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Dunkirk - ein Erlebnis

29.07.2017 - 00:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Bild zu Dunkirk - ein Erlebnis
Warner Bros. Entertainment
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Gewaltige Bilder. Atemberaubender Ton. Eine Geschichte. Drei Perspektiven. Das ist der neue Christopher Nolan Film "Dunkirk".  Von vielen Erwartet und von Fans sowie Kritikern gelobt gilt er jetzt schon als der Film des Jahres. Doch wie gut ist der Film wirklich?

Hätte ich diesen Artikel am 27.07.2017, den Tag an dem er in die Kinos kam und ich ihn erleben durfte, verfasst dann würden hier höchstens einige wenige Worte stehen. Der Film lies mich und viele andere Besucher im Kinosaal sprachlos zurück. Nachdem der Abspann durchgelaufen war und die Lichter im Kino wieder eingeschaltet wurden, verließen die Besucher sprachlos den Raum. Dunkirk ist weniger ein Film, als viel mehr ein Erlebnis.

Der Film startet in seinen ersten Momenten bereits sehr atmosphärisch. Die Vorgeschichte besteht lediglich aus einer Texttafel, welche nach und nach eingeblendet wird. Man wird als Zuschauer direkt in die Rahmensituation des Films hineingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt ahnt man jedoch noch nicht was einem bevorsteht. Das erfährt man erst, als vollkommen unerwartet die ersten Schüsse fallen. Hier werden zwei Dinge klar. Zum einen wird hier klar gestellt, dass im Krieg die Gefahr allgegenwärtig ist und der Feind jederzeit zuschlagen kann. Andererseits erfährt man hier bereits, welch atemberaubende Soundkulisse Dunkirk zu bieten hat.

Auch die Bildgewalt lässt nicht lange auf sich warten. Die erste Aufnahme des Strandes und der unzähligen Soldaten hinterlässt bereits in der frühen Phase des Films einen bleibenden Eindruck. Aufnahmen wie diese werden im Film noch öfter vorkommen.

Bereits früh bemerkt man das Dunkirk kein Film vieler Worte ist. Der Film kommt ohne lange und komplexe Dialoge aus. Der Film spricht für sich und treibt seine Handlung voran, ohne viel erklären zu müssen. Und das muss er auch nicht. Denn die Story von Dunkirk ist sehr leicht verständlich und kommt ohne große Twists aus. Sehr beeindruckend finde ich auch, wie die Story rund um die Soldaten in Dünkirchen aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt wird und drei verschiedene Zeitstränge beinhaltet, welche am Ende alle zusammengeführt werden. Eine Woche aus dem Leben der wartenden Soldaten. Ein Tag aus der Sicht hilfsbereiter Zivilisten. Und eine Stunde vom Flug eines Piloten.

Die drei Geschichten werden jeweils getragen von einer kleinen Gruppe aus Protagonisten, welche von den Schauspielern exzellent verkörpert werden. Hier muss ich einmal Tom Hardy, welcher den Piloten eines Kampfflugzeuges spiel, hervorheben. Er schafft es nämlich wieder einmal (wie bereits in "The Dark Knight Rises") ein sehr starkes Schauspiel allein über die Augen an den Tag zu legen. Trotz der Einschränkung durch das enge Cockpit, in welchem man ihm größtenteils sieht, und durch die Pilotenmaske, schafft er es dem Zuschauer sämtliche Emotionen nur durch deine Mimik mitzuteilen. Der Rest des Casts macht jedoch auch einen hervorragenden Job und schafft es Verzweiflung, Angst, Wut aber auch Hoffnung und Erleichterung auf die Leinwand zu bringen und dem Zuschauer zu vermitteln.

Die Effekte im Film sehen sehr handgemacht aus, was den Film realitätsnaher wirken lässt und somit das Erlebnis noch mehr intensiviert. Der heimliche Star ist jedoch der Ton. Das Brummen der sich nähernden Kampfflugzeuge, welches sich mehr und mehr in ein kreischen verwandelt. Das sinkende Schiff, das sich nach und nach mit Wasser füllt. Die Schüsse, die Explosionen. All diese Töne lassen den Zuschauer den Film noch mehr erleben und zeigen andererseits auch, wie laut und unvorhersehbar Krieg ist. Einige Male sah ich Zuschauer im Kinosessel zusammenschrecken, wenn aus dem nichts plötzlich ein Schuss abgefeuert wurde. Im Zusammenspiel mit der grandiosen Musik von Hans Zimmer ist der Film für mich mindestens eine Oskar-Nominierung für den besten Ton wert.

Bei all dem Lob fragt man sich natürlich, ob es auch Kritikpunkte an Dunkirk gibt. Viel findet sich hier jedoch nicht. Die wenigen Dialoge können den ein oder anderen eventuell stören. Auch gibt es kaum eine Hintergrundgeschichte zu den Protagonisten, was jedoch damit begründet werden kann, dass im Krieg jeder Soldat austauschbar ist. Dennoch hat jeder seine eigene Geschichte und hier hätte ich mir gewünscht das der Hintergrund der Hauptpersonen wenigstens ein klein wenig beleuchtet wird. Auch zieht sich meiner Meinung nach das Ende ein wenig in die Länge. Das tut dem Film jedoch keinen Abbruch

Dunkirk ist ein grandioser Film. Der tolle Cast schafft es ohne viel Dialog, aber mit viel Emotion, eine Geschichte in drei verschiedenen Handlungssträngen zu erzählen und dabei durch die sehr lauten Toneffekte ein realitätsnahes Bild des Krieges zu zeichnen. Im Zusammenspiel mit seinen großartigen Bildern und seinem Soundtrack ist Dunkirk mehr als ein Film. Dunkirk ist ein Erlebnis.

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