Drogen, Sex und Unfälle - Mysteriöse Tote im Filmbusiness

12.06.2009 - 16:00 Uhr
Mysteriöser Tode
Mysteriöser Tode
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Heath Ledger, David Carradine, William Holden, River Phoenix oder Natalie Wood sind nur einige Namen auf der Liste jener Hollywood-Stars, deren Tod nicht nur ungewöhnlich war, sondern immer noch zu Spekulationen verleitet.

Die Spekulationen um den Tod von Kung Fu-Meister David Carradine zeigen es wieder einmal: Viele Hollywood-Stars haben auch keinen normalen Tod. Zeit ihres Lebens werden sie von Paparazzis verfolgt, stehen in der Öffentlichkeit und so ist es nicht verwunderlich, dass auch ihr Tod – wenn er denn nicht an Altersschwäche erfolgt – von allen Seiten beleuchtet wird. Wenn der dann auch noch irgendwie anders ist, dann stehen sie immer wieder in den Schlagzeilen.

Im Drogen-Tod spiegelt sich der ganze Hollywood-Druck
Bekanntes Beispiel ist Heath Ledger, der am 22. Januar 2008 an einer Mischung aus Schlaftabletten, Schmerzmittel und Antidepressiva starb. Er litt unter Schlaflosigkeit und Depressionen, hat diverse Tabletten dagegen genommen und ist nach einer Dosis dann einfach nicht mehr aufgewacht. Tagelang war sein Tod das Topthema, von Selbstmord wurde gesprochen oder über die verschreibenden Ärzte spekuliert. Eine Woche davor wurde Brad Renfro tot aufgefunden; er starb an einem echtem Drogen-Cocktail.

Schon immer waren Drogen und Alkohol ein beliebtes Mittel, um dem ganzen Druck durch Hollywood und durch die Öffentlichkeit zu entgegen. In manchen Fällen führte die Sucht dann auch in den Tod: River Phoenix starb am 31. Oktober 1993 an den Folgen eines Drogengemisches aus Kokain und Heroin vor dem neueröffneten Club “The Viper Room” des Johnny Depp, der ihm nicht helfen könnte.

Oder der US-Schauspieler William Holden, einigen von Euch bekannt als Western-, Abenteuer- und Frauenheld in den 1950er und 1960er Jahren. Er starb äußerst wohlhabend, aber einsam am 12. November 1981 in Santa Barbara nach einem Sturz unter Alkoholeinfluss. Seine Leiche wird erst vier Tage später vom Hausmeister gefunden. Billy Wilder bemerkte zu diesem trostlosen Ende: “Wenn mit jemand gesagt hätte, Holden sei tot, dann hätte ich angenommen, er sei von einem Wasserbüffel in Kenia aufgespießt worden, bei einem Flugzeugabsturz über Hongkong gestorben, eine eifersüchtige Frau habe durchgedreht, ihn angeschossen und er wäre in einen Swimmingpool gefallen und ertrunken. Aber von einer Flasche Wodka und einem Nachttisch getötet zu werden – was für ein lausiger Abgang eines tollen Kerls!”

Verschwörungstheorien haben beim Tod von Stars Hochkonjunktur
Die Todesumstände der Marilyn Monroe bringen heute, Jahre danach, immer noch Verschwörungstheoretiker auf den Plan. Sie wurde am 5. August 1962 in ihrem Bett tot aufgefunden; eine Autopsie ergab eine Überdosis des Barbiturats Nembutal in Verbindung mit dem Schlafmittel Chloralhydrat. Danach ging es in der Presse hoch her und zahlreiche Theorien wurden aufgestellt: Am weitesten verbreitet ist jene, die besagt, dass John F. Kennedy sie durch die CIA habe ermorden lassen, da seine Affäre mit der Schauspielerin eine Gefahr für sein Amt gewesen sei. Vom amerikanischen Biographen Donald Spoto stammt die Behauptung, ihr Tod sei infolge eines groben ärztlichen Kunstfehlers eingetreten. Beides lässt sich bis heute nicht wirklich beweisen.

Ähnlich dramatisch ging es bei Natalie Wood zu. Ihr Tod bleibt auch bis heute rätselhaft. Bei einem Yachtunglück konnte sie sich nicht ins Schlauchboot retten und ertrank am 29. November 1981 im Alter von nur 43 Jahren. Ihre Schwester Lana Wood und ihr Ehemann Richard Wagner, beide gleichfalls Schauspieler, überleben den tragischen Unfall. Natürlich wurde spekuliert und gemutmaßt, warum es die Zwei geschafft hatten, Natalie Wood aber nicht.

Autounfälle wie jener von Grace Kelly oder von James Dean sind heute noch Themen, die immer wieder ausgegraben werden, wenn wieder einmal ein ungewöhnlicher oder ähnlicher Tod geschehen ist. Beide haben die Gewalt über ihre Fahrzeuge verloren und da sie zu den Top-Stars ihrer Generation gehörten, wurde über ihren tragischen Tod immer wieder spekuliert. Bei Grace Kelly werden der Fürstenfamilie von Monaco gern Verstrickungen mit der Mafia nachgesagt, die zum Tod der Schauspielerin geführt haben sollen. Es gibt ebenfalls die Theorie, ihre Tochter Stéphanie hätte am Steuer des Wagens gesessen und den Unfall verschuldet. Sie überlebte, wurde aber an der Halswirbelsäule verletzt.

Der Film The Crow – Die Krähe (1994) erlangte nicht zuletzt deswegen traurige Berühmtheit, weil während der Dreharbeiten der Todesszene am 31. März 1993 der Hauptdarsteller Brandon Lee erschossen wurde. Im Filme sollte dies fiktiv passieren, in der Realität kam es zu einer unglücklichen Verknüpfung von Fahrlässigkeiten und Zufall. Darsteller Michael Massee erschoss seinen Kollegen. Natürlich stand zunächst sein Partner unter Verdacht, dann wurde spekuliert, ob er vielleicht selbst die Kugel in die Pistole getan hat. Später ergaben Laboruntersuchungen, dass der Sohn von Bruce Lee von einem Fragment einer Pistolenkugelattrappe getroffen wurde. Dieses hatte sich offenbar unbemerkt im Lauf verklemmt und wurde dann durch den Explosionsdruck der Platzpatrone herausgeschleudert und traf ihn.

David Carradine werden nun ungewöhnliche Sex-Spielchen nachgesagt, die zu seinem Tod geführt haben sollen. Die Familie geht davon aus, dass es die “Martial-Art-Mafia” war, die das Ganze inszeniert hat. Wir haben hier also wieder einen mysteriösen Toten aus dem Filmbusiness und müssen wohl noch eine Weile auf die Auflösung warten.

Wie heißt es so schön bei Bertolt Brecht: “Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt…”. Insofern sind die Stars, ob gewöhnlich oder ungewöhnlich gestorben, immer noch bei uns.

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