Fifty Shades of Grey 2 - Das sagen die Kritiker zum Erotik-Sequel

10.02.2017 - 10:10 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Fifty Shades of Grey 2 -Gefährliche LiebeUniversal
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Fifty Shades of Grey 2 - Gefährliche Liebe ist der Nachfolger des Mega-Kinohits Fifty Shades of Grey. Lest hier, was die Kritiker zum Sadomaso-Sequel sagen.

Kürzlich startete Fifty Shades of Grey 2 - Gefährliche Liebe in den deutschen Kinos. Der Vorgänger Fifty Shades of Grey war hierzulande einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 2015 und lockte über 4 Millionen Besucher  vor die Leinwände. Der Erfolg gab ihr zwar recht, doch die überwiegende Zahl der Kritiker fand wenig Gefallen an der Romanverfilmung von Sam Taylor-Johnson. Wir sehen uns heute an, ob es der Nachfolger besser macht. Die Vorzeichen lassen nichts Gutes vermuten, denn für die Fachpresse gab es kaum Möglichkeiten, den Film vor dem Kinostart zu sehen, weshalb die ersten Bewertungen erst relativ spät eintrudelten. Allerdings wollen wir keine voreiligen Schlüsse ziehen und lassen die Kritiker sprechen.

Zu Beginn von Fifty Shades of Grey 2 liegt die Beziehung zwischen Anastasia Steele (Dakota Johnson) und Christian Grey (Jamie Dornan) brach, da der Milliardär bei den letzten erotischen Spielchen eine Grenze überschritten hat. Doch da dieser mit der Zeit Gefühle für Ana entwickelte und sie nicht mehr nur als bloße Sexpartnerin sieht, möchte er sie mit aller Macht zurückgewinnen. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, sich mit seinem Vermögen in das Berufsleben der Redakteurin einzumischen. Als die beiden sich nach anfänglichen Schwierigkeiten wieder näher kommen, wird Ana allerdings von ehemaligen Geliebten ihres Partners bedroht. Sehen wir uns mal an, was die englisch- und deutschsprachigen Kritiker zum Erotikthriller zu sagen haben.

Zunächst die harten Fakten zu Fifty Shades of Grey 2:

  • 3 Kritikerbewertungen mit einem Durchschnittswert von 3,7
  • 29 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5,4
  • 4 Kritiken und 13 Kommentare
  • 2 x Lieblingsfilm und 1 x Hassfilm
  • 120 Vormerkungen, 35 sind nicht interessiert

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Fifty Shades of Grey 2:

Peter Travers vom Rolling Stone  fände den Titel "Fifty Shades Dumber" treffender:

Unser aller Lieblings-SM-Pärchen ist zurück und das Ergebnis ist schmerzvoller, als ihr euch vorstellen könnt. [...] Was den Sex betrifft, fehlt jegliches Vergnügen. Ja, die Körper von Johnson und Dornan sind - wartet - schön. Doch die einzige Überzeugung, die die beiden Stars in ihren Rollen zeigen, entsteht durch die gemeinsame Unbeholfenheit und das Augenrollen, welches vermittelt, dass Oralsex ein Ausdauertest sei, dessen Ende sie gar nicht abwarten können. (Will Arnett und Rosario Dawson erzeugen mehr erotisches Feuer in The Lego Batman Movie und dort sind sie aus Plastik.)

Peter Howell vom Toronto Star  kritisiert die fehlende Chemie der beiden Hauptdarsteller und die langweilige Inszenierung:

Sie erzeugen weniger Leistung als eine kleine Haushaltsglühbirne, ein großes Problem für ein Franchise, das auf Funken und Schocks aufgebaut ist. [...] Der Neugier-Faktor bei der Umsetzung von E.L. James' Mütterchen-Porno Fifty Shades of Grey für die Leinwand geht in diesem miserablen Sequel verloren, welches Regisseur James Foley mit dem Flair eines Überwachungsvideos aus einem Gemischtwarenladen inszeniert.

