Zu Beginn dieses Jahres gewann Emma Stone einen Oscar für ihre Darbietung in La La Land. Ende dieses Jahres kommt, pünktlich zur Oscar Saison, Battle of the Sexes in die Kinos, in dem Stone die Tennisspielerin Billie Jean King spielt. Wir alle wissen, dass das Spielen realer Figuren sehr gut bei der Academy ankommt und so könnte dieser Stoff der Schauspielerin ihre dritte Oscar-Nominierung einbringen. Dennoch ist Stones Marktwert nicht hoch genug, um dieselbe Gage wie ihre männlichen Kollegen einzuheimsen. Diese akzeptieren geringere Gagen, um ihr ein gleichberechtigtes Gehalt zu gewährleisten. Das erzählte sie in einem Interview mit dem Out Magazine .
Emma Stone, die ihren Durchbruch mit Superbad feierte, war danach zunächst in Nebenrollen mäßig witziger Komödien zu sehen. 2010 erhielt sie mit Einfach zu haben ihre erste Hauptrolle und fügte ihrer Filmografie seitdem stets hochkarätigere Rollen hinzu. Ihre erste Oscar-Nominierung erhielt sie 2015 für Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit, bei ihrer zweiten konnte sie die wichtigste Trophäe Hollywoods mit nach Hause nehmen.
Emma Stone ist auf dem besten Wege, in die Fußstapfen einer Jennifer Lawrence zu treten, die sich neben ihrer Leinwandpräsenz durch ihre sympathische Art bei Fans beliebt macht und eine der gefragtesten Schauspielerinnen Hollywoods ist. Lawrence äußerte sich bereits 2015 in Lena Dunhams Blog Lenny Letter zu der Frage, warum sie weniger verdient als ihre männlichen Co-Stars. Nun meldet sich auch Emma Stone zu diesem Thema zu Wort. Im Gespräch mit dem Out Magazine erzählt die 28-Jährige, dass ihr ihre männlichen Kollegen in Vergangenheit oft zu Hilfe kommen mussten, wenn es um Gleichberechtigung in Sachen Gehalt kam.
In meiner bisherigen Karriere war ich darauf angewiesen, dass meine männlichen Co-Stars Einbußen ihrer Gage in Kauf nehmen, damit ich genauso viel verdiene wie sie. Dies ist etwas, was sie für mich tun, weil sie der Meinung sind, dass es fair ist. Die Tatsache, dass die Gleichberechtigung davon abhängt, dass jemand selbstlos sagt 'Das ist fair' wird nicht besprochen. Wenn mein männlicher Kollege, der einen höheren Marktwert als ich hat, aber überzeugt ist, dass wir gleichberechtigt sind und so weniger Gage akzeptiert, damit ich ihm ebenbürtig bin, führt dies auch zu einer Steigerung meines Marktwertes in der Zukunft, wodurch sich mein Leben verändert.
In ihrem neuesten Film Battle of the Sexes spielt Emma Stone die legendäre Tennisspielerin Billie Jean King, die Anfang der 70er Jahre in einem Turnier gegen den ehemaligen Tennis-Profi Bobby Riggs spielte. Dieses wurde auch das Battle of the Sexes (Kampf der Geschlechter) genannt und wurde von Riggs initiiert, der behauptete, dass Frauen nicht in der Lage wären Männer im Tennis zu besiegen. King, eine Feministin und Aktivistin für die Gleichberechtigung, besiegte den sexistischen Riggs und wurde zu einer Ikone der Frauenbewegung.
In ihrem Blog-Eintrag aus dem Jahr 2015 gab Jennifer Lawrence zu, dass es für Normalbürger- und Bürgerinnen nicht ganz nachvollziehbar sein mag, wenn sich reiche Frauen darüber beschweren nicht noch reicher zu werden.
Es ist schwer für mich, über meine Erfahrungen als arbeitende Frau zu berichten, da ich mit Gewissheit sagen kann, dass es nicht einfach ist, sich mit meinen Problemen zu identifizieren. Ich wollte nicht für Millionen Dollar kämpfen, die ich wegen zwei Franchises nicht brauche. (Ich sagte ja, es ist nicht leicht sich damit zu identifizieren. Bitte hasst mich nicht.)
Nichtsdestotrotz werden in der Filmindustrie, wie in vielen anderen Bereichen, Frauen weiterhin schlechter bezahlt als Männer. Auch wenn es dann um Millionenbeträge geht, die die Millionärinnen vermutlich nicht bräuchten, haben sie es dennoch verdient, genauso viel zu verdienen wie ihre ebenbürtigen männlichen Kollegen.
Battle of the Sexes, mit Emma Stone in der Hauptrolle, kommt hierzulande am 09.11.2017 in die Kinos. Schaut hier nochmal den Trailer:
Würdet ihr euer Gehalt reduzieren, um einer weiblichen Kollegin ein ebenbürtiges Gehalt zu gewährleisten?