiosen ersten Teil, der für mich damals eine Art Offenbarung darstellte, versauen würde. Doch jetzt nach einem guten Jahr habe ich mich doch ran getraut und ich muss sagen 'wow'. Der Film war bei weitem nicht so genial wie der erste Teil, doch das wollte er auch gar nicht sein. Der erste Teil hatte noch wunderbar magische Filmmomente und verdient in seiner Brutalität und Komik tatsächlich in seinen besten Szenen jeden Tarantino-Vergleich. Jeff Wadlow, Drehbuchautor und Regisseur des Sequels, versuchte hier kein billiges Imitat des Vorgängers zu machen, sondern einen Film, der das wohl eher schon tote Franchise weiter brachte. Die Charaktere machen allesamt eine Entwicklung durch und am Ende des Tages ist man schlauer. Im direkten Vergleich zum ersten Teil mag er zwar abfallen, doch aufgrund seiner exploitativen Natur, die der eines Robert Rodriguez gleicht, beschert er eine schöne Zeit und ist ein absolut empfehlenswertes Feel-Good-Movie. 

Val Vegas Serienempfehlung: New Girl (2011-) Auch wenn ich noch nicht alle Folgen gesehen habe, muss ich doch jetzt schon meinen Hut davor ziehen, wie im Zeitalter von „How I Met Your Mother“ und „The Big Bang Theory“ und all den damit einhergehenden Rip-offs, eine Serie doch noch so mit einer so unschuldigen und absolut liebenswerten Hauptprotagonistin daherkommt. Doch nicht nur der von Zooey Deschanel so grandios verkörperte Charakter ist es, der mich jede Folge mit einer solchen Freude verfolgen lässt, auch die anderen Charaktere, die zu Beginn zwar wie Stereotypen wirken, doch schon nach den ersten fünf Minuten des Piloten so dermaßen überzeichneten Charakteren werden, dass sie mit all ihren Macken und Fehlern tatsächlich wie reale Menschen wirken. Die Geschichten der einzelnen Folgen rücken zwar oftmals zu Gunsten der Charaktere in den Hintergrund, doch damit kann ich leben. Mit einer hohen Gagdichte und Dialogen, die einen manchmal mit offener Kinnlade zurücklassen, wird jede Folge „New Girl“ zu einem komödiantischen Erlebnis, dass mich schon so manche Sorge vergessen ließ. 

Val Vegas Film No-Go: Die Jury (1996) Obwohl die Grundstory, das Setting und die eigentlich vielversprechenden Schauspieler einen guten Film hätten ergeben können, artet Joel Schumachers Schundwerk in ein dreckiges Befürworten von Selbstjustiz. Es gibt zwar genügend Filme, die ich mag und die auch Selbstjustiz zeigen, doch nie wird diese vor einem Gericht in dieser Form gerechtfertigt werden. Anstatt die Missstände in manchen sozialen Schichten und Gegenden der USA anzuprangern und so tatsächlich zu einem interessanten Beitrag in der Riege sozialkritischer Filme zu werden, entscheidet sich der Film lieber dafür, die Zuschauer mit billigen Plädoyers und einer unausstehlichen Dämonisierung derer, die für das wirkliche Recht einstehen, auf seine mehr als fragwürdige Seite zu holen. 

„Wahrlich, wahrlich dies sind Empfehlungen eines Ritters würdig! Hiermit ernenne ich dich zu Sir Val „(He loves to) Kick (MARVEL) Ass(es)“ Vega! Ist doch sehr griffig.“ 

Aber nun natürlich noch zu meinen Empfehlungen:

Meine Filmempfehlung: Der Club der toten Dichter (1989) Ja, ich gebe zu, ein bisschen ist es ein „Jumping on the Bandwagon“, aber trotzdem, manchmal, da stirbt ein Star und man wird an die vielen Filme und Rollen erinnert, die er so gespielt hat. Obwohl er für „Good Will Hunting“ einen Oscar erhalten hat, ist der Club der toten Dichter für mich Williams bester Film. Dieser Film ist Inspiration pur, er ermuntert dazu, seine Träume nicht aufzugeben, ist dabei aber nie kitschig. Er vermittelt etwas, wo ich denke, dass es noch in 100 oder mehr Jahren Bestand haben wird: Jage deinen Träumen hinterher, Carpe Diem – nutze den Tag oder auch, mache, was dir Spaß macht und dich erfüllt. Neben einem hervorragenden Robin Williams, gibt es noch einige Jungdarsteller, unter anderem eine von Ethan Hawkes ersten Rollen. Ich sah „Der Club der toten Dichter“ einst das erste Mal in der Berufsschule und die Message und das Schauspiel und diese Dramaturgie ließ mich seit dem nicht mehr los. Definitiv ein Filmjuwel. 

Meine Serienempfehlung: Game of Thrones (2011 - ) 2011 startete das Serienphänomen Game of Thrones seinen Siegeszug und schwemmte wie ein Welle grandiosen Entertainments über die Fernsehlandschaft und fegte (fast) alles davon. Obwohl ich erst spät eingestiegen bin, habe ich mich jetzt auch „infiziert“ (wie manche gerne sagen). Nur ist es weniger eine Krankheit, mehr eine Ansammlung von Adrenalinschüben, die von Folge zu Folge mehr werden und am Ende, wie das eben bei Adrenalin so ist, steht man erschöpft da, aber glücklich und auf der Suche nach mehr. Game of Thrones schafft es eine Geschichte von Wert zu erzählen, mit Charakteren, die Wert haben, gezeigt zu werden und die Serie schafft mit Leichtigkeit ein Kunststück, wo andere Serien daran zerbrechen würden: Das Ersetzen wichtiger Charaktere durch andere interessante und wichtige Charaktere. Es ist fast so als sitzen Lannisters hinter der Produktion mit der Schuld, perfektes Entertainment zu liefern und wie ihr noch erfahren werdet (oder vielleicht schon wisst): „Ein Lannister bezahlt immer seine Schuld!“. 

Mein Film No-Go: Dragonball Evolution (2009) Dragonball Evolution tut mir als Dragonball-Fan nicht nur tief in der Seele weh, sondern weil es eine mehr als verschenkte Chance ist, eine riesen Fanbase glücklich zu machen. Dragonball Evolution – für sich genommen schon schlecht – sticht obendrein einfach als Paradebeispiel des „So NICHT!“ heraus! In einem Kinozeitalter, mit Filmen wie „Der Herr der Ringe“ und „Harry Potter“ oder auch Serien wie „Hannibal“ oder „Game of Thrones“ ist es eine Schande, so etwas zu produzieren. Aber wie schon geschrieben, auch außerhalb des Fandoms ist Dragonball Evolution das klare Gegenteil eines Meisterwerks – egal ob auf schauspielerischer Ebene oder auf technischer. Also ich persönlich möchte alle 7 Dragonballs suchen und mir wünschen, dass es diesen Film NIEMALS gab!

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