Ende einer Ära: Arrows Einfluss geht weit über das Arrowverse hinaus

03.02.2020 - 11:10 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Green ArrowDC Comics/The CW
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Für DC-Fans endete dieser Tage eine Ära, denn mit Arrow verabschiedet sich die für das Unternehmen wohl prägendste Superhelden-Serie der letzten Jahre aus dem TV.

Nachdem vergangenes Jahr für Marvel ein Stück Geschichte in Form von Avengers 4: Endgame beschlossen wurde, ging vor wenigen Tagen auch für Konkurrent DC eine Superhelden-Ära zu Ende. Nach acht Jahren und insgesamt 170 Episoden verabschiedete sich Arrow aus dem von ihm begründeten Arrowverse. Doch das Vermächtnis der DC-Serie lebt weiter, in vielerlei Hinsicht.

Doch wie sieht das Vermächtnis von Arrow aka Oliver Queen aus?

Oliver Queens Vermächtnis: Mia, die nächste Green Arrow

Einmal hinterlässt Oliver Queen (Stephen Amell) natürlich seine Kinder, William und Mia, die sich wie ihr Vater gleichsam für Gerechtigkeit einsetzen. Wie wir in der 7. und 8. Arrow-Staffel sehen konnten, verbindet die beiden Halbgeschwister eine innige Freundschaft, die selbst die durch die Crisis on Infinite Earths verursachten Schäden nicht verändern konnte. Im Jahre 2040 sind sie noch immer ein Herz und eine Seele.

Dabei kommt Mia (Katherine McNamara) eine ganz besondere Rolle zu, denn sie tritt seit den Ereignissen der Crisis als neuer Green Arrow in Aktion. Somit wird der Titel, wie auch in der Comic-Vorlage, an die nächste Generation weitergereicht. Mia zeigte sich bisher als versierte Kriegerin, was nicht weiter verwunderlich ist, schließlich durchlief sie ein ähnliches Training wie ihr Vater. Vor der Crisis wurde sie von der Liga der Schatten und letztendlich auch Oliver persönlich ausgebildet.

Mia als neuer Green Arrow

Entsprechend ist Mia mehr als nur bereit, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, um Star City zu verteidigen. Obgleich wir in den beiden finalen Arrow-Episoden erfahren, dass die Stadt seit Olivers Tod sicher sei, scheint sich bereits eine neue Bedrohung auf dem Weg zu befinden. Dieser könnte sich Mia in ihrem eigenen Spin-off, Green Arrow and the Canaries, stellen, welches bisher von The CW jedoch noch kein grünes Licht bekam.

Arrows Vermächtnis: Ein gewaltiges Arrowverse

Betrachten wir Arrow selbst, ist sein Vermächtnis natürlich speziell jenes beeindruckende Serien-Universum, welches sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Inzwischen zählt das Arrowverse ganze sechs Serien und auch wenn sich Arrow nun verabschiedet hat, steht mit der Superman & Lois-Serie bereits ein weiteres Spin-off in den Startlöchern.

Diese Ausmaße sind besonders deshalb beachtlich, da die Schöpfer des Arrowverse, allen voran Greg Berlanti und Marc Guggenheim, ein solches zu Beginn nie im Sinn hatten. Sie fokussierten sich zunächst auf eine Serie und erweiterten dann, nachdem diese etabliert war, das Universum drumherum weiter - zunächst mit The Flash, dann mit Legends of Tomorrow Supergirl und Black Lightning sowie jüngst Batwoman.

Arrow, Flash und Supergirl

Darüber hinaus beweisen die Verantwortlichen ebenfalls, dass DC durchaus dazu in der Lage ist, ein funktionierendes zusammenhängendes Universum aufzubauen. Während dieser Plan auf der großen Leinwand nach Man of Steel und Batman v Superman lediglich bedingt aufging, entwickelte sich das Arrowverse diesbezüglich gewissermaßen zu einem Vorzeigeprodukt.

Arrow selbst, als Gründungsvater des Universums, blieb dabei seinem Stil stets treu. Obgleich die Welt außerhalb Star Citys immer verrückter wurde, Metawesen und Aliens gefühlt überall auftauchten und die Welt der Comic-Vorlage zum Leben erweckten, waren die meisten Abenteuer von Team Arrow im direkten Vergleich noch immer recht bodenständig, ernst und düster.

Arrows wahres Vermächtnis: Eine neue Superhelden-Ära im TV

Dass eine so skeptisch beäugte Serie wie Arrow - besonders von Smallville-Fans hagelte es im ersten Jahr teils heftige Kritik - eines Tages so erfolgreich werden würde, konnte sicherlich niemand kommen sehen. Und obwohl die DC-Adaption der Green Arrow-Comics als Fundament eines ganzen Universums auf ein mehr als beachtliches Erbe blicken kann, so ist das wahre Vermächtnis von Arrow doch ein anderes.

Arrow-Poster (Staffel 8)

Während im Kino, beflügelt von den Erfolgen des ersten Iron Man-Films sowie Christopher Nolans Batman-Trilogie eine neue Welle von Comic-Verfilmungen losgetreten wurde, zögerten die Studios noch, im TV nachzuziehen. Zwar konnte die Superman-Serie Smallville beachtliche Erfolge verzeichnen, immerhin brachte sie es auf 10 Staffeln, doch den Verantwortlichen fehlte das Vertrauen, auch auf dem kleinen Bildschirm auf Superhelden zu setzen.

Dies sollte sich mit Arrow ändern, welche sich merklich am Stil von Nolans The Dark Knight-Reihe ein Beispiel nahm und auf eine geerdete, realistische Herangehensweise an den Charakter Oliver Queen sowie dessen Alter Ego Green Arrow setzte. Die Verantwortlichen des heutigen Arrowverse bewiesen mit ihrer ersten Serie, dass es eine Zielgruppe für bodenständige, dreckige Superhelden-Produktionen gibt.

Im Gegensatz zu vielen vorherigen Auskopplungen des Genres legte Arrow einen großen Fokus auf seine Action, die besonders in ihren ersten zwei Staffeln Maßstäbe setzen sollte. Speziell die Kämpfe punkteten dabei mit dynamischen Choreographien und sauberen Inszenierungen; Dinge, an denen vorherige Superhelden-Serien noch oft scheiterten und nachfolgende Produktionen, etwa Marvel's Daredevil, sich ein Beispiel nahmen.

Arrow

Mit Arrow verabschiedet sich somit eine Serie, die ihr Genre in den vergangenen acht Jahren verändert und maßgeblich geprägt hat. Die verhältnismäßig kleine DC-Serie, gerade verglichen mit kommenden Blockbuster-Produktionen wie Hawkeye, hat die Art und Weise verändert, wie Superhelden-Action inszeniert wird und bewies darüber hinaus, dass ein großes zusammenhängendes Universum auch im TV funktionieren kann.

Arrows wahres Vermächtnis reicht dementsprechend weit über die Grenzen des von ihm begründeten Arrowverse hinaus, das nun ohne seinen Gründungsvater auskommen muss. Durch seine Erfolge ermutigte die DC-Serie eine ganze Industrie, dass Superhelden auch abseits der großen Leinwand erfolgreich sein können.

Was haltet ihr von Arrow und werdet ihr DCs Bogenschützen vermissen?

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