Stephanie Zacharek vom TIME Magazine  ist etwas optimistischer und findet, dass der Film trotz offensichtlicher Mängel durchaus seine Berechtigung hat:

Es ist alles Fantasie, also wem schadet es? Niemandem. Wenn Millionen Mädchen oder Kerle ausgehen, um sich mit ihren Freunden Fifty Shades of Grey 2 anzusehen und dort ein, zwei Lacher haben, dann ist die Welt ein glücklicherer Ort. Es ist außerdem verlockend, beide Fifty Shades of Grey-Filme als positive Kräfte zu sehen, die Frauen dazu bringen, ihre eigene Sexualität besser zu verstehen und zu akzeptieren. Falls es auf diese Weise irgendjemandem hilft, großartig.

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Fifty Shades of Grey 2:

Ähnlich wie die TIME-Autorin sieht es auch Georg Leyrer vom österreichischen Kurier :

Das Strengste an "Fifty Shades" sind die Klischees. Aber das spielt diesfalls gar keine Rolle: Autorin E. L. James machte Sadomaso zum Thema der gesellschaftlichen Mitte, viele, die sich zuvor für ihre Vorliebe genierten, mussten das nicht mehr, und das ist doch mal etwas. James Foley drehte zur Vorlage einen Film, der seinen Zweck erfüllt: Ein bisserl verrucht, ein bisserl Romantik und viele schöne Dinge zum Anschauen. Dakota Johnson und Jamie Dornan tun ihr Möglichstes.

Die Cinema -Redaktion hält den zweiten Teil der Trilogie für einen durchaus soliden Nachfolger:

Nachdem Christian Grey vielen Fans im ersten Teil zu glatt erschienen war, lassen ihn die Produzenten diesmal mit Bartstoppeln auftreten. Als wilder „Bad Boy“ geht Jamie Dornan alias Grey deshalb aber noch lange nicht durch. Auch die Qualität der Dialoge lässt stellenweise zu wünschen übrig, wenn eine Konservation lediglich aus „Du gehörst mir“ und „Ich gehöre dir“ besteht. [...] Auch wenn der Hochglanz-Look des Films stark polarisiert, sind die schauspielerische Leistung der Protagonisten durchweg okay.

Peter Praschl von der Welt  sieht in Fifty Shades of Grey 2 allerdings auch eine Lektion fürs Leben:

Vielleicht ist „Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe“ doch kein so alberner Film. Er bringt einem bei, dass man vor Menschen weglaufen sollte, die man doch nicht ändern wird, statt sie therapieren zu wollen. Und dass es eines Tages zu spät sein kann, wenn man Ja sagt statt Nein. Dann steht man mit einem langweiligen Milliardär in einem langweiligen Haus und muss sich ihn und die Striemen, die er macht, antun lassen, damit seine zerklüftete Seele endlich ein wenig Frieden gibt. So etwas hält man nicht einmal als Fantasie zwei Stunden aus. Umso weniger ein paar Jahre lang im echten Leben. Aber das hätte man sich wohl früher überlegen sollen.

Fazit:

Während die englischsprachige Presse den Film zur Bestrafung regelrecht auspeitscht, zeigen sich die deutschen Kritiker etwas zärtlicher und verständnisvoller. Ein cineastisches Meisterwerk ist Fifty Shades of Grey 2 - Gefährliche Liebe sowieso nicht, das hat aber auch niemand erwartet. Dennoch enttäuscht vor allem die fade Inszenierung und die fehlende Chemie zwischen den beiden zentralen Figuren des Films. Ein positiver Aspekt war dann allerdings doch mehrfach zu hören, nämlich, dass die Reihe Akzeptanz für Fetisch-Sex in der Gesellschaft erhöht.

Werdet ihr euch Fifty Shades of Grey 2 - Gefährliche Liebe ansehen?

